Irene Dunne

Irene Dunne
Irene Dunne (1933)

Irene Marie Dunne (* 20. Dezember 1898 in Louisville, Kentucky; † 4. September 1990 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Theater- und Filmschauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Kurz nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie 1910 von Kentucky nach Indiana. Nach der Highschool hatte sie 1916 die Chance, Musik und Kunst zu unterrichten. Stattdessen beteiligte sie sich an einer Ausschreibung des Chicago Music College. Nachdem sie diesen Wettbewerb gewonnen hatte, konnte sie für ein Jahr dort studieren, bevor sie in New York City ihren Traum von einer Karriere als Opernsängerin erfüllen wollte.

Der Legende nach wurde Irene Dunne von der Metropolitan Opera als zu jung und unerfahren zurückgewiesen. Sie kehrte nach Chicago zurück, wo sie am Theater auftrat. 1929 übernahm sie für eine Tourneeaufführung des Musical Showboat die Rolle der Magnolia und wurde schließlich von einem Talentsucher für Hollywood entdeckt. Sie wurde vom damals neu gegründeten Studio RKO unter Vertrag genommen und gab ihr Debüt in dem Film Leathernecking. Den Durchbruch schaffte sie mit der Hauptrolle in dem Western und Familienepos Cimarron, für die sie ihre erste von insgesamt fünf Oscarnominierungen als Beste Schauspielerin erhielt. Dunne war neben Ann Harding, Constance Bennett und Helen Twelvetrees einer der weiblichen Stars des Studios. Ihre Karriere nahm gewaltigen Aufschwung durch die Hauptrolle in dem Melodrama Back Street, das 1932 für volle Kassen sorgte. Dunne spielte eine leidende Geliebte, die alles opfert, um das Familienglück ihres Freunds nicht zu gefährden. Nach diesem Erfolg war die Schauspielerin einige Zeit auf melodramatische Frauenschicksale festgelegt, doch gelegentlich spielte sie in Dramen wie The Silver Cord von 1933 oder dem Musical Stingaree, das sie 1934 erneut mit Richard Dix, ihrem Co-Star aus Cimarron zusammenbrachte. Die Kritiker nannten Dunne in Anspielung auf ihr sauberes und edles Leinwandimage damals the lady Gandhi of the Screen.

1935 entschied sich die Schauspielerin, ihren Vertrag mit RKO nicht zu verlängern und künftig nur noch Verträge über einzelne Filme mit den Studios abzuschließen. Dieses free-lancing bezeichnete Vorgehen hatte bereits Cary Grant, Carole Lombard und Ronald Colman zu erfolgreichen Karrieren verholfen. Dunne übernahm 1935 bei Universal die Hauptrolle in dem Streifen Magnificent Obsession, der Robert Taylor groß herausstellte. 1936 drehte sie ebenfalls bei Universal unter der Regie von James Whale Show Boat. Ihren Durchbruch als Topstar hatte sie jedoch mit einer ganz anderen Rolle. Dunne übernahm bei Columbia Pictures die Rolle in der Komödie Theodora Goes Wild, der die abenteuerliche Geschichte einer Kleinstadtlehrerin schildert, die unter einem Pseudonym einen pikanten Roman schreibt. Die Schauspielerin wurde erneut für den Oscar nominiert. Als eine der ganz wenigen Filmschaffenden in Hollywood gewann Dunne den Respekt und die Achtung von Studiochef Harry Cohn, der ihr später u. a. die Hauptrollen in Holiday und His Girl Friday anbot, die sie beide ablehnte. Kurz danach drehte sie zum ersten Mal mit Cary Grant, die Komödie The Awful Truth, was ihr erneut eine Nominierung als Beste Schauspielerin einbrachte.

