Iwan Bogorow

Iwan Bogorow

Iwan Andreew Bogorow (bulgarisch Иван Андреев Богоров; *  1818 in Karlowo; † 1. November 1892 in Sofia) war ein bulgarischer Arzt, Enzyklopädist, Förderer des Schulwesen, der bulgarischen Sprache und Aufklärer aus der Zeit der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt. Er ist Autor der ersten Grammatik der neubulgarischen Sprache.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Iwan Bogorow wurde in der im Balkangebirge gelegene Stadt Karlowo 1818 geboren. Er lernte in das berühmte griechische Gymnasium Fener Rum Erkek Lisesi in Konstantinopel (heute Instambul), wo er von seiner Familie geschickt wurde. In der Schule am Bosporus befreundete er sich mit Georgi Sawa Rakowski, die Bogoridis, Gawril Krastewitsch, Sawa Dobroplodni und anderen Bulgaren die in der Geschichte Bulgariens eine zentrale Rolle spielen sollten. Um 1826, mit 19 beendete er das Gymnasium und ging nach Odessa, wo Bogorow in das Richelieu Kollege eintrat.

1841 publizierte Bogorow das Bulgarische Wappen aus dem Buch Stemmatographia (1741) von Christofor Schefarowitsch. In der folgende Zeit arbeitete er als Lehrer in Bukarest, Weliko Tarnowo, Swischtow, Gabrowo, bid er sich in Stara Sagora niederließ. Er verbreitete die Idee der Bildung in der bulgarischen und nicht in der griechischen Sprache. Zu diesem Zweck erarbeitete Bogorow in Stara Sagora die Erste bulgarische Grammatik (bulg. „Първичка българска словница“/ Parwitschka balgarska slowniza, publiziert 1844 in Bukarest).

Zwischen 1845 und 1847 studiert Bogorow Chemie an der Universität Leipzig.[1] Am 20. April 1846 redaktierte und publizierte er in Leipzig die erste bulgarische Zeitung „Bulgarski orel“ (bulg. „Българский орел“= Bulgarischer Adler), zwei Jahre nach der erste Bulgarische Zeitschrift „Ljuboslowie“ von Konstantin Fotinow. Die zweite Aufgabe der Zeitung erscheint am 20. September 1846 unter dem Namen “Bulgarski naroden isvestnik” („Bulgarische Volkszeitung“), die dritte und letzte am 1. Januar 1847.[2]

Nach 1847 kehrte Bogorow nach Konstantinopel zurück und schrieb für die Zeitung Zarigradski Westinik (bulg. „Цариградски вестник“ = Konstantinopel Zeitung). In Konstantinopel gehört er zu den konservativen Kreisen in der bulgarische Gemeinde in der osmanischen Hauptstadt. In seinen Artikel pocht er unaufhörlich für die Unabhängigkeit der Bulgarischen Kirche (s. Bulgarisches Exarchat).

1856 gehörte Bogorow neben Rakowski und Dragan Zankow zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für bulgarische Literatur[3]

Bogorow war ein bekannter Verfechter des Sprachpurismus und bekennender Gegner des griechischen und russischen Einflusses auf die bulgarisch Sprache. In seine Werke lehnt sich Bogorow an dem Neologismus an. Einige von ihn in der literarischen bulgarische Sprache eingeführten Wörter werden bis heute verwendet (zum Beispiel вестник/Westnik= Zeitung, часовник/Tschasownik= Armbanduhr, пратеник/Pratenik = Gesandter).

Biobliographie

  • Erste bulgarische Grammatik (bulg. „Първичка българска граматика“) (1844)

Einzelnachweise

  1. http://www.sofia.diplo.de/Vertretung/sofia/de/03/Bilaterale__Beziehungen/Chronik__2.html
  2. http://www.sofia.diplo.de/Vertretung/sofia/de/03/Bilaterale__Beziehungen/Chronik__2.html
  3. Claudia Weber: Auf der Suche nach der Nation. Erinnerungskultur in Bulgarien von 1878–1944. (= Studien zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft Südosteuropas 2) Lit-Verlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-7736-1, S. 39

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Biografien/Bod–Bog — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Georgi Sawa Rakowski — Georgi Stojkow Rakowski (bulgarisch Георги Стойков Раковски; * 1821 in Kotel; † 9. Oktoberjul./ 21. Oktober 1867greg. in Bukarest, Rumänien; gebo …   Deutsch Wikipedia

  • Bulgaren in Deutschland — Bulgarische orthodoxe Kapelle in Ellwangen, Baden Württemberg Bulgaren in Deutschland sind eine der größten Gemeinden der bulgarischen Diaspora in Westeuropa. Nach offiziellen Angaben aus dem Jahr 2007 wurden in Deutschland rund 46.800 Bulgaren… …   Deutsch Wikipedia

  • Georgi Rakowski — Georgi Sawa Rakowski Georgi Stojkow Rakowski, bulgarisch: Георги Стойков Раковски, geboren als Sabi Stojkow Popowitsch (bulgarisch: Съби Стойков Попович), bekannt als Georgi Sawa Rakowski (bulgarisch: Георги Сава Раковски) (* 1821 in …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander Exarch — Alexandar Exarch Alexandar Stoilow (auch Aleksandar Stoilov geschrieben, bulgarisch Александър Стоилов; * 1810 in Eski Saara, heute in Bulgarien; † 27. September 1891 in Sofia) bekannt als Alexander Exarch (bulg. Александър Екзарх) w …   Deutsch Wikipedia

  • Konstantin Fotinow — Konstantin Georgiew Fotinow (auch Konstantin Georgiev Fotinov geschrieben, bulgarisch Константин Георгиев Фотинов; *  um 1790 in Samokow, damals Osmanisches Reich; † 29. November 1858 in Konstantinopel, ebenda) war ein bulgarischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Makedonija (Zeitung) — Makedonija Македония Beschreibung Wochenzeitung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”