Ice Age

Ice Age
Filmdaten
Deutscher Titel Ice Age
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Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2002
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe FSK 0[1]
JMK 0[2]
Stab
Regie Chris Wedge
Carlos Saldanha
Drehbuch Michael Berg
Michael J. Wilson
Produktion Lori Forte
Musik David Newman
Schnitt John Carnochan
Besetzung

Sprecher englisch, deutsch

Ice Age ist ein US-amerikanischer Computeranimationsfilm von Blue Sky Studios aus dem Jahr 2002. Der Film der Regisseure Chris Wedge und Carlos Saldanha handelt vom gemeinsamen Abenteuer eines Mammuts, eines Faultiers und eines Säbelzahntigers zur Eiszeit. Nach dem finanziellen Erfolg des Films kam 2006 die Fortsetzung Ice Age 2: Jetzt taut’s und 2009 Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los in die Kinos. Am 5. Juli 2012 folgt Ice Age 4: Voll Verschoben [3].

Inhaltsverzeichnis

Produktion

Der Film war ursprünglich von 20th Century Fox als Zeichentrickfilm geplant. Aufgrund der kommerziellen Flops der mit traditioneller Zeichentricktechnik hergestellten Filme Anastasia und Titan A.E. sowie der Erfolge der computeranimierten Pixar-Produktionen wurde Ice Age dann aber von Blue Sky Studios komplett computeranimiert umgesetzt. Hierfür wurde die Zahl der Mitarbeiter im Produktionsstudio kurzfristig von rund 65 auf mehr als 170 erhöht. Diese arbeiteten fast zwei Jahre an der Umsetzung, bevor einem Großteil wieder gekündigt wurde. Eine Vielzahl verschiedener Trailer und weiterer Werbemaßnahmen für Internet und Kino steigerten die Gesamtproduktionskosten auf 75 Millionen US-Dollar.

Handlung

Der Film spielt vor etwa 20.000 Jahren in der Eiszeit, und der Winter steht vor der Tür. Deshalb macht sich die ganze eiszeitliche Tierwelt auf die Flucht in den Süden.

Nur das einzelgängerische Mammut Manfred (Manni) widersetzt sich dem Gruppendruck und wandert nach Norden. Faultier und Nervensäge Sid, wie jedes Jahr von seiner Familie allein zurückgelassen, schließt sich ihm aus Angst vor zwei Brontotherien, denen er eine der letzten Löwenzahnblumen vor dem Winter weggefressen hat, zu Mannis Leidwesen an.

Unterdessen überfällt ein Rudel Säbelzahntiger eine Horde Steinzeitmenschen, um aus Rache für einige erlegte Artgenossen ein Baby zu entführen und zu töten. Doch dessen Mutter kann ihr Kind gerade noch rechtzeitig vor Säbelzahntiger Diego in Sicherheit bringen und mit dem Säugling fliehen. Diego setzt nach.

Zufällig entdecken Manni und Sid die Frau, die, von Diego in die Enge getrieben, einen Wasserfall hinunter gesprungen war und nun dem Ertrinken nahe ist. Sie reicht den zwei verdutzten Tieren ihren kleinen Sohn Roshan an Land, bevor sie vom Wasserstrom wieder fortgerissen wird.

Diego bekommt von seinem Rudelführer Soto den Auftrag, das Menschenkind zum Fressen zurückzuholen. Unter dem Vorwand, Manfred und Sid helfen zu wollen, das Kind den Artgenossen wiederzugeben, versucht Diego, sich ihnen anzuschließen. Tatsächlich will er sie einem Hinterhalt zuführen, wo seine Kameraden das Kind in Empfang nehmen wollen. Schließlich wird er trotz Mannis Zweifel als Fährtensucher von den sich uneinigen Manfred und Sid aufgenommen.

Auf dem Weg zurück zu den Menschen müssen die drei ungleichen Tiere verschiedene Abenteuer überstehen – sich so beispielsweise gegen die Brontotherien oder Dodos wehren (diese rotten sich durch ungeschicktes und selbstüberschätzendes Verhalten sowie Futterneid selbst aus) und den Tücken von Kälte und Eis, Lava und Feuer trotzen. Dabei müssen Manfred, Sid und Diego Vertrauen zueinander aufbauen, was sich in einer Welt voller Jäger und Gejagter als nicht so einfach herausstellt. Auch die Aussicht auf das Zusammentreffen mit den Menschen, welche offenbar – wie sie es bei Höhlenzeichnungen gesehen haben – extra Waffen zum Töten der Tiere erfunden haben, vereinfacht ihre Situation nicht.

Kurz vor dem geplanten Hinterhalt, nachdem Manni ihm zuvor unter Einsatz des eigenen Lebens das Leben gerettet hatte, gesteht Diego seine ursprünglichen verräterischen Absichten und schlägt sich auf die Seite seiner Gefährten. Gemeinsam trotzen sie erfolgreich dem Angriff der anderen Säbelzahntiger.

