Ilia II.

Ilia II.
Patriarch Ilia II.

Ilia II. (georgisch ილია II; gebürtig Irakli Ghuduschauri-Schiolaschwili (georgisch ირაკლი ღუდუშაური-შიოლაშვილი); * 4. Januar 1933 in Wladikawkas, Nordossetien-Alanien) ist ein georgischer Geistlicher. Er ist Patriarch der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche, Erzbischof von Mzcheta-Tiflis und Metropolit von Zchum-Abchasien[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er stammt aus einem einflussreichen Familienclan, der mit dem georgischen Königshaus der Bagratiden verwandt ist. Nach dem Oberschulabschluss 1952 begann er ein Studium zunächst am Moskauer Theologischen Seminar, später an der Theologischen Akademie Moskau. 1957 legte er den Mönchseid ab und erhielt den Namen Ilia zur Ehre des Propheten Elias. 1960 schloss er sein theologisches Studium ab.

Im gleichen Jahr wechselte er als Priester an die Kathedrale von Batumi, Georgien. 1963 wurde er Bischof von Schemokmedi und Vikar des Georgischen Patriarchats. Zugleich übernahm er bis 1973 das Amt des Rektors des Theologischen Seminars von Mzcheta, der damals einzigen theologischen Ausbildungsstätte in Georgien. 1967 wurde Ilia nach Abchasien versetzt, erwarb dort 1969 den Rang eines Metropoliten. 1977 wurde er zum Patriarchen der Georgisch Orthodoxen Apostelkirche gewählt und trägt seit seiner Inthronisation am 25. Dezember den Namen Ilia II.

Ilia II. mit Gläubigen

In seiner Amtszeit stieg die Anzahl der orthodoxen Diözesen von 15 auf 27, die Anzahl der Klöster auf 53 und die Anzahl der Priester auf über 600. Es wurden fünf neue theologische Seminare und Akademien gegründet und drei orthodoxe Gymnasien eröffnet. Die Bibel wurde in modernem Georgisch gedruckt, zahlreiche theologische Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht, orthodoxe Alters- und Behindertenheime, Waisenhäuser und Jugendzentren gebaut.

Ilia war seit 1964 eng verbunden mit der Arbeit der internationalen Christlichen Friedenskonferenz (CFK), an deren Allchristlichen Friedensversammlungen (ACFV) er regelmäßig teilnahm. Die V. ACFV in Prag wählte ihn zum Mitglied des Ausschusses zur Fortsetzung der Arbeit.

Von 1978 bis 1983 war er einer der Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK/WCC). Seit 1997 ist er Mitglied der Internationalen Akademie für Informatisation der UNO.

Im Oktober 2007 forderte er, die georgische Verfassung zu ändern und eine konstitutionelle Monarchie einzuführen. Er sprach sich dafür aus, der 1801 vom russischen Zaren entthronten Bagratiden-Dynastie erneut den Thron anzubieten. [2] [3]

Auszeichnungen

Ilia II. wurden die höchsten kirchlichen Orden der orthodoxen Kirchen Europas verliehen. 1986 erhielt er die Ehrendoktorwürden des theologischen St. Wladimir Seminars in New York, 1997 der Akademie der Wissenschaften Kretas. Seit 2003 ist er Ehrenmitglied der Georgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2007 der Internationalen Akademie zur Beförderung der wissenschaftlichen Forschung. Im Februar 2008 wurde ihm der Dawit-Guramischwili-Preis verliehen.

Weblinks

 Commons: Ilia II of Georgia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ცხუმ-აფხაზეთის ეპარქიის მმართველობა ილია მეორეს გადაეცა / Ilia II. wurde zum Metropoliten von Zchum-Abchasien gewählt
  2. EurasiaNet: Time For a King in Georgia?, 12. Oktober 2007
  3. Russia Today: Georgia considers a return to monarchy, 14. Oktober 2007


Vorgänger Amt Nachfolger
David V. Dewdariani Patriarch der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche
1977 -
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