James B. Dean

James B. Dean

James Byron Dean (* 8. Februar 1931 in Marion, Indiana; † 30. September 1955 in der Nähe von Cholame, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Theater- und Filmschauspieler. Sein früher Tod und seine Rolle in …denn sie wissen nicht, was sie tun machten ihn zu einem Jugendidol. Für seine Rollen in Jenseits von Eden und Giganten erhielt er postum zwei Oscarnominierungen als Bester Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Ausbildung

James Dean erblickte am 8. Februar 1931 um zwei Uhr morgens in Marion, Indiana in der engen Wohnung (Seven Gables Apartments, 320 East 4th Street Marion, Indiana) seiner Eltern Winton, einem Zahntechniker, und Mildred Marie Wilson Dean das Licht der Welt. Gegenstand von Spekulationen ist, warum James Dean den Mittelnamen „Byron“ erhielt. Eine Möglichkeit ist, dass er ihm in Anlehnung an den Namen eines Verwandten, Byron Dean, zuteil wurde. Andere Quellen behaupten jedoch, Byron Vice, ein Freund von Deans Vater, sei namensgebend gewesen. Wieder andere behaupten, der berühmte Romantiker Lord Byron, der Lieblingsdichter seiner Mutter, sei die Inspirationsquelle gewesen. Um die Herkunft seines Vornamen „James“ lässt sich jedoch auch streiten: Einige sind der Ansicht, er erhielt ihn in Anlehnung an den Zahnarzt James Amick, mit dem sein Vater zusammenarbeitete. Andere glauben, der Physiker James Emmick sei Grund für die Namensgebung gewesen.

James Deans Eltern zogen nach der Geburt ihres Sohnes, den sie mit dem Kosenamen „Jimmy“ riefen, zu ihren Verwandten nach Fairmount, Indiana, wo sie erst bei den Eltern des Vaters lebten und dann auf die Farm von Winton Deans Schwager und seiner Schwester, Marcus und Ortense Winslow, zogen. Nach einem weiteren Umzug zurück nach Marion förderte Deans Mutter die künstlerische Begabung ihres Sohnes, der sich durch große Neugier und Dickköpfigkeit auszeichnete, und meldete ihn am College of Dance and Theatre an, einer privaten Schauspielschule einer ehemaligen Entertainerin; außerdem erhielt er Geigenunterricht. James Dean erlernte in der Schauspielschule in nur wenigen Wochen den Stepptanz und trat bei einer öffentlichen Vorstellung im Juni 1936 auf. Seine Eltern und er zogen jedoch kurze Zeit später, als Dean fünf Jahre alt war, nach Santa Monica, Kalifornien, wo sein Vater eine besser bezahlte Stellung als Leiter eines Zahnlabors am Sawtelle Veterans Hospital erhalten hatte.

In Kalifornien besuchte Dean die Brentwood Elementary School, die er nach der ersten Klasse wegen eines innerstädtischen Umzugs der Familie verließ, und wechselte an die McKinley Elementary School am Santa Monica Boulevard, die er bis zur dritten Klasse besuchte. In dieser Zeit zeigte der junge James Dean eine starke Affinität zur Kunst, er liebte es als Kind, vor allem Tonfiguren mit seinen eigenen Händen zu formen und zu kreieren.

Tod der Mutter

Ende des Sommers 1939 litt James Deans Mutter zunehmend unter starken Unterleibschmerzen. Sie suchte gemeinsam mit ihrem Ehemann einen Arzt auf, der sie operierte. Ihr Zustand besserte sich jedoch nicht, sie wurde bettlägerig und konnte die begonnene Ausbildung zur Kosmetikerin nicht beenden. Im Frühjahr 1940 verschlimmerte sich Mildred Wilson Deans Gesundheitszustand. Sie litt wie ihre Mutter unheilbar an Gebärmutterkrebs und wurde nach einem kurzen Klinikaufenthalt nach Hause entlassen. Sie starb am 14. Juli 1940 im Alter von 29 Jahren; James Dean war zu diesem Zeitpunkt neun Jahre alt. Er gab sich äußerlich gefasst, konnte jedoch den Tod der Mutter nie ganz überwinden, zu der er ein ungewöhnlich enges Verhältnis hatte, während der Vater trotz seines Humors auf Mitmenschen unnahbar und reserviert wirkte und als eher gleichgültiger Vater beschrieben wird.

