Häger (Werther)

Häger (Werther)
Häger
Koordinaten: 52° 6′ N, 8° 27′ O52.0978555555568.4529083333333153Koordinaten: 52° 5′ 52″ N, 8° 27′ 10″ O
Höhe: 153 m ü. NN
Fläche: 5,87 km²
Einwohner: 1.406 (10. Apr. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 33824
Vorwahl: 05203
Karte

Lage von Häger in Werther (Westf.)

Die evangelische Kirche in Häger

Häger ist ein Ortsteil von Werther im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh. Die überwiegend ländliche Gegend liegt im Nordosten der Stadt Werther. Namensgebend ist das altdeutsche Wort Hag, Häger heißt „zu den freien Hagen gehörend“. Häger ist neben der Kernstadt Werther der einzige Ortsteil, der über nennenswerte Industrie verfügt. Die beiden größten Arbeitgeber im Ort sind ein Möbelhersteller und eine Druckerei.

Häger wurde im Zuge der Umsetzung des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld (Bielefeld-Gesetz) vom 24. Oktober 1972 mit Wirkung vom 1. Januar 1973 aus dem Amt Werther in die neue Stadt Werther eingemeindet.[1][2] Dabei wurden einige Flurstücke in die Stadt Bielefeld umgegliedert. Bereits zuvor waren im Jahr 1971 im Zuge der Planungen eines Regionalflughafens einige Flurstücke der Stadt Bielefeld angegliedert worden. Im Jahre 1982 wurde im Rahmen einer Gebietsänderung die Rückgliederung von rund 20 ha Teile des Nagelsholzes aus der Stadt Bielefeld nach Häger und damit zur Stadt Werther (Westf.) wirksam.

Inhaltsverzeichnis

Siedlungsgeschichte

Während die anderen Ortsteile von Werther bereits im Ravensberger Urbar von 1556 ihre konkreten Vorläufer-Bauernschaften hatten, gab es die Hägeraner Struktur damals noch nicht. Was später Häger wurde, lag zwischen den Bauernschaften und Einzelhöfen und nannte sich Nienhagen, weil es jünger war und nicht zu den Urhagen gehörte. Trotzdem bildete sich eine kleine Siedlungsstruktur der untersten Zentralitätsstufe mit Windmühle, Gasthaus, Händler und später Gewerbebetrieben, beispielsweise in der Flachsbearbeitung und später in der Zigarrenherstellung. In der Folge dieser Ansiedlungen wurde zwischen den Bauernschaften Lenzinghausen, Rotenhagen und Schröttinghausen eine Schule begründet. Den Bereich, an dem sie entstand, nannte man Bleeke, und so gab es die Bleeker Schule. Der Ort hieß ebenfalls Bleeke beziehungsweise Auf der Bleeke (also Auf der Bleiche (Leinenherstellung). Häger als Ortsbezeichnung setzte sich erst zwischen 1930 und 1950 durch.

Während der Ort bis nach dem Zweiten Weltkrieg also lediglich eine Gemarkung war, erfolgte – zunächst ausgehend vom Wachstum der Industrie – in mehreren Schritten eine Besiedlung im Sinne einer Ortsbildung. Zunächst entstand in den 1950er Jahren eine Siedlung in unmittelbarer Nähe des Möbelherstellers, in den frühen 1970er Jahren wurden im Rahmen der einsetzenden Stadtflucht weitere Wohngebiete erstellt. Die Besiedlung dieser Gebiete verdoppelte die Bevölkerung des Dorfes in etwa. Seit Ende der 1990er Jahre werden Baulücken im Ortsgebiet geschlossen.

Häger hat aufgrund dieser Entwicklung zwar einen Siedlungs-, aber keinen eigentlichen Ortskern, zum Beispiel befindet sich die Kirche in Randlage der geschlossenen Ortschaft.

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend dargestellt ist die Einwohnerentwicklung von Häger in der Zeit als selbständige Gemeinde im Kreis Halle[3].

Bevölkerungsentwicklung in Häger
zwischen 1817 und 1965
Jahr Einwohner
1817 790
1900 824
1939 699
1946 1083
1961 1043
1965 956
1972 915

Sonstiges

Auf dem Gebiet von Häger entspringt der Spenger Mühlenbach, und die Warmenau durchfließt den Ortsteil.

Einzelnachweise

  1. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Landkreis Halle (Westf.) 1816-1969, 150 Jahre Landkreis Halle (Westf.), S. 132

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Häger — bezeichnet einen Ortsteil von Werther (Westf.) im Kreis Gütersloh, siehe Häger (Werther) einen Stadtteil und eine Bauerschaft in Münster (Westfalen), siehe Münster Häger einen dreistufigen Wasserfall in Häg Ehrsberg, siehe Häger (Wasserfall)… …   Deutsch Wikipedia

  • Werther (Westfalen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Werther (Westf.) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Amt Werther — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schröttinghausen (Werther) — Schröttinghausen Stadt Werther (Westf.) Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Haeger — Häger bezeichnet einen Ortsteil von Werther (Westf.) im Kreis Gütersloh, siehe Häger (Werther) einen Stadtteil und eine Bauerschaft in Münster (Westfalen), siehe Münster Häger einen dreistufigen Wasserfall in Häg Ehrsberg, siehe Häger… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Gemeinden Westfalens O-Z — Diese Liste enthält alle Gemeinden Westfalens mit ihren Gebietsveränderungen ab 1858. Die Gemeinden des lippischen Landesteils werden erst ab ihrer Zugehörigkeit zum Land Nordrhein Westfalen mit ihren Gebietsänderungen aufgeführt. Die Zahlen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Halle (Westf.) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Halle in Westfalen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Halle — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”