I wie Ikarus

I wie Ikarus
Filmdaten
Deutscher Titel I wie Ikarus
Originaltitel I comme Icare
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1979
Länge 121 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Henri Verneuil
Drehbuch Henri Verneuil,
Didier Decoin
Produktion Henri Verneuil
Musik Ennio Morricone
Kamera Jean-Louis Picavet
Schnitt Henri Lanoë
Besetzung
  • Yves Montand: Henri Volney
  • Didier Sauvegrain: Karl Eric Daslow
  • Michel Albertini: Luigi Lacosta
  • Roland Amstutz: Gregory
  • Jean-Pierre Bagot: Michaël Mix
  • Michel Etcheverry: Heiniger
  • Jean-François Garreaud: Vernon Calbert
  • Brigitte Lahaie: Ursula Hoffman

I wie Ikarus ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Henri Verneuil aus dem Jahr 1979.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Kurz vor dem Antritt seiner zweiten Amtszeit wird Staatspräsident Jary in seinem Wagen von Unbekannten erschossen. Die mit der Aufklärung betraute Untersuchungskommission kommt bei ihren langwierigen Ermittlungen zu dem Schluss, dass Staatspräsident Jary von einem Einzeltäter namens Karl Eric Daslow (ein Anagramm für Oswald) ermordet worden sei. Der ebenfalls der Kommission angehörende Generalstaatsanwalt Volney weigert sich im Gegensatz zu seinen Kollegen, die Schlussfolgerungen der Kommission zu unterschreiben, wonach Daslow ein paranoider Einzelgänger sei, der sich im Anschluss an die Tat das Leben genommen habe. Eine Regelung sieht vor, dass wenn ein Mitglied der Kommission Zweifel an dem Ergebnis haben sollte, dieser die Untersuchungen von vorne beginnen kann. Sehr schnell stoßen Volney und seine Mitarbeiter auf Ungereimtheiten. Im Zusammenhang mit der Untersuchung wurden Beweise gefälscht, Falschaussagen getätigt und unbequeme Augenzeugen „beseitigt“. Volney erkennt in einem Amateurfilm, dass es einen zweiten Schützen neben Daslow gab. Als Volney schließlich die wahren Täter entlarvt, wird er selbst getötet, bevor er sein Wissen weitergeben kann. Kurz vor seinem Tod erfährt er von der Operation „I wie Ikarus“. Bei Recherchen, was unter dieser Operation geschehen soll, ruft er seine Lebensgefährtin an, die ihm eine Interpretation zu Ikarus gibt: Wenn die Sonne als Symbol der Wahrheit genommen wird, so habe Ikarus seine Flügel verloren, weil er der absoluten Wahrheit zu nahe gekommen sei. In diesem Moment wird Volney erschossen.

Kritiken

Der film-dienst feierte Verneuils Film in seiner zeitgenössischen Kritik als „politische[n] Kriminalfilm, der bewährte Spannungsmuster einsetzt, um seine Anklage gegen Obrigkeitsglauben und moralische Gleichgültigkeit des einzelnen möglichst populär zu vermitteln“. I wie Ikarus sei „Hervorragend inszenierte, sehr fesselnde und nachdenklich stimmende Unterhaltung.“[1]

Hintergrund

Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass er hinter die Kulissen der Macht schaut und die Dinge in Frage stellt. Für welche Politik stand der ermordete Präsident ein? Wem hätte diese Politik geschadet? Wie kann ein Mensch zu einer bestimmten Tat angestiftet werden?

Die Handlung liefert zahlreiche Parallelen zu der Ermordung John F. Kennedys bzw. zu den in diesem Zusammenhang stehenden Theorien (z.B.: der geheimnisvolle zweite Schütze, der ermordete Sündenbock, der Amateurfilm, die Verstrickung geheimer Mächte).

Der zentrale Begriff zur Beantwortung dieser Frage lautet „Gehorsam“. Verneuil baut zum besseren Verständnis das berühmte „Milgram-Experiment“ in seinen Film ein und eröffnet seiner Hauptfigur und dem Zuschauer neue Perspektiven.

Auszeichnungen

Henri Verneuils Thriller wurde 1979 mit dem Grand prix du cinéma français als bester französischer Film ausgezeichnet. 1980 war I wie Ikarus in den Kategorien bester Film, Hauptdarsteller (Yves Montand), Drehbuch, Filmmusik und Szenenbild für den französischen Filmpreis César nominiert, konnte sich aber seinerzeit nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)

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