Am Ende wird das Kind dem ausgiebig nach seiner Familie suchenden Vater zurückgegeben. Die Gefährten Manfred, Diego und Sid ziehen gemeinsam nach Süden.

Die Figuren zeigen eine jeweils situations- und dialogangepasste vermenschlichte Mimik und ebensolche Gestik.

Hintergrund

Scrat

Bei Scrat handelt es sich um den Vertreter einer fiktiven Spezies, eines „Säbelzahneichhörnchens“, eine Mischung von Eichhörnchen und Ratte mit den Zähnen eines Säbelzahntigers mit großen Augen und buschigem Schwanz. Der Name leitet sich aus den englischen Namen der Gattungen Eichhörnchen (Squirrel) und Ratte (Rat) ab.

Ursprünglich war Scrat nur für den Trailer des Films „Ice Age“ entworfen worden. Die Publikumsreaktionen machten jedoch schnell deutlich, dass von diesem Tier mehr zu sehen sein sollte. Daraufhin begannen die Designer einige Szenen mit Scrat zu entwerfen. Schnell wurde jedoch klar, dass es keine Möglichkeiten gab, Scrat in den bereits in der Post-Produktion befindlichen Film als volle Figur zu integrieren. Daher laufen die Szenen, in denen Scrat auftaucht und versucht, eine Eichel zu vergraben, parallel zur Handlung des Films und schneiden sich nur an zwei Stellen, wo er jedoch kaum Einfluss auf die Plothandlung des Films nimmt.

Dennoch bestreitet er die erste und die letzte Szene des Films. In diesem Epilog sieht man, wie ein Eisblock 20.000 Jahre später (also heute) an einer tropischen Insel angeschwemmt wird. In ihm sind eine Eichel und der bei deren Verfolgung eingefrorene Scrat eingeschlossen. Obwohl er – weil festgefroren – es nicht schafft, die Eichel zu retten, bevor sie weggespült wird, wird er doch mit einer riesigen Kokosnuss belohnt, welche er gleich tollpatschigerweise dazu nutzt, die gesamte Insel zu spalten und den darauf befindlichen Vulkan zum Ausbruch zu bringen.

Auf der DVD zum Film haben die Produzenten Scrat noch einmal bedacht. Es wird als Bonusmaterial neben einigen Trailern mit Scrat, auch der Kurzfilm Scrats neue Abenteuer präsentiert. Ganz davon abgesehen, dass auch das Bedienungsmenü mit Scrat und seinen Missgeschicken animiert ist.

Im Kurzfilm Scrats neue Abenteuer erfährt der Zuschauer neue Erkenntnisse über die Kontinentaldrift. Scrat hatte in einem hohlen Baumstumpf einen unermesslich großen Vorrat an Eicheln angelegt. Bei dem Versuch, eine weitere Eichel in die Mitte dieser Sammlung einzufügen, kippt das Ganze. Alle Nüsse – und Scrat – fallen einen tiefen Abgrund hinunter. Durch den Aufprall der letzten Eichel wird schließlich der Kontinentaldrift ausgelöst. Schlussendlich steht Scrat ohne eine einzige Eichel da.

Auch im zweiten Film „Ice Age 2: Jetzt taut’s“ spielt Scrat wieder mit. Wie bereits beim letzten Mal bestreitet er die Eröffnungs- und Abschlussszene und tritt zwischendurch als Running Gag auf. Gleichzeitig ist er der Star des PC-Spiels zum Film. Hier liegt es nun beim Spieler, ob das kleine Eichhörnchen endlich auf die Nuss kommt. Ein zweiter Kurzfilm mit Scrat entstand unter dem Titel Keine Zeit für Nüsse.

Im dritten Film „Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los“ ist Scrat ebenfalls wieder dabei, aber zusätzlich mit einer Säbelzahneichhörnchenfrau, die ihm die Eichel streitig macht. Wie auch die Hauptcharaktere des Films betritt er das unterirdische Reich der Dinosaurier auf der Suche nach seiner geliebten Eichel.

Zu den neuesten Errungenschaften gehören in der Steelbook-Edition zahlreiche kleine „Scrat“-Specials, also zusätzliche Kurzfilme auf der Bonus-DVD.

Scrat hat auch einen Cameo-Auftritt bei Family Guy und wird auch bei den Simpsons parodiert.

Scrat wird von Regisseur Chris Wedge gesprochen.