Kurz nach dem Tod seiner Mutter wurde James Dean von seinem Vater in die Obhut seiner Großmutter und seiner Tante väterlicherseits gegeben, die wegen der schweren Krankheit von Mildred Wilson Dean nach Kalifornien gereist waren. Die Leiche seiner Mutter wurde am 16. Juli 1940 mit dem Zug nach Indiana überführt, in dem auch Dean mit einem Kindermädchen reiste, während seine Großmutter und Tante mit dem Bus nach Indiana zurückkehrten. Einen Tag später wurde Deans Mutter auf dem Grant Memorial Cemetery von Marion beerdigt. Die Inschrift auf ihrem Grabstein lautete: Mildred Mary Dean / 15. September 1910 / 14. Juli 1940 / Ehefrau. Achtzehn Monate später wurde Winton Dean als Sanitäter zum Militärdienst eingezogen und diente im Zweiten Weltkrieg in Europa.

Rückkehr nach Indiana

James Dean lebte von nun an wieder in Fairmount, Indiana, wo er auf der Farm seines Onkels Marcus Winslow, dessen Frau Ortense und der älteren Tochter Joan aufwuchs, etwa fünf Kilometer nördlich der Stadt. In dem zweistöckigen weißen Farmhaus mit 13 Zimmern und einer L-förmigen Veranda an der Vorderseite trat ihm das Ehepaar sogar sein Schlafzimmer ab, da Dean das Mobiliar darin besonders gefiel. Beide ermutigten Dean auch weiterhin zu zeichnen, zu malen und mit Ton zu modellieren, und bald sprach er Tante und Onkel mit Mom und Dad an. Dennoch war es für Dean hart, die Veränderungen in der kurzen Zeit zu verarbeiten, und er brach öfter über den Verlust seiner Mutter in Tränen aus, wie Verwandte berichteten. Dean gab auch bald das Geigenspiel und den Tanz auf.

Ablenkung fand Dean im Herbst 1940, als er in die vierte Klasse der West Ward Elementary School von Fairmount eingeschult wurde, die im Gegensatz zur North Ward Elementary hauptsächlich von Kindern der umliegenden Farmen besucht wurde. Von den Lehrern wurde er als braver, netter Schüler beschrieben, der nicht auffiel und eine gewisse Zurückhaltung und Reserviertheit an den Tag legte. Er gewöhnte sich an einen geregelten Tagesablauf. Viel Zeit verbrachte er vor dem Radio, in dem Hörspielsendungen und Unterhaltungsprogramme von Bob Hope, Red Skelton und Arthur Godfrey gespielt wurden. In dieser Zeit wuchs sein Wunsch, Filmschauspieler zu werden. Dean wurde aber von seinen Verwandten nur milde belächelt. Tatsächlich bekam Dean, noch nicht einmal zehn Jahre alt, die Hauptrolle in einem Weihnachtsspiel der Back Creek Friends Church. In dem Stück To Them that Sleep in Darkness spielte er einen blinden Jungen, der nach und nach sein Augenlicht wieder zurückgewinnt. Er agierte daraufhin in weiteren Stücken an der West Ward Elementary.

Im Herbst 1943 kam James Dean in die siebte Klasse der Fairmont High School, die direkt im Stadtzentrum lag. Zur selben Zeit bekamen Marcus und Ortense Winslow ihr zweites Kind, einen Sohn, dem sie den Namen Marcus jr. gaben. Dean freundete sich sehr mit seinem neuen „Brüderchen“ an, mehr als mit der älteren Joan, die schon bald nach der Geburt ihres Bruders auszog, um einen eigenen Haushalt mit ihrem Ehemann zu gründen. Das Leben für James Dean verlief auf dem Land in ruhigen Bahnen, und das Aufregendste, was in Indiana passierte, war, dass er in der Scheune vom Heuboden stürzte und vier Schneidezähne verlor, so dass er gezwungen war, für den Rest seines Lebens eine Zahnprothese zu tragen.

