Intel GMA

Intel GMA

Intel Graphics Media Accelerator (kurz GMA, zu Deutsch „Beschleuniger für grafische Medien“) bezeichnet eine Reihe von integrierten Grafikprozessoren (IGP) von Intel, die neben den obligatorischen 2D-Grafikfunktionen auch mit 3D-Beschleunigung und, je nach Modell, weiteren Multimediafähigkeiten aufwarten. Die GMA-Prozessoren sind fester Bestandteil der Northbridges verschiedener Mainboard-Chipsätze und daher stets als Teil eines solchen Chipsatzes zu verstehen; es gibt keine separaten Grafikkarten, die diese Grafikprozessoren einsetzen.

GMA X3000 auf einem Motherboard

Inhaltsverzeichnis

Modelle

GMA 500

Im November 2008 brachte Intel den GMA 500 auf den Markt. Der Grafikkern basiert auf der lizenzierten PowerVR-SGX-Technik. Unterstützt werden OpenGL 2.0 und DirectX 10.1. Der Chip besitzt einen Kerntakt von 200 MHz und arbeitet mit maximal 128 MB shared memory. Zurzeit gibt es keinen offiziellen Treiber für Linux. Der offizielle Windowstreiber für die Intel GMA 500 verhindert das Benutzen von OpenGL 2.0, es gibt aber inoffizielle Treiber, die diese Blockade entfernen sollen. Um die Grafikkarte zumindest einigermaßen unter Linux (in diesem Fall speziell Ubuntu) zum Laufen zu bekommen, kann man die pulsbo-Treiber installieren. Wie das funktioniert, erfährt man hier genauer.

GMA 900

Im Jahr 2004 brachte Intel die erste Version des GMA auf den Markt, den GMA 900. Er unterstützt DirectX 9.0 mit Shader Model 2.0 und OpenGL 1.4, wobei die Vertex Shader per Software (also auf der CPU) berechnet werden. Außerdem bietet er bei der Wiedergabe von Videodateien MPEG-2-Dekodierbeschleunigung und Motion Compensation.

Der Chiptakt unterscheidet sich je nach Chipsatz, in dem der Grafikkern verwendet wird: Während der i910GML meist moderate Frequenzen von rund 160 MHz benutzt, wird der IGP des i910GL mit 333 MHz getaktet.[1]

GMA 950

Der 2005 erschienene GMA 950 ist eine leicht verbesserte und auf 400 MHz (Ausnahmen sind der 945GM mit 250 MHz sowie der 940GML mit 166 MHz) beschleunigte Version des GMA 900. Die Ausstattung entspricht weitestgehend dem Vorgänger, jedoch unterstützt der Treiber des GMA 950 nun Vertex Shader 3.0. Außerdem können nun zwei HD-Videoströme gleichzeitig dekodiert werden.

Es ist wahrscheinlich, dass auch der Intel-Chipsatz 945GT den GMA 950 enthält, Intel zeichnet die dort integrierte Grafiklösung aber als „Gen 3.5 Integrated Graphics“ aus.

GMA 3000

Mitte 2006 brachte Intel eine Reihe Chipsätze auf den Markt, die den Grafikkern GMA 3000 verwenden. Dieser ist mit 667 MHz deutlich höher getaktet als sein Vorgänger GMA 950, basiert aber auf der Architektur des GMA X3000. Er bringt somit die volle Unterstützung für das Shader Model 3.0 mit, trotzdem ist der GMA 3000 in Sachen Leistung und Merkmale wegen Abstrichen beim Funktionsumfang eher dem GMA 950 ähnlich.[2]

GMA 3100

Mit der Vorstellung der G3x-/Q3x-Chipsatzreihe veröffentlichte Intel den GMA 3100, der trotz seines Namens eher als Abkömmling des GMA 950 zu betrachten ist. So bietet er lediglich Unterstützung für das Pixel Shader 2.0 und wartet mit höchstens 400 MHz Taktfrequenz auf. Er kann aber auf eine größere Speicherbandbreite zurückgreifen, wenn er mit Chipsätzen mit leistungsfähigerem Speichercontroller eingesetzt wird.

GMA X3000

Ebenfalls Mitte 2006 veröffentlichte Intel den Chipsatz G965, der eine wesentliche Weiterentwicklung der bisherigen GMAs, den GMA X3000, enthält. Die interne Architektur wurde den Neuerungen von DirectX 10 angepasst, so enthält der Prozessor statt klassischer Grafikpipelines nun Unified-Shader-Prozessoren, die aber trotzdem nur das Shader Model 3.0 unterstützen. Die Vertex-Shader-Berechnungen können mit den aktuellen Treibern nun in Hardware berechnet werden. Weiterhin unterstützt der Grafikkern nun HDR-Rendering und kann mit verbessertem Deinterlacing, WMV9-Dekodierung und einem HDMI-Anschluss aufwarten. Der Takt beträgt wie beim GMA 3000 667 MHz.

