Jahre Viking

Jahre Viking

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Jahre Viking
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Schiffsdaten
Flagge LiberiaLiberia Liberia
NorwegenNorwegen Norwegen
Sierra LeoneSierra Leone Sierra Leone
andere Schiffsnamen
  • Seawise Giant
  • Happy Giant
  • Knock Nevis
  • Mont
Schiffstyp Tanker
Bauwerft Sumitomo Heavy Industries, Oppama Yard
Stapellauf 1975
Indienststellung 1979
Verbleib 2010 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
458,45 m (Lüa)
Breite 68,8 m
Tiefgang max. 24,61 m
Vermessung 260.815 BRT
Maschine
Maschine 2 Dampfkessel
1 Dampfturbine
Maschinen-
leistung
50.000 PS (36.775 kW)
Geschwindigkeit max. 15,8 kn (29 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 564.736 tdw
Tankkapazität 652.000 m³
Sonstiges
Registrier-
nummern

IMO: 7381154

Größenvergleich der Jahre Viking mit anderen Schiffen
Comparison knock nevis with other large buildings.png

Die Jahre Viking war ein Öltankschiff der Klasse der ULCC (Ultra Large Crude Oil Carrier) und wurde durch eine Verlängerung um 81 Meter zum längsten Schiff der Erde. Das größte jemals in einem Stück gebaute Schiff war allerdings der 1983 abgewrackte Tanker Pierre Guillaumat.

In den Jahren 2004 bis 2009 diente der Tanker unter dem Namen Knock Nevis als schwimmendes Rohöllager.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Die Jahre Viking war 458,45 Meter (ursprünglich 378,45 m) ü. A. lang, 68,80 Meter breit, und hatte bei voller Beladung einen Tiefgang von 24,61 Metern. Die Seitenhöhe betrug 29,80 Meter.

Der Tanker war mit 190.000 BRT, nach Verlängerung ab 1980 mit 238.000 BRT und während der Zeit von 1990 bis 2004 (unter norwegischer Flagge) mit 260.815 BRT vermessen, zuletzt betrug sie 260.941 BRT. Ihre Tragfähigkeit (tdw, engl. deadweight) betrug 420.000 tn.l. und stieg nach der Verlängerung auf 564.736 tn.l. an. Die Jahre Viking fasste 4,3 Millionen Barrel = 652 Millionen Liter Rohöl. Damit lässt sich der Erdölverbrauch von Österreich für etwa zwei Wochen decken. Die Antriebsanlage bestand aus zwei Wasserrohr-Hochdruck-Kesseln und einer Dampfturbine vom Hersteller Sumitomo Stal-Laval, Typ AP 50/85. Die max. Dauerleistung betrug 50.000 PS. Die Geschwindigkeit bei vollem Tiefgang war 15,8 Knoten bei einer Wellendrehzahl von 85/min.

Geschichte

Das 1972 von einem griechischen Reeder als 420.000-tdw-Tanker bei Sumitomo Heavy Industries, Oppama Yard, Japan georderte Schiff wurde 1975 unter dem Namen Porthos auf Kiel gelegt und ausgedockt. Es wurde 1976 fertiggestellt, vom Auftraggeber wegen angeblicher technischer Probleme aber nicht abgenommen. Da sich kein anderer Käufer fand, wurde das Schiff von der Bauwerft als Oppama aufgelegt.

1979 kaufte der Hongkonger Reeder C.Y. Tung das Schiff, und es wurde auf den Namen Seawise Giant (C.Y.'s Giant – Ein Wortspiel mit Bezug auf den Eigner) umgetauft. Nach nur einer Fahrt von Japan zum Persischen Golf und zurück wurde es in dreimonatiger Umbauzeit bis Dezember 1980 bei der Nippon-Kokan-Werft in Tsu, Japan um eine 81-Meter-Sektion verlängert. Die Tragfähigkeit stieg um 140.000 tdw auf 564.000 tdw. Am 14. Mai 1988 wurde es während des Iran-Irak-Krieges von der Irakischen Luftwaffe auf einer Passage durch die Straße von Hormuz beschossen. Das Schiff erlitt massive Schäden und wurde in die Bucht von Brunei geschleppt. Zu diesem Zeitpunkt war es kaum schwimmfähig und daher nicht einsatzbereit.