Zusammenarbeit mit Adeline Brookshire

Im Herbst 1946 begegnete James Dean zum ersten Mal der als unkonventionell geltenden Lehrerin Adeline Brookshire. Er besuchte bei ihr den Anfängerkurs für Sprecherziehung, und sie teilte als Leiterin der Theater-AG seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Durch den Unterricht bei ihr wurde er in seinem Wunsch bestärkt, Schauspieler zu werden, und er spielte in zwei Theaterproduktionen seiner High School. Unter dem Künstlernamen Jim Dean war er in dem Stück The Monkey's Paw als Herbert White zu sehen, während er in Mooncalf Mugford die Rolle des John Mugford interpretierte. Mit An Apple from Coles County, Gone with the Wind, Our Hearts Were Young and Gay und You Can't Take It With You folgten weitere Auftritte in Schulaufführungen, außerdem tat er sich in der Schulmannschaft als guter Hürdenläufer und Basketballspieler hervor. Da er wegen seiner starken Kurzsichtigkeit stets eine Brille benötigte, trug er auch bei den Basketballspielen immer eine Sportbrille.

Ein weiteres Hobby von James Dean war sein erstes Motorrad, eine Czech Whizzer, ein tschechisches Moped, das er 1947 von seinem Onkel Marcus geschenkt bekam. Er wusste sehr viel über Mechanik und liebte es, auf seinem Bike herumzukurven. Er nahm mit seinem Motorrad an einigen Rennen teil, bei denen er gut abschnitt. In seinem späteren Leben besaß Dean u. a. eine Harley, eine 500-cm³-Norton, eine Indian 500, eine italienische Lancia Scooter und eine britische Triumph T-110, die mit der seitlichen Aufschrift Dean's Dilemma verziert war.

1949, in seinem letzten High-School-Jahr, informierte Adeline Brookshire in ihrem Kurs für Sprecherziehung die Schüler über einen Vorlesewettbewerb, der von der Indiana National Forensic League ins Leben gerufen worden war. Dean konnte sich für diesen Wettbewerb begeistern, suchte sich das Manuskript eines Irrsinnigen aus Charles Dickens' Die Pickwickier aus und probte den Vortrag mit Brookshire. Am 8. April 1949 fand in Peru, Indiana, die erste Runde des Wettbewerbs statt. Dean gelang es, mit seinem Vortrag zu überzeugen; er belegte den ersten Platz und wurde Landessieger. Er qualifizierte sich damit für den Landeswettbewerb, der am Ende des Monats in Longmont, Colorado stattfand. Die Begeisterung an Deans Schule war groß, und er wurde wie ein Held am Bahnhof verabschiedet, als er mit Adeline Brookshire zum Landeswettbewerb reiste. Da er aber bei seiner Inszenierung sehr improvisierte (wie auch in seiner späteren Filmkarriere), überschritt er das Zeitlimit von zehn Minuten. Darauf wurde in der ersten Runde nicht geachtet – jedoch verstärkt in der Endrunde am nächsten Tag. Dean wollte nicht auf seine Mentorin hören und den Text kürzen, trug ihn unverändert vor und landete nur auf Platz 6. Die Enttäuschung über seine Niederlage wog schwer.

