Ian Stuart

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Ian Stuart Donaldson (* 11. August 1957 in Poulton-le-Fylde; † 24. September 1993 in Heanor), bekannt unter dem Namen Ian Stuart, war der Sänger und „Kopf“ der neonazistischen Rockband Skrewdriver sowie Gründer von Blood and Honour, einem Netzwerk zum Vertrieb und zur organisatorischen Verknüpfung von Neonazi-Bands.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Ian Stuart wurde in Poulton-le-Fylde im Norden Englands geboren und wuchs im nahen Blackpool bei seinem Großvater auf. 1976 sah er die Punkrock-Band Sex Pistols bei einem Konzert in Manchester und gründete selbst mit ein paar Schulkameraden die Band „Skrewdriver“. Auf dem Cover ihrer ersten Single sind sie noch als Punks zu sehen, auf ihrem ersten Album „All Skrewed Up“ von 1977 bereits als Skinheads. „All Skrewed Up“ beinhaltete jedoch noch keine rechtsgerichteten Texte.

Anfänge von Skrewdriver

Nachdem die Plattenfirma „Chiswick“ Skrewdriver nach einigen Querelen (unter anderem sollen sie Bob Geldof auf einer Veranstaltung geschlagen haben) fallen ließ, zog Stuart nach Manchester und schlug sich dort mit Gelegenheitsjobs durch, unter anderem in einer Autowaschanlage. Für das lokale Label TJM nahmen Skrewdriver dort 1978 die Mini-LP „Built Up, Knocked Down“ auf. Der Titeltrack war eine Abrechnung mit Chiswick und der Plattenindustrie. Bei dieser Aufnahme war Stuart das einzige Originalmitglied von Skrewdriver, die anderen Mitglieder von Skrewdriver waren nach Blackpool zurückgekehrt und wandten sich einem bürgerlichen Leben zu. Auch Stuart zog wieder dorthin zurück.

Beginn der White Power-Szene und Reformation Skrewdrivers

Stuart begann sich für nationale und rechtspolitische Themen zu interessieren. Er engagierte sich sehr stark für die National Front, deren Jugendabteilung er für die Region Lancashire leitete. 1981 initiierte er die Kampagne Rock against Communism und ging nach London, um sich dort neue Bandkollegen zu suchen und Skrewdriver zu reformieren. Im bekannten Skinhead-Szeneladen „The Last Resort“ fand er Helfer und Vertriebsmöglichkeiten. Im Umfeld dieses Ladens nahm Stuart die Mini-LP „Back with a Bang“ auf, die als erste einen eindeutig nationalistischen Inhalt hatte. Es folgten mehrere Singles und Mini-LPs in selbigen Stil und Inhalt, darunter 1983 auch die programmatische Single „White Power“ oder das Stück „Voice of Britain“, das zu einem seiner bekanntesten Lieder werden sollte.

Skrewdriver 1984–1987

1984 löste sich Stuart vom Musikstil des Oi!/Streetpunk und wendete sich stilistisch eher dem Hardrock zu. Mit einer bis auf Stuart wieder vollkommen neuen Besetzung nahmen Skrewdriver die LP „Hail the New Dawn“ auf. Es folgten mehrere Platten im Rock-Stil mit rechtsnationalen Inhalten, die zum Teil im Privatstudio des Bandkollegen Mark Sutherland aufgenommen wurden, was dazu führte, dass diese Aufnahmen teilweise schlechter gemischt waren als die Aufnahmen der Jahre 1977 bis 1983.

1986 musste sich Stuart wegen des Angriffs auf einen Nigerianer in London vor Gericht verantworten und eine mehrmonatige Haftstrafe absitzen.

Ian Stuart und Stigger

Um 1987 traf Stuart auf einen jungen Musiker namens „Stigger“ (mit bürgerlichem Namen Steve Calladine). Stigger wurde neben Stuart das zweite feste Bandmitglied von Skrewdriver in häufig wechselnden Besetzungen. Zusammen mit ihm nahm Stuart in den folgenden Jahren mehrere reguläre Skrewdriver-Platten sowie die Reihe „Ian Stuart & Stigger - Patriotic Ballads“ auf. Die Band gab auch einige Livekonzerte vor Publikum dieser Szene, unter anderem auch in Deutschland.

Anfang der 90er Jahre nahm Stuart Soloalben sowie einige Konzeptalben auf, darunter auch 3 Alben des „Klansmen“-Projekts, welches zum Teil in Kooperation mit einem damaligen Mitglied der Psychobilly-Band Demented Are Go entstand. Mit diesem Material, das stilistisch nicht zu Skrewdriver passte, versuchte er, Angehörige anderer Subkulturen wie der Rockabilly- und der Biker-Kultur für die Blood-and-Honour-Bewegung zu gewinnen.

Skrewdriver 1991-1993

1991 gab er mit Skrewdriver mehrere Konzerte in Deutschland, in deren Umfeld es zu Gewalttätigkeiten kam. Die Bandmitglieder wurden als Mitangeklagte zu einem Prozess nach Cottbus vorgeladen, entsandten jedoch nur einen Vertreter. Für die sechs Angeklagten nahm Stuart zurück in England das Projektalbum „Ian Stuart & Rough Justice - Justice for the Cottbus Six“ auf.

Ian Stuart selbst soll zu dieser Zeit ebenfalls einige Monate im Gefängnis in Berlin-Moabit verbracht haben, nachdem seine Band und ihre Fans Asylbewerber sowie ein Jugendzentrum angegriffen hatten.

Tod

Am 24. September 1993 platzte auf einer Schnellstraße in Heanor, nahe Derby, der Reifen eines mit fünf Personen, darunter auch Stuart, besetzten Autos. Das Auto überschlug sich, Stuart und ein weiterer Mann kamen ums Leben. Stuarts Bandkollege Stigger sagte später, man hätte auf die Reifen des Autos geschossen. Die Polizei sprach von einem Unfall und schloss die Akte. In der Szene halten sich Gerüchte über eine Verschwörung jedoch nachhaltig, was zur Mythenbildung und Märtyrer-Legende um Stuart beiträgt.

Einfluss

Ian Stuart hat über 30 Platten unterschiedlicher Stilrichtungen aufgenommen und zählt zu den Mitbegründern des Rechtsrock. Er gilt in der Szene als Galionsfigur. Seit seinem Tod finden sich zahlreiche Reverenzen und Widmungen an ihn auf zahlreichen Alben von anderen Vertretern dieses Genres. Neben dem Rechtsrock hatte er, als Gründer des Blood & Honour-Netzwerkes, einen großen Einfluss auf die Radikalisierung der internationalen rechtsextremen Szene.


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