Indoorcycling

Indoorcycling
Indoorbikes

Als Indoorcycling oder Spinning werden Gruppentrainingsprogramme bezeichnet, die meist als Ausdauersport auf stationären Fahrrädern, den sogenannten Indoorbikes oder Spinbikes, oft mit Musik ausgeführt werden. Das Indoorcycling kam in den 1970er und 80er Jahren in Mode – wesentlich beeinflusst vom Training auf Rollentrainern, der Freien Rolle und dem Ergometer-Training zu Zwecken der Leistungsüberprüfung. Obwohl keine Fortbewegung stattfindet, wird häufig vom „Fahren“ auf dem Indoorbike gesprochen. In Analogie zum Fahrrad wird auch beim Indoorbike vom „Lenker“ gesprochen, obwohl diese Vorrichtung beim Indoorbike nur zum Festhalten und Abstützen mit den Händen und Armen dient.

Die Bezeichnung Spinning ist eine eingetragene Wortmarke des amerikanischen Unternehmens Madd Dogg Athletics Inc., welches Rechtsverletzungen an dem Wort Spinning abmahnen lässt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Technik

Indoorbike, Details:
Einstellknopf für Widerstand (1);
Bremshebel (2);
Bremsbacke (3);
Schwungscheibe (4);
Pedal, bifunktional (5);
Geber für Fahrradcomputer (6)

Die Kraftübertragung erfolgt über eine Kette oder einen Zahnriemen auf eine Schwungscheibe, deren Gewicht je nach Hersteller zwischen 18 und 25 kg beträgt. Der Großteil der Indoorbikes funktioniert mit starrer Nabe, also ohne Freilauf. Auch Indoorbikes mit einem sogenannten Sicherheitsfreilauf sind auf dem Markt. Der Widerstand, der durch Treten überwunden werden muss, wird durch Einstellen der Bremskraft auf die Schwungscheibe reguliert. Über einen Einstellknopf kann jeder den Widerstand und damit die Intensität seines Trainings selbst bestimmen. Der Bremshebel dient dazu, die Schwungscheibe binnen sehr kurzer Zeit zum Stillstand zu bringen. Er wird normalerweise nur zur Beendigung des Trainings oder bei auftretenden Problemen benutzt. Die Pedale sind oft bifunktional ausgeführt. Beim Fahren mit normalen Sportschuhen werden die Rennhaken benutzt, beim Fahren mit Fahrradschuhen wird der Klickmechanismus, meist SPD, benutzt. Der Lenker ist so gestaltet, dass mehrere Griffpositionen sowohl beim Fahren im Sitzen als auch beim Fahren im Wiegetritt verfügbar sind. Viele Indoorbikes besitzen auch die Möglichkeit zum Einsatz eines speziell angepassten Fahrradcomputers.

Training

Trainiert wird in der Regel unter Anleitung eines „Instructor“ oder „Presenter“ genannten Trainers. Der Instructor gibt mittels Musik die Trittfrequenz, die Fahrweise (Treten im Sitzen, Wiegetritt) und die relative Höhe des Widerstands vor. Die tatsächliche Höhe des Widerstands wählt jedoch jeder Fahrer selbst. Dadurch können Personen mit unterschiedlichem Leistungsvermögen gemeinsam trainieren. Somit ist Indoorcycling auch für Anfänger geeignet.

Zum Konzept gehören auch Events, bei denen mit oft großer Teilnehmerzahl, manchmal auch unter freiem Himmel mehrere Stunden gefahren wird. Üblich sind drei bis sechs Stunden, aber auch 24-Stunden-Events finden statt. Des Weiteren gibt es Themenstunden, wie z.B. Rockspecials, Klassikspecials, Around-the-World und so weiter.

Unterschiede zum Fahrradfahren

Mit Ausnahme des runden Tritts, der durch die Schwungscheibe vermittelt wird, bietet das Indoorbike systembedingt keinerlei Fahrdynamik wie etwa die Schwerpunktverlagerung in Kurven oder bei Bergauf- und Bergabfahrten. Besonders deutlich wird dies beim Fahren im Wiegetritt, bei dem ein Fahrrad Pendelbewegungen senkrecht zur Fahrlinie ausführt, das Indoorbike jedoch in der Ruheposition verharrt. Das freihändige Fahren (Fahren ohne den Lenker festzuhalten) ist auf dem Indoorbike hingegen wesentlich unproblematischer als auf dem Fahrrad und sogar im Wiegetritt relativ einfach möglich. Hierauf sollte außerhalb des Cool Downs jedoch verzichtet werden, da diese Fahrweise für ungeübte Teilnehmer hohe Verletzungsrisiken birgt. Der Unterschied zwischen einer Fahrt bei gleicher Trittfrequenz und gleicher Leistung einerseits in der Ebene mit großem Gang und andererseits bergauf mit kleinem Gang sowie Bergabfahrten sind nicht darstellbar. Für die meisten Fahrradfahrer ist auch die starre Nabe insbesondere beim Fahren mit geringem Widerstand gewöhnungsbedürftig.

Einzelnachweise


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