Rückkehr nach Los Angeles

Am 16. Mai 1949 feierte James Dean seinen High-School-Abschluss und wurde mit Preisen für seine Leistung in den Fächern Bildende Kunst, Sport und Schauspiel geehrt. Als Examensgeschenk durfte er nach Indianapolis reisen und einem Autorennen beiwohnen, was ihn anregte, später selbst an Autorennen teilzunehmen. Obwohl ihm seine langjährige Mentorin Adeline Brookshire dazu riet, ein College irgendwo im Mittelwesten zu besuchen, zog er nach Kalifornien, um mit seinem Vater zusammenzuleben, der mittlerweile sein Dasein als Witwer aufgegeben und 1945 eine Frau namens Ethel Case geheiratet hatte. Dean hatte in den letzten Jahren seinen Vater in Kalifornien dreimal besucht, während Winton Dean mehrere Male nach Fairmont gereist war. James Dean befolgte den Rat seines Vaters und beschloss, Rechtswissenschaften am Santa Monica Junior College zu studieren. Da er ein auswärtiger Student war, musste er dafür Vorbereitungskurse besuchen, bevor er das zweijährige Grundstudium in Angriff nehmen konnte. Winton Dean bemühte sich auf seine Weise, seine Vaterrolle zu erfüllen, die er lange Jahre gemieden hatte. Er kaufte James Dean einen gebrauchten 1939er Chevrolet, damit er sich frei in der Stadt bewegen konnte. Die Einwände seines Vaters gegenüber der Schauspielerei ließ James Dean außer acht, und er wurde Mitglied der Miller Playhouse Theatre Guild in Los Angeles. Durch seine Bühnenkenntnisse und seine künstlerischen Fertigkeiten, Kulissen zu entwerfen, hatte er bald den Posten als Bühnenmanager inne, und er spielte unter dem Künstlernamen Byron James eine kleine Nebenrolle in dem Stück The Romance of Scarlet Gulch.

Nach den Sommerkursen schrieb sich James Dean am Santa Monica City College ein, das gerade umgebaut wurde. Die Kurse fanden deswegen im Studienjahr 1949/50 in der Santa Monica High School statt. James Dean belegte mehrere Kurse, die als Vorbereitung für das bevorstehende Jura-Studium galten, wie z. B. Englisch, Geologie, Physik und Spanisch. Daneben belegte er aber auch Theatergeschichte und den Anfängerkurs für Schauspiel, die beide von Jean Owen geleitet wurden. Sie wurde seine wichtigste Ratgeberin und las mit ihm außerhalb der regulären Kurse Werke William Shakespeares, um seine undeutliche Aussprache auszumerzen, die teilweise auf seinem Indiana-Akzent, teilweise auch auf seiner Zahnbrücke beruhte.

Dean schnitt in seinem ersten Semester gut ab, die Noten in den Vorbereitungskursen für Rechtswissenschaften lagen aber hinter den Erwartungen seines Vaters – für Dean stand die Arbeit mit Jean Owen im Mittelpunkt. Außerdem wurde er Mitglied in der Basketballmannschaft sowie im Drama- und Jazz Appreciation Club. Im Frühjahr wurde Dean in die Opheleos Men's Honor Service Organization gewählt, einen Club, dem nur die 21 besten Studenten des Colleges angehörten.

Obwohl Dean im nächsten Semester seine schauspielerische Ausbildung bei Jean Owen fortsetzte und bei ihr die Kurse Stimmbildung, Aussprache und Hörfunk belegte, sowie für die Maifeier in einer Show namens She Was Only a Farmer’s Daughter auftrat, wollte er gerne die staatliche University of California in Los Angeles (UCLA) besuchen.

Wechsel an die UCLA

Obwohl ihn seine Schauspiellehrerin für eine akademische Ausbildung noch nicht reif hielt, war Dean besessen davon, an die UCLA zu wechseln, die ihm als Schauspielstudent weit mehr Möglichkeiten einräumte als sein jetziges College. Seine Noten waren so gut, dass er von der UCLA sofort zum Studium zugelassen wurde. Er begann mit dem Studium im Wintersemester 1950, belegte aber, um seinen Vater nicht zu kompromittieren, weiterhin Jura-Einführungskurse. Dieser Schritt weg vom Jura hin zum Schauspiel zog mehrere Auseinandersetzungen mit seinem Vater nach sich, und Dean beschloss, auf den Campus der UCLA zu ziehen. Er wurde Mitglied der Studentenbruderschaft Sigma Nu und zog zu Beginn des Semesters in deren Verbandshaus ein.