GMA X3100

Am 9. Mai 2007 stellte Intel mit der vierten Generation der Centrino-Plattform auch den GMA X3100 vor. Der Kern bietet im Gegensatz zum X3000 nun volle Unterstützung für das Shader Model 4.0, womit er als DirectX-10-fähig eingestuft werden kann. Allerdings wird DirectX 10 bis jetzt nur durch die von Intel bereitgestellten Beta-Treiber ermöglicht.

GMA X3500

Der G35-Chipsatz enthält den X3500-Grafikkern, der sich von seinem Vorgänger X3100 lediglich in Details unterscheidet. So unterstützt er eine verbesserte MPEG-2-Videobeschleunigung und wartet mit einem höheren Takt auf.

GMA X4500

Intel hat im G45-Chipsatz den X4500-Grafikkern mit Hardware-Decoder für H.264/AVC, DirectX-10- und Shader-4.0-Unterstützung ausgestattet. Außerdem soll diese Grafikeinheit bis zu dreimal schneller sein als ihre Vorgänger.

HD Graphics

Mit Erscheinen der Core-i-Serie wurde der Grafikkern in das Chipgehäuse der CPU integriert. Das heißt, dass im CPU-Chipgehäuse noch eine weitere, Extra-Die enthalten ist. Auf diesem Die sind auch die früheren Northbridge-Funktionen untergebracht. Die Grafikeinheit kann allerdings nur mit bestimmten Mainboard-Chipsätzen genutzt werden (H55, H57, H61, H67, B65, Q57, Q67, Z68).

Ab der CPU-Kern-Generation Sandy Bridge sind CPU, GPU und Northbridge-Funktionen auf einem Die zusammengefasst.

Technische Daten

Grafikkern Chipsatz-Integration Pipelines bzw. Shaderprozessoren DirectX OpenGL Pixelshader Vertexshader Taktrate (MHz) max. Speicher (MB)
GMA 900 910GL, 915G, 915GL, 915GM, 915GMS, 915GV 4x1 9.0 1.4 2.0 2.0 200–333 224
GMA 950 945G, 945GC, 945GM, 945GMS, 945GSE, 945GT, 945GZ 4x1 9.0 1.4 2.0 3.0 133–400 192/256
GMA 3000 946GZ, Q963, Q965 4x1 9.0c 1.4 3.0 3.0 400–667 256
GMA 3100 G31, G33, Q33, Q35 4x1 9.0 1.4 2.0 3.0 400 256
GMA X3000 G965 8 9.0c 2.0 3.0 3.0 667 384
GMA X3100 GL960, GM965 8 10 2.1 4.0 4.0 500 384
GMA X3500 G35 8 10 2.1 4.0 4.0 667 384
GMA X4500 GL40, G41, G43, G45, GS45, GM45, GM47 10 10 2.1 4.0 4.0 320–800 1700
HD Graphics Pentium G6950, Core-i-Serie (im CPU-Chipgehäuse) 12 10 2.1 4.0 4.0 350–900 1700

Kritik

Die Intel-GMA-Grafikeinheiten waren bisher oftmals langsamer als vergleichbare Produkte von AMD und Nvidia.[3][4][5] Ebenfalls verfügt die GMA-Serie bis einschließlich dem X3500 im Gegensatz zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten nicht über eine funktionierende Beschleunigung für Blu-ray-Filme,[6] wodurch die CPU die Dekodierung selbst erledigen muss, was bei schwächeren CPUs zu ruckelnder Wiedergabe führen kann. Außerdem steht die Video-Beschleunigung unter Linux derzeit nicht vollständig zur Verfügung.[7]

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Laptop Chipsets Comparison Chart bei Intel)
  2. Whitepaper zum GMA 3000 und X3000
  3. ComputerBase: Vorschau: ATis Radeon XPress 200-Serie, Seite 8, 3D-Leistungsvergleich zwischen GMA 900 und Radeon XPress 200, vom 8. November 2004
  4. AnandTech: µATX Part 2: Intel G33 Performance Review, Seite 18, 3D-Leistungsvergleich zwischen GMA 3100 und Radeon X1250, vom 27. September 2007 (englisch)
  5. AnandTech: The IGP Chronicles Part 2: AMD 780G vs. Intel G45 vs. NVIDIA GeForce 8200, Seite 4, 3D-Leistungsvergleich zwischen GMA X3500, GMA X4500, Radeon HD 3200 und GeForce 8200, vom 14. Oktober 2008 (englisch)
  6. AnandTech: The IGP Chronicles Part 2: AMD 780G vs. Intel G45 vs. NVIDIA GeForce 8200, Seite 7, Vergleich der Blu-ray-Abspielbeschleunigung zwischen GMA X3500, GMA X4500, Radeon HD 3200 und GeForce 8200, vom 14. Oktober 2008 (englisch)
  7. Phoronix: Review Intel GMA X4500HD (G45)

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