Nach Ende des Krieges wurde es nach Singapur geschleppt, um dort im Oktober 1991 bei der Keppel Shipyard generalüberholt zu werden. Der Rumpf war von dem norwegischen Reeder Anders Jahre erworben worden. Es wurde umbenannt in Jahre Viking. Für die Generalüberholung wurde ein komplett neues, identisches Deckshaus konstruiert. Weiterhin wurden 3.200 Tonnen Stahl und 32 Kilometer Rohre verbaut. Das Schiff erhielt einen roten Anstrich. Die Kosten für die Überholung betrugen 60 Millionen US-Dollar. 1995 kam das Schiff voll beladen erstmals nach Frankreich zum Tiefwasser-Tankerölterminal in Cap Antifer.

Im Herbst 2003 wurde die Jahre Viking vom Eigentümer Jahre an die Reederei Fred Olsen Tankers verkauft. Eine Verwendung als normaler Rohöltanker war ab Januar 2004 wegen verschärfter Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen nicht mehr möglich, da das Schiff kein Doppelhüllentanker war. Im März 2004 begannen in den Dubai Drydocks die Umbauarbeiten an der Jahre Viking. Um sie als schwimmendes Zwischenlager für Rohöl benutzen zu können, wurden der Rumpf und die Tanks überholt. Weiterhin wurde der gesamte Aufbau des Schiffes verändert und eine Hubschrauberlandeplattform hinzugefügt. Im September 2004 wurden die Arbeiten fertiggestellt. Das Schiff verrichtete unter dem Namen Knock Nevis seinen Dienst als FSO (Zwischenlager für Rohöl) im Al-Shaheen-Ölfeld in Katar.

Im Dezember 2009 trat der Tanker unter dem neuen Namen Mont unter der Flagge von Sierra Leone seine Reise mit Fahrtziel Bhavnagar an, wo letzte Formalitäten vor der Verschrottung in Alang erledigt wurden. Im Januar 2010 wurde das Schiff zum Abbruch in Alang auf den Strand gesetzt. Ursprünglich sollte das Schiff in China zerlegt werden, wurde dann aber nach Indien verkauft.

Ehemaliges Einsatzgebiet

Aufgrund ihrer gigantischen Ausmaße war das Einsatzgebiet der Jahre Viking sehr eingeschränkt. Sie benötigte zum Beispiel einen Anhalteweg von mehr als sechs Kilometer, konnte weder den Panama- noch den Suezkanal durchqueren und war darüber hinaus nicht in der Lage, den Ärmelkanal zu befahren, was nicht durch die Größe, sondern durch die schlechte Manövrierbarkeit bedingt war. Aufgrund ihres Tiefgangs konnte sie nur eine minimale Anzahl der Welthäfen anlaufen und wurde daher an „Offshore Mooring Rigs“ be- und entladen.

Einzelnachweise

  • [1] Die Knock Nevis auf Miramar (englisch) eingesehen 14. Mai 2009
  • [2] Die Knock Nevis auf Det Norske Veritas Exchange (englisch) eingesehen 14. Mai 2009
  • [3] Die Knock Nevis bei Auke Visser (englisch) eingesehen 14. Mai 2009
  • [4] Die Knock Nevis unterwegs zur Verschrottung (niederländisch) eingesehen am 16. Dezember 2009
  • [5] Die Mont unterwegs zur Verschrottung (englisch) eingesehen am 16. Dezember 2009
  • [6] Informationen des Voreigners FSO zum Verkauf am 11. Dezember 2009 (englisch) eingesehen am 16. Dezember 2009
  • [7] Die Mont am Strand von Alang
  • [8] Beginn des Abwrackens
  • [9] Fortschreitender Rückbau

Literatur

Joachim W. Pein: Giganten der Meere. Die grössten Tankschiffe der Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2011, S. 108–110

Siehe auch

 Commons: Knock Nevis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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