Trotz des Bruches mit seinem Vater belegte er als Hauptfach Jura und Theaterwissenschaft nur als Nebenfach. Das Geld für Studiengebühren, Miete und Verpflegung verdiente er sich mit Teilzeitjobs an der UCLA, u. a. als Filmvorführer in Kursen, in denen audiovisuelle Medien eingesetzt wurden. Beim Vorsprechen für das Theaterstück Macbeth konnte er von der Arbeit mit Jean Owen profitieren und ergatterte die Rolle des Malcolm. Das Stück wurde in der mit 1600 Sitzplätzen ausgestatteten Royce Hall der UCLA vom 29. November bis 2. Dezember viermal aufgeführt. Obwohl James Dean nur eine mäßige Kritik für sein Spiel erhielt, wurde die Filmagentin Isabelle Draesemer auf den jungen Schauspieler aufmerksam, und er bekam seine erste bezahlte Rolle in einem zweiminütigen Pepsi-Werbespot. Am 13. Dezember 1950 bekam er die Hauptrolle, in der er als junger Mann zu sehen war, der Pepsi-Flaschen aus einer Truhe nahm und Freunden auf einem Karussell reichte. Für die eintägigen Dreharbeiten bekam er 25 US-Dollar und einen Imbiss.

Dem Triumph folgte aber bald eine Niederlage, als er von einem seiner Verbindungsbrüder wegen seines Schauspielengagements in Macbeth verspottet wurde und es daraufhin zu einer Schlägerei kam. Dean wurde daran für schuldig befunden und musste das Verbindungshaus verlassen. Er zog daraufhin mit seinem Mitstudenten Bill Bast in eine Wohnung in Santa Monica, ganz in der Nähe des Ortes, an dem er seine Kindheit mit Mutter und Vater verbracht hatte. In seinem neuen Zuhause malte Dean zahlreiche Ölbilder und setzte sich mit den Werken Henry Millers, Kenneth Patchens und Stanislawskis auseinander (letzterer entwickelte das nach ihm benannte Stanislawski-System, welches das amerikanische Method Acting begründete).

Zusammenarbeit mit James Whitmore und Studienabbruch

In den nächsten Monaten besuchte Dean die Vorsprechtermine, die seine Agentin Isabell Draesemer für ihren Schützling organisierte, und er wurde gemeinsam mit seinem Mitbewohner Bill Bast Mitglied in James Whitmores Theater Workshop. Whitmore war am Actors Studio in New York City ausgebildet worden, hatte am Broadway gespielt und gerade eine Oscar-Nominierung für die beste Nebenrolle in dem Kriegsdrama Kesselschlacht erhalten. Obwohl er kein ausgebildeter Schauspiellehrer war, verpflichtete sich Whitmore, zehn begabten Schauspielschülern unbezahlten Unterricht zu geben. In der gleichen Zeit sprach Dean für das UCLA-Stück The Dark of the Moon vor, konnte aber in der wichtigsten Inszenierung des Semesters weder die Hauptrolle noch eine der Nebenrollen ergattern.

Aus Enttäuschung und auch, weil ihm die trockene akademische Ausbildung nicht lag, brach er sein Studium an der UCLA ab und beschloss, sich ganz seiner Karriere in der Unterhaltungsbranche zu widmen. Als schien Deans Entscheidung gerechtfertigt, bekam er durch seine Agentin eine Nebenrolle als Johannes der Täufer in Jerry Fairbanks religiösem Film Hill Number One, mit dem er bereits beim Pepsi-Werbespot zusammengearbeitet hatte. Die Rolle, für die er 150 US-Dollar erhielt, verschaffte ihm seinen ersten Fanclub, den einige Schülerinnen der Immaculate Heart Catholic School in Los Angeles gründeten, nachdem sie den Film am Ostersonntag gesehen hatten. Tatsächlich folgte er einer Einladung, hielt vor den Mädchen eine Rede und gab Autogramme.

