Iwan Kalita

Iwan Kalita
Iwan I. Kalita - Porträt aus dem 17. Jahrhundert

Iwan I., Danilowitsch, auch Kalita, (* 1288; † 1341) war Fürst von Moskau (1325-1341), der mit dem Sieg über seinen Rivalen Alexander von Twer unter der Herrschaft der Goldenen Horde 1328 zum Großfürst von Wladimir aufstieg. Sein Beiname Kalita bedeutet „Geldsack“ beziehungsweise der Sparsame.

Iwan Kalita war der Sohn von Daniel († 1303), Großfürst von Wladimir und der Bruder von Juri III. (1303-1325). Er regierte zunächst als Fürst in Wladimir, Nischni Nowgorod und Moskau. Nach der Hinrichtung Dimitrijs von Twer 1325 wurde dessen Bruder Alexander neuer Großfürst. Aber die Bevölkerung von Twer erhob sich zu Mariä Himmelfahrt 1327 wegen grober Willkürhandlungen gegen die Gesandten des Khan. In dem Blutbad wurde auch ein mongolischer Prinz getötet.

Usbek Khans Antwort folgte. Er setzte Alexander als Großfürst ab. Im Folgejahr zog Iwan Kalita von Moskau mit einem tatarischen Heer von 50.000 Mann gegen Twer und eroberte die Stadt. Dia Tataren verwüsteten darauf das Fürstentum von Twer. Nach der Flucht Alexanders wurde die Großfürstenwürde zunächst von Iwan und Alexander Wassiljewitsch von Susdal gemeinsam ausgeübt. 1331 bestimmte der Khan dann Iwan zum alleinigen Großfürsten.

Der neue Großfürst reiste viermal nach Sarai. 1337 versuchten Alexander und sein Sohn Fjodor mit litauischer Hilfe, die Großfürstenwürde zurück zu erobern. Bei entsprechenden Verhandlungen mit den Mongolen fielen sie aber einer Intrige, bei der Iwan wohl seine Finger im Spiel hatte, zum Opfer und wurden 1338 hingerichtet.

Iwan Kalita war ein zuverlässiger Steuereintreiber der Mongolen. Anders als in den Jahrzehnten zuvor setzten die Mongolen im frühen 14. Jahrhundert in dieser Funktion auf russische Fürsten und nicht mehr auf Steuereintreiber aus dem eigenen Volk. Dem Großfürsten von Wladimir kam in diesem System eine Schlüsselstellung und damit eine Machtposition zu. Iwan I. garantierte den Mongolen eine verhältnismäßige Ruhe in der Rus und begründete so im Hinblick auf die Goldene Horde den Aufstieg Moskaus. Da er viel von den in ganz Russland eingezogenen Steuern beziehungsweise Tributen in die eigene Tasche wirtschaftete, nahm seine Macht beständig zu.

Ein weiterer wichtiger Faktor war die Unterstützung der Kirche. Der Metropolit von Kiew und ganz Russland“, Peter, verlegte 1325/28 seinen Sitz von Wladimir nach Moskau, da der Fürst von Twer ihn als noch vom Patriarchen in Konstantinopel ernannten Kandidaten ablehnte. Moskau unterstützte ihn und so stärkte auch die Kirche unter Peter und seinem Nachfolger Theognost den Rücken des Moskauers, auch obwohl der ein eifriger Vasall der islamischen Tataren war. Andererseits bedeutete die Verlegung des Metropolitensitzes die endgültige Anerkennung der Vorherrschaft Moskaus über die gesamte Rus. 1326 legte er im Kreml den Grundstein für die erste steinerne Kirche in Moskau, die Vorgängerin der heutigen Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale, was mit der Verlegung des Sitzes des Oberhaupts der russischen Kirche verbunden war. 1329 veranlasste er den Weiterbau des Moskauer Kreml, kurze Zeit darauf die Errichtung neuer hölzerner Befestigungsanlagen.

Iwans I. Testament ist das älteste erhaltene Testament eines altrussischen Fürsten. In ihm bestimmte er seinen Sohn Simeon Iwanowitsch zum Nachfolger.

Die Strategie des Fürsten Iwan Kalita hat sich als richtig erwiesen. Das Moskauer Fürstentum litt im Laufe von vierzig Jahren nicht unter den zerstörenden tatarischen Invasionen. Moskau konnte Kräfte sammeln und besiegten die Tataren auf dem Kulikovo-Feld 1380, wo die Horde die erste ernste Niederlage von den russischen Armeen erlitt.


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