Idiomatische Redewendung

Idiomatische Redewendung

Unter Idiom (das; -s, -e; von grch. ιδίωμα (idíoma) „Besonderheit“, „Eigenart“ [1]) versteht man die Sprechweise eines bestimmten Kreises von Personen. Zunächst bezeichnet der Begriff in der Allgemeinsprache jede Nationalsprache, dann auch oft Sprachvarianten derselben Nationalsprache mit regionalem Bezug, z. B. eine Mundart.

Inhaltsverzeichnis

Idiomatische Redewendung

Im Fachwortschatz der Sprachwissenschaft ist ein Idiom außerdem eine idiomatische (feste) Wortverbindung, die nicht wörtlich genommen, sondern übertragen verstanden werden muss. Die Bedeutung der einzelnen Wörter entspricht nicht der Bedeutung der idiomatischen Redewendung, die sich aus diesen Wörtern zusammensetzt. Als idiomatische Redewendungen gelten beispielsweise „an die eigene Nase fassen“ (für „die Schuld bei sich selber suchen“) oder „ins Gras beißen“, vgl. auch "den Schirm zumachen" (für „sterben“). „Ins Gras beißen“ zeigt beispielsweise, dass die Wörter „Gras“ und „beißen“ im gemeinsamen Zusammenhang nur in der deutschen Sprache einen Sinn ergeben; herausgelöst aus der Redewendung haben sie nichts mit der Bedeutung „sterben“ zu tun.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Wilhelm Gemoll, Karl Vretska: „Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch“, Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, 9. Auflage, ISBN 3-209-00108-1

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