Obwohl es sich bei Scrat um ein Fantasiegeschöpf handelt, wurde 2011 ein argentinisches Säugetierfossil präsentiert, das Scrat sehr ähnlich sieht. Cronopio dentiacutus lebte jedoch nicht in der letzten Eiszeit, sondern vor etwa 100 Millionen Jahren.[4]

Wissenswertes

  • Ice Age gibt es im deutschsprachigen Raum mittlerweile in mehreren verschiedenen DVD-Versionen zum Kauf. Darunter die Extrem Cool Edition mit einer Bonus-DVD und die Collector’s Edition, welche neben einer Menge an unveröffentlichtem Material auch eine Schneekugel mitbringt.
  • Die Produktionsfirma 20th Century Fox war so angetan von Otto Waalkes' Darbietung, dass man ihn kurzerhand nach Amerika einflog, um das Faultier Sid genau auf ihn zuzuschneidern. So übernahm John Leguizamo sein Lispeln ab dem zweiten Teil.[5]
  • Im Kino wurde als Vorspann zu Ice Age der Debütfilm der Blue Sky Studios, der Kurzfilm Bunny, gezeigt. Dieser setzt sich subtil mit dem Thema Tod auseinander und ist mit melancholischer Musik von Tom Waits ausgestattet. Bunny hatte schon zuvor Chris Wedge einen Oscar eingebracht und findet sich auch auf den Kauf-DVDs zu Ice Age wieder.
  • Im Movie Park Germany bei Bottrop-Kirchhellen gibt es das Ice Age Adventure, eine der Hauptattraktionen. Es handelt sich dabei um eine aufwändige Themenfahrt, die in einer großen Halle untergebracht ist. In Booten fahren die Besucher durch nachgebaute Szenen des Films, die mit zahlreichen animatronischen Figuren bevölkert sind.
  • Der offizielle gleichnamige Roman zum Film erschien im April 2002 im Pestalozzi Verlag mit dem Titel Ice Age - Das Buch zum Film. Im Februar des Jahres 2006 erschien auch ein Sammelband mit dem Roman und den Roman zum zweiten Teil Ice Age 2. Er wurde diesmal von Glenn Dakin geschrieben und erschien auf deutsch im Verlag Dorling Kindersley.
  • Im Film gibt es Hommage an die Vulkanier aus der Serie Raumschiff Enterprise. In einer Eishöhle finden Diego, Manfred, Sid und das Baby ein typisch aussehendes eingefrorenes UFO. Das Baby „begrüßt“ das UFO mit dem typischen Handzeichen der Vulkanier.

Rezeption

Kritiken

Die Kritikermeinungen waren geteilt - technisch gesehen absolut auf dem Stand der Zeit, wurden im Vergleich zu Veröffentlichungen aus dem konkurrierenden Hause Pixar die Figuren eckiger und weniger nach dem Kindchenschema entworfen.

  • „Ice Age ist nicht so subversiv angelegt wie Shrek oder ästhetisch ausgefeilt wie Die Monster AG. Aber in der Mischung aus Das Dschungelbuch und Drei Männer und ein Baby sind die Charaktere und ihre Marotten, die Dialoge und Pointen, Situationskomik und anrührende Sentimentalität köstlich und perfekt aufeinander abgestimmt.“Der Spiegel
  • „Cooler Spaß mit eindeutiger Botschaft: Disney muss sich sehr warm anziehen.“ – TV Spielfilm

Kontroverse

Die FSK-Einschätzung „Freigegeben ohne Altersbeschränkung“ wird teilweise kritisiert, da beispielsweise der gewaltsame Tod von Roshans Mutter für einen Kinderfilm eher untypisch ist.

Erfolg, Auszeichnungen und Fortsetzungen

Der Film war trotz verschieden lautender Kritiken ein großer Publikumserfolg. Ice Age brachte dem Produktionsteam am ersten Wochenende den bis dahin drittbesten Start eines animierten Kinofilms in den USA ein und spielte weltweit 383.3 Millionen US Dollar [6] ein.

2003 erhielt der Film eine Oscarnominierung als „bester animierter Film“ sowie je eine Nominierung für den Saturn Award, den Golden Satellite Award und den Young Artist Award in der gleichen Kategorie.

Der Film war so erfolgreich, dass im Frühjahr 2006 eine Fortsetzung, Ice Age 2: Jetzt taut’s, in die Kinos kam. Am 1. Juli 2009[7] startete der dritte Teil Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los[8] im Kino. Der vierte Teil soll im Sommer 2012 mit dem Titel "Ice Age 4 - Voll verschoben" in die Kinos kommen.[9]

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung der FSK
  2. Freigabe der Jugendmedienkommission
  3. Filminfo Ice Age 4 auf cinemaxx.de
  4. Spiegel: Säbelzahneichhörnchen streiften durch Patagonien
  5. Interview: Faultier Otto Waalkes, Filmreporter.de vom 1. Juli 2009; Zugriff am 8. September 2011
  6. Übersicht der weltweiten Kinoeinnahmen
  7. Startplan auf Insidekino.de
  8. comingsoon.net: Get Ready for Ice Age: Dawn of the Dinosaurs!
  9. http://www.filmstarts.de/nachrichten/18469062.html

Weblinks


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