Beginn der Filmkarriere

Dean absolvierte in den nächsten Monaten weiter seine Vorsprechtermine, hatte aber nach Hill Number One keinen Erfolg, in Hollywood eine Rolle zu erhalten, und verfiel, wie Freunde später berichteten, in Depressionen. Er besuchte schließlich zahlreiche Partys in Hollywood, um Kontakte zu knüpfen. Dennoch wurde er bei Vorsprechterminen wegen seiner Körpergröße von 1,73 m und seinen 65 Kilo Gewicht immer wieder als zu klein abgewiesen. Um Geld zu verdienen, verschaffte sein Mitbewohner ihm einen Job als Platzanweiser bei CBS, den er jedoch nach kurzer Zeit wieder aufgab. Er zog aus der mit seinem Schauspielkollegen Bill Bast geteilten Wohnung aus, nahm sich ein Zimmer im Gower Plaza Hotel und suchte sich einen Job als Parkwächter in der Nähe des CBS-Rundfunkstudios am Sunset Boulevard. Er ergatterte kleine Rollen in den drei Rundfunksendungen Alias Jane Doe, Hallmark Playhouse und Stars over Hollywood.

1951 gelangte James Dean an eine Nebenrolle in seinem ersten Kinofilm, Samuel Fullers Koreakriegsdrama Der letzte Angriff. Danach spielte er in Seemann, pass auf!, einer Komödie mit Jerry Lewis und Dean Martin in den Hauptrollen, einen Matrosen. Anschließend schlüpfte er in die Rolle eines Jugendlichen in der Komödie Has Anybody Seen My Gal? (beide 1952), in der Piper Laurie und Rock Hudson die Hauptrollen spielten. Es folgte eine Statistenrolle in der Alan Young Show.

Umzug nach New York

Im Winter 1951 nahm James Dean den Rat seines Schauspielmentors James Whitmore an und zog im Alter von zwanzig Jahren nach New York, um eine seriöse Schauspielkarriere am Theater zu starten. Nach einem kurzen Abstecher bei seinen Verwandten in Fairmont mietete sich Dean in New York ins Hotel Iroquois ein. Da ihn aber Geldsorgen plagten, nahm er sich ein Zimmer in einem Heim des Christlichen Vereins Junger Menschen (YMCA) und nahm in einer Bar einen Job als Tellerwäscher an.

Im November 1951 bekam er einen Job in der Show Beat the Clock. Er fungierte dort für fünf Dollar pro Stunde als eine Art Testkandidat und stimmte das Publikum auf die Show ein. In Jane Deacy fand er eine Agentin, von der zu dieser Zeit auch spätere Berühmtheiten wie Martin Landau oder George C. Scott vertreten wurden. In der Folgezeit hatte Dean eine Nebenrolle in dem Fernsehdrama The Webb, eine Statistenrolle in der Science-Fiction-Serie Tale of Tomorrow und der Studio-One-Episode Ten Thousand Horses Singing.

Am 21. Mai 1952 trat Dean in Prologue to Glory, einer Folge der Serie Kraft Television, auf. Fünf Tage später spielt er eine kleine, aber wichtige Rolle in einer Folge der Serie Studio One, die von Abraham Lincoln handelte, und trat kurze Zeit später in Forgotten Children, einer Episode der Serie Hallmark Hall of Fame, auf. Im Juli und August 1952 nahm Dean aus Geldnot einen Job als Regieassistent bei NBC an.

Aufnahme am Actors Studio

Ein bedeutender Schritt nach vorne gelang James Dean, als er sich um einen Platz am renommierten Actors Studio bewarb. Zusammen mit 150 weiteren Bewerbern kam er zum Vorsprechen und führte gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Christine White ein selbstgeschriebenes Skript auf, in dem sich eine reiche Südstaatlerin und ein begabter heimatloser junger Mann im Verlauf von einigen Wochen durch nächtliche Strandspaziergänge ihre Lebensgeschichten anvertrauen. Obwohl es beim Actors Studio nicht gern gesehen wurde, wenn Schauspieler mit ihren eigenen Texten vorsprachen, und beide das gesetzte Zeitlimit nicht einhielten, gehörten Dean und White zu den fünfzehn Bewerbern, die angenommen wurden. „Sie spielten einfach und glaubhaft. Es war einfach wundervoll. Genau das, was wir bei Bewerbern sehen wollen“, so später der Gründer der Schauspielschule Lee Strasberg, der ebenfalls beim Vorsprechen anwesