Ilsenburg

Ilsenburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ilsenburg (Harz)
Ilsenburg (Harz)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ilsenburg (Harz) hervorgehoben
51.86666666666710.683333333333267Koordinaten: 51° 52′ N, 10° 41′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Harz
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Ilsenburg (Harz)
Höhe: 267 m ü. NN
Fläche: 42,47 km²
Einwohner: 6117 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38865–38871
Vorwahl: 039452
Kfz-Kennzeichen: HZ (Ehemals WR)
Gemeindeschlüssel: 15 0 85 190
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Harzburger Straße 24
38871 Ilsenburg (Harz)
Bürgermeister: Wilfried Obermüller (SPD)
Lage der Stadt Ilsenburg (Harz) im Landkreis Harz
Langenstein Reddeber Stecklenberg Athenstedt Wedderstedt Schmatzfeld Nienhagen Darlingerode Timmenrode Sorge Cattenstedt Aspenstedt Radisleben Rhoden (am Fallstein) Bad Suderode Bühne Abbenrode Stapelburg Schauen Sargstedt Dankerode Berßel Wülperode Siptenfelde Königerode Drübeck Wienrode Neudorf Langeln Danstedt Schachdorf Ströbeck Straßberg Veckenstedt Heteborn Hausneindorf Groß Quenstedt Lüttgenrode Hedersleben Heudeber Westerhausen Allrode Friedrichsbrunn Langenstein (Harzvorland) Hüttenrode Altenbrak Rieder Schielo Heimburg Osterwieck Benneckenstein (Harz) Wasserleben Ditfurt Tanne Schwanebeck Harsleben Elend Güntersberge Stiege Gernrode Derenburg Schierke Ilsenburg (Harz) Harzgerode Blankenburg (Harz) Wegeleben Thale Ballenstedt Hasselfelde Quedlinburg Elbingerode (Harz) Halberstadt Falkenstein/Harz Aue-Fallstein Wernigerode HuyKarte
Über dieses Bild

Ilsenburg (Harz) ist eine Kleinstadt am Nordharz, zugehörig zum Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Die Stadt ist der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ilsenburg (Harz), der die Stadt angehört.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Karte von Ilsenburg (1912)

Ilsenburg liegt zwischen Wernigerode und Bad Harzburg am Ausgang des Ilsetals an der Bundesstraße 6 und der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg. Die Stadt ist an drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben, die über 550 m hoch sind.

Von Ilsenburg ist der Brocken über einen der schönsten Aufstiege zu erreichen. Der Weg wurde zu Ehren von Heinrich Heine Heinrich-Heine-Weg benannt.

Südwestlich der Stadt liegt die Bäumlersklippe. Ein dort stattgefundenes Familiendrama wurde von Theodor Fontane aufgegriffen und fand Eingang in dessen Erzählung „Ellernklipp“.

Ilsenburg liegt am Nationalpark Harz und ist offizielle Nationalpark-Gemeinde.

Der Harzer Grenzweg am "Grünen Band" verläuft von Ilsenburg in Nord-Süd Richtung über ca. 75 km bis nach Walkenried. Dieser Weg verläuft entlang der ehem. innerdeutschen Grenze, teilweise sind Grenzanlagen und entsprechende Grenz-Wegeverläufe noch zu erkennen. Da dieses Gebiet ca. 40 Jahre gesperrt war, hat sich hier eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt erhalten.

Geschichte

995 hielt sich auf einer Burg, die sich in der Nähe des heutigen Ilsenburg befand und im 9. Jahrhundert zum Schutz eines kaiserlichen Jagdreviers im Harz gebaut wurde, Kaiser Otto III. auf. 1003 übergab sie sein Nachfolger Heinrich III. dem Bischof von Halberstadt zur Gründung eines Benediktinerklosters. Dieses war seit 1009 bekannt. Auf dem Ilsestein wurde danach eine neue Reichsburg erbaut, die jedoch 1107 völlig zerstört wurde.

Blick auf Ilsenburg vor 1900
Blick auf Ilsenburg im Jahre 2007

Das in der Umgebung des 1525 während des Bauernkriegs verwüsteten Klosters entstandene Dorf entwickelte sich Anfang des 16. Jahrhunderts zum Flecken in der Grafschaft Wernigerode. 1545 wurde eine Eisenhütte mit zwei Hochöfen errichtet, die 1697 von Zar Peter I. besichtigt wurde. Ilsenburg entwickelte sich zu einer wohlhabenden Gemeinde, die am Ende des Dreißigjährigen Krieges zur Residenzstadt der Grafen zu Stolberg-Wernigerode wurde. Diese verlegten ihren Hofhaltungssitz erst 1710 wieder zurück nach Wernigerode.

Ilsenburg wurde besonders durch die Produktion von Ofenplatten und Kunstguss über die Grenzen des Harzes bekannt.

Zur Zeit des Königreichs Westphalen war Ilsenburg Bestandteil des Kantons Ilsenburg.

1893 besuchten Ilsenburg schon 2400 Urlauber, und ein Jahr später erreichte die Eisenbahn die Gemeinde. Das Hüttenwerk hingegen wurde 1911 vorübergehend stillgelegt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort kurzzeitig ein Außenlager des KZ Dora-Mittelbau angelegt, in dem 16 italienische Militärinternierte zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden.

1947 folgte die Anerkennung als Luftkurort, und am 1. Januar 1959 schließlich wurde Ilsenburg in Würdigung seiner wirtschaftlichen Bedeutung und als wichtiges Erholungszentrum das Stadtrecht verliehen.

In Ilsenburg wurde 1948 die Evangelische Forschungsakademie gegründet.

Gedenkstätten

Politik

Stadtrat

(laut amtlichem Endergebnis der Wahl zum Stadtrat von Ilsenburg am 13. Juni 2004; Wahlbeteiligung: 47,0 %)

  • SPD: 48,4 %, 10 Sitze
  • CDU: 29,5 %, 6 Sitze
  • Die Linke: 17,2 %, 3 Sitze
  • FDP: 2,7 %, 1 Sitz

Wappen

Das Wappen wurde am 22. Februar 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.

Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden zwischen zwei grünen Laubbäumen (Elsen oder Erlen) ein rotes Burgtor, dessen Giebel mit einem goldenen Schildchen, worin ein schwarzer Hirsch, belegt ist.“

Bis zum Jahre 1808 führte die Gemeinde ein Siegel, das zum erstenmale 1609 erscheint. Es zeigt das Burgtor zwischen den Elsen, ist also redend (Elisinaburg = Ilsenburg). Nach Aufhebung der westfälischen Herrschaft führte die Gemeinde nur noch den stolbergischen Hirsch.

Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Forellenteich

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 2002, Hans Riefenstahl, Heimatforscher

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit Ilsenburg in Verbindung stehen

  • Christoph Lamberg (1626–1680), gräflich-stolbergischer Hofprediger und Kirchenrat, starb in Ilsenburg
  • Christoph Friedrich Jasche (1780–1871), Naturforscher
  • Eduard Schott (1808–1895), Metallurge und Kunstgießer, Entdecker des Kristallisationsverfahrens
  • Adolf Ledebur (1837–1906), Metallurge, Entdecker des Ledeburit
  • Hermann Lietz (1868–1919), Reformpädagoge und Gründer der deutschen Landerziehungsheime für Jungen

Literatur

Weblinks


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