Isler-Leiner

Isler-Leiner

Vera Isler-Leiner (* 1931 in Berlin) ist eine Schweizer Photographin und experimentelle Künstlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leiners polnischer Vater Heinz Leiner und ihre ungarische Mutter Louise Leiner-Reichmann schickten sie 1936 gemeinsam mit ihren beiden Schwestern zum Schutz vor den Nazis in die Schweiz. Ihre Eltern konnten Deutschland nicht mehr verlassen und wurden 1942 in Belzec ermordet. Ihre Schulzeit verbrachte sie zwischen 1938-1949 in Teufen und Trogen, Appenzell, Schweiz. In der Folge begann ihre künstlerische Entwicklung.

1998 erkrankte Vera Isler-Leiner an Brustkrebs. Für die Folge der Mastektomie entwirft sie ihr eigenes Tattoo, "The Blue Flowers". Vera Isler-Leiner hat zwei Töchter und ist in zweiter Ehe verheiratet mit Manuel Isler, einem Literaturwissenschaftler und Journalisten (Ringier Verlag). Sie lebt in Bottmingen, Nizza und New York.

Werk

Vera Isler-Leiner arbeitete in den 1950er-Jahren wissenschaftlich im Schweizerischen National Fond. Daneben begann sie mit dem Schauspielern, Filmen, TV-Moderieren und kreierte Objekte in unterschiedlichen Materialien. Nach dieser Zeit des Ausprobierens begann ihre aktive, bildnerische Arbeit. In der Folge war sie auf verschiedenen Ausstellungen präsent. 1963/68 entstanden textile Arbeiten, u.a. "Traum-Zeiten", 1968/78 widmete sie sich mit Reliefs und Objekten ihren "Programmierungen", in der Zeit 1978/84 entstanden Chromos-omen, die DNA-Story, Blei-Schriftbilder. Als Auftragsarbeiten fertigte sie u.a. eine textile Wandinstallation (Zürich), ein Betonrelief in einer städtischen Schwimmhalle (Basel) und ein Wandfresko in einer Sporthalle (Basel).

Während eines ersten längeren USA-Aufenthaltes in New York, Los Angeles, und San Francisco beschränkte sie sich 1980 auf den fotografischen Bereich. Dabei konzentrierte sich auf Gesichter. Sie bereiste Europa, Sibirien, Japan, China, Australien.

Ab 1981 bezogen sich ihre Aktivitäten auf Fotoreportagen über Kunst, Künstler und künstlerische Architektur. Ihre Arbeiten wurden in Magazinen und Zeitschriften publiziert und es entstanden verschiedene Fotobücher mit Schwerpunkt Porträtaufnahmen. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht stets der Mensch. 1986 erregte das Fotobuch Schaut uns an mit Porträts von über 80-jährigen Aufsehen und Provokation. Anfang der 1990er-Jahre lernt Sie das Werk von Heinz Günter Mebusch kennen, das auf kongeniale Weise in Ihren Werkgruppen Face to Face und Kunsttäter bis in die Gegenwart auch eine eigenständige Fortsetzung findet.

Seit 2000 entstehen künstlerische Video-Filme und Video-Stills. Vera Isler-Leiner nimmt an Talkshows teil, gibt Interviews im Radio und Fernsehen und hält Lesungen aus ihrem Buch "Auch Ich" ab. Seit 2007 wird das Werk von Vera Isler-Leiner von der gemeinnützigen Artforum Culture Foundation betreut.

Ausstellungen

  • Textile Arbeiten, Hamburger Künstlerklub "Die Insel", Hamburg, 1968, Kunstamt Tiergarten von Berlin, Berlin, 1969
  • Fotoarbeiten, Theater am Turm, Frankfurt, AJZ-"Kunst der Verweigerung", 1982, Historisches Archiv Köln, "Rollenwechsel", 1992, Musée de l'Elysée, Lausanne, "Rollenwechsel", 1993, Museum der Kulturen, Basel, "Peking/Hongkong" Installation, 1996, Ständige Sammlung Kunstmuseum Winterthur

Literatur

  • 1982 - Bildband "Kunst der Verweigerung"*, AJZ-Autonome Jugendzentren
  • 1986 - Bildband "Schaut uns an"*, Porträts von Menschen über 80.
  • 1987 - Bildband "Mäss auf dem Petersplatz"
  • 1988 - Bildband "Spitzen-Plätze"*, (Porträts der Schweizer Elite)
  • 1992 - Bildband "Rollenwechsel", Fotografenporträts
  • 1992 - Bildband "Face to Face", Künstlerporträts
  • 1995 - Bildband "Mario Botta, Bank am Aeschenplatz Basel"*
  • 2000 - "Auch Ich", Autobiographie

Weblinks



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