Ibrahim Müteferriká

Ibrahim Müteferriká

İbrahim Müteferrika (* zwischen 1670 und 1674 in Kolozsvár; † 1745) war ein osmanischer Gelehrter und Diplomat ungarischer Herkunft.

Sein ungarischer Name ist nicht bekannt. Auch darüber, wie er als Sklave an den osmanischen Hof kam, gibt es verschiedene Theorien.

Inhaltsverzeichnis

Diplomatische Karriere

İbrahim Müteferrika sprach viele Sprachen, u.a. Lateinisch, Osmanisch, Arabisch, Persisch und Französisch. Im diplomatischen Dienst unternahm er viele diplomatische Missionen und verhandelte mit Österreich, Frankreich, Russland und Schweden, u.a. war er 1715 als Botschafter in Wien und traf dort Prinz Eugen. 1717 ging er nach Paris.

Druckerei

1726 beantragte er die Errichtung einer Druckerei und erhielt 1727 von Sultan Ahmet III. die Erlaubnis zum Betrieb einer Druckerpresse zur Erzeugung nichtreligiöser Druckwerke. 1729 nahm er die erste osmanische Druckerpresse in arabischer Schrift in Betrieb. Zuvor hatte es im Osmanischen Reich nur hebräische und armenische Druckereien gegeben. Das erste gedruckte Werk war Vânkulı Lügatı, ein arabisch-türkisch Wörterbuch. Müteferrika druckte sowohl seine eigenen Werke als auch Übersetzungen wissenschaftlicher und historischer Werke aus dem Lateinischen. Ein weiteres wichtiges Druckwerk war der Cihân-nümâ, ein Weltatlas von Kâtip Çelebi. In lateinischer Schrift druckte er eine französischsprachige Grammatik der türkischen Sprache.

Werke

  • Risâle-i İslamiyye
  • Vesiletü't-Tıbâa
  • Usûlü'l-Hikem fî Nizâmi'l-Ümem
  • Füyuzat-ı miknatisiye

Weblinks

Quellen

  • Kreiser/Neumann – Kleine Geschichte der Türkei; Reclam 2003: S. 265

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