Ignacio Comonfort

Ignacio Comonfort
Ignacio Comonfort

Ignacio Comonfort (* 12. März 1812 in Puebla, Puebla; † 3. November 1863) war ein mexikanischer Politiker und Offizier.

Er wurde 1812 als Sohn französischer Eltern in Puebla geboren. Er nahm am Mexikanisch-Amerikanischen Krieg teil. Vom 15. September 1855 bis 21. Januar 1858 war er mexikanischer Präsident.

Während Comonforts Amtszeit als Präsident war der radikalliberale Benito Juárez sowohl Vorsitzender des obersten Gerichts wie auch Vizepräsident Mexikos. Comonfort war ein gemäßigter Liberaler, der als stabilisierende Kraft wirken wollte zwischen den radikalen Konservativen und den radikalen Liberalen, welche als puros (die Reinen) bezeichnet wurden.

Comonfort spielte eine wichtige Rolle in der mexikanischen Geschichte. Nicht nur dadurch, dass er in einer Zeit als dies für Mexiko sehr ungewöhnlich war, eine geordnete Verwaltung führte, sondern insbesondere nach seiner Rolle in einem sich später als sehr blutig herausstellenden Krieg, dem Dreijährigen Krieg oder Reformkrieg.

Als gemäßigter Liberaler hatte er die Umwälzungen erlebt, die durch die radikalliberale Verfassung von 1857 hervorgerufen wurden, die unter römisch-katholischen Geistlichen und der überwältigenden Mehrheit gläubiger Katholiken zu Unruhe geführt hatte. Jeder, der auf die Verfassung schwor (wozu alle Militärangehörigen und Beamten verpflichtet waren), wurde automatisch von der katholischen Kirche exkommuniziert. Dies bedeutete, dass ihm die Sakramente vorenthalten wurden, auch unmittelbar im Angesicht des Todes. Dem Verstoßenen war es dadurch unmöglich sein Seelenheil zu erlanden - für gläubige Katholiken war dies ein schwerwiegendes Problem.

Es gab daher erhebliche soziale Spannungen und das Land war polarisiert. Gemeinsam mit Verbündeten veröffentlichte Präsident Comonfort den Plan de Tacubaya. Dieser Plan hatte die Zustimmung mehrerer hoher Beamter der Regierung, darunter dem obersten Richter Benito Juárez (der sich jedoch aus politischen Erwägungen bedeckt hielt), und des katholischen Klerus. Im Wesentlich verneinte der Plan die Gültigkeit der Verfassung. Im Gegenzug hob die Kirche für alle, die dem neuen Plan folgten, das im März 1857 erlassene Exkommunikationsdekret auf.

Am 17. Dezember 1857 übernahmen vom liberalen General Ignacio Zuloaga, einem Unterstützer des Plans, geführte Kräfte die Macht in der Hauptstadt, ohne einen einzigen Schuss abzugeben. Dies wurde von der Bevölkerung weitgehend akzeptiert, die wegen der Behandlung der Katholiken durch die Verfassung beunruhigt war. Doch die Anhänger der Opposition blieben nicht ruhig und so wurden die Unruhen bald gewalttätig. Der Präsident bat um vorübergehende Sondervollmachten während Gegner des Plans ihre Kräfte sammelten. Teilweise hatten sie dafür rechtliche Argumente, da die Aufhebung der Verfassung nicht gemäß dem in ihr vorgeschriebenen Verfahren stattgefunden hatte. Sogar Benito Juárez wurde für eine Tage verhaftet.

Als er sah, welche Kräfte dadurch freigesetzt worden waren, verlange Ignacio Zuloaga am 11. Januar 1858 ganz im Gegensatz zu seinen bisherigen Taten und Ansichten, dass der Plan von Tacuyaba ausgesetzt werden sollte. Mehrere seiner Anhänger verlangten die Absetzung des Präsidenten. Die Anhänger Zuloagas, die ihn zum Präsidenten machen wollten, und Comonfort treuen Kräfte waren tief gespalten. An diesem Nachmittag gab es unglaublicherweise sogar Rufe nach der Rückkehr des ehemaligen Diktators Antonio López de Santa Anna. Die beiden feindlichen Kräfte - radikale Liberale gegen radikale Konservative - begannen einen blutigen Krieg, der drei Jahre dauern sollte und schließlich zur Errichtung einer von Frankreich unterstützten Monarchie in Form von Maximilian von Habsburg führen sollte, der jedoch 1867 auf Anordnung des Präsidenten Juárez standrechtlich erschossen wurde, woraufhin die Republik wiederhergestellt wurde und die Kämpfe beendet wurden.

Nach seiner Absetzung suchte Comonfort Asyl in den Vereinigten Staaten, kehrte jedoch 1862 zurück, um als General gegen die französische Invasion zu kämpfen. Er starb ein Jahr später, am 13. November 1863, als er von Banditen überfallen wurde.


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