Jakob von Falke

Jakob von Falke

Jacob von Falke (* 21. Juni 1825 in Ratzeburg; † 8. Juni 1897 in Lovran, Kroatien) war Kultur- und Kunsthistoriker und Ästhetiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jacob Ritter von Falke, Bruder des Johannes Falke studierte in Erlangen klassische Philologie, ging nach drei Semestern nach Göttingen, wo er zusätzlich moderne Philosophie und Geschichte studierte und die Lehramtsprüfung ablegte. Anschließend wurde er bis 1853 Erzieher im fürstlichen Haus Solms-Braunfels, dann eines Bankiers in Wien.

1855 wurde er Konservator am Germanischen Museum in Nürnberg, 1858 vom Fürsten Liechtenstein als Bibliothekar und Direktor seiner Gemäldegalerie nach Wien berufen, wo er 1864 zugleich die Stelle eines Kustos und Direktorstellvertreters am k. k. österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute Museum für angewandte Kunst) erhielt, und wurde 1871 zum Regierungsrat und 1885 zum Direktor des Museums an Rudolf Eitelbergers Stelle ernannt.

Falke ist vielfach als Schriftsteller des kulturgeschichtlichen und kunstgewerblichen Faches mit großem Erfolg tätig gewesen, wobei ihm insbesondere eine seltene Gabe, die Resultate der wissenschaftlichen Forschung durch gediegene populäre Darstellung zum Gemeingut aller zu machen, Anerkennung erwarb.

Mit August von Eye gab er heraus: Kunst und Leben der Vorzeit (3. Aufl., Nürnberg 1868). Anlässlich einer Reise nach Schweden, wo Falke die königlichen Sammlungen zu Stockholm und Ulriksdal ordnete, erschien ein Katalog derselben (Wien 1870).

Ehrungen

1873 Orden der Eisernen Krone und Erhebung in den Adelsstand.

Werke

  • Die deutsche Trachten- u. Modenwelt (Leipzig 1858);
  • Die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauenkultus (Berlin 1863);
  • Geschichte des modernen Geschmacks (Leipzig 1866, 2. Aufl. 1880);
  • Die Kunstindustrie der Gegenwart, Studien auf der Pariser Weltausstellung 1867 (Leipzig 1868);
  • Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein (Wien 1868-83, Bd. 1-3);
  • Die Kunst im Hause (5. Aufl., Wien 1883);
  • Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung (Wien 1873, 2 Bde.);
  • Zur Kultur und Kunst. Studien (Wien 1878);
  • Hellas und Rom (Kulturgeschichtliches Prachtwerk, Stuttgart 1879);
  • Kostümgeschichte der Kulturvölker (Stuttgart 1880);
  • Ästhetik des Kunstgewerbes (Stuttgart 1883);
  • Der Garten. Seine Kunst und Kunstgeschichte (Berlin u. Stuttgart 1885).

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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