Die Schauspielerin wirkte 1937/38 in zwei wenig erfolgreichen Musicals mit. Bei Paramount arbeitete sie an der teuren Prestigeproduktion High, Wide, and Handsome unter der Regie von Rouben Mamoulian. Später im Jahr wirkte sie in Joy of Living mit, der bei ihrem ehemaligen Studio RKO produziert wurde. Der Film warb mit dem Slogan It's fun to be foolish, spielte jedoch nur einen Bruchteil der auf fast 1,1 Mio. Dollar eskalierten Produktionskosten ein.

Weitere Erfolge in Love Affair (Oscarnominierung 1939), My Favourite Wife und Penny Serenade machten aus Dunne eine der höchstbezahlten Schauspielerinnen der Zeit. 1940 lehnte sie die Hauptrolle in All This and Heaven Too ab, ebenso wie zwei Jahre später den Part in Now, Voyager. Beide Male übernahm Bette Davis die Rollen. Louis B. Mayer sah in ihr einen Ersatz für Norma Shearer und Greta Garbo und bot Irene Dunne die Hauptrolle in Mrs. Miniver an, die sie ebenfalls ablehnte. Stattdessen wirkte sie in den Kriegsdramen A Guy Named Joe und The White Cliffs of Dover aus dem Jahr 1944 mit.

Nach dem Krieg gewann Dunne mit Auftritten in Over 21, Together Again und Anna and the King of Siam Prestige und Anerkennung seitens der Kritiker. Gegen Ende der Dekade war sie als patente Mutter in den Filmen Life with Father sowie I Remember Mama, der ihr eine erneute Oscarnominierung einbrachte, zu sehen. Der Versuch, sie 1947 wieder mit Cary Grant in Mr. Blandings Builds His Dream House zu vereinen, scheiterte. Weder die Komödie Never a Dull Moment noch die Rolle der Königin Viktoria von Großbritannien in The Mudlark halfen ihr 1950 neue Fans zu gewinnen. Ihren letzten Auftritt hatte sie 1952 in der mit wenig Aufwand produzierten Komödie It Grows on Trees. Die Schauspielerin widmete sich in späteren Jahren wohltätigen Organisationen und politischen Aktivitäten. 1957 wurde sie als Sonderbotschafterin der USA zur UNO gesandt.

Dunne lehnte sowohl das Angebot ab, die Rolle der Tante Alicia in der Verfilmung von Gigi zu übernehmen noch hatte sie Ambitionen, in der Komödie We are no Angels aufzutreten.

Privatleben

Anfang 1928 lernte Irene den Zahnarzt Francis Dennis Griffin kennen. Bereits am 6. Juli 1928 heiratete das Paar. Die Ehe war glücklich bis zu seinem Tode am 15. Oktober 1965, da sie es verstand, ihr Privatleben von den Blicken der Hollywood-Boulevardpresse fernzuhalten. In Übereinstimmung mit ihrem späteren karitativen Bemühungen hatte sie, da ihre Ehe kinderlos blieb, eine Tochter adoptiert.

Die streng katholische Irene Dunne war zeitlebens eng mit Loretta Young und Rosalind Russell befreundet.

Filmografie

Auftritt als Irene Dunne

Oscar-Nominierungen

  • 1931: Cimarron
  • 1936: Theodora Goes Wild
  • 1937: Die schreckliche Wahrheit (The Awful Truth)
  • 1939: Ruhelose Liebe (Love Affair)
  • 1948: Geheimnis der Mutter (I Remember Mama)

Zitate

  • "Comedy demands more timing, pace, shading and subtlety of emphasis. It is difficult to learn but once it is acquired it can be easily slowed down and becomes an excellent foundation for dramatic acting." (deutsch: „Die Komödie verlangt viel Timing, Ruhe, Fingerspitzengefühl und eine subtile Betonung. Dies ist schwer zu erlernen, aber wenn man dieses Können einmal erlangt hat, kann man leicht verlangsamt spielen, so dass es eine wunderbare Grundlage des dramatischen Schauspiels werden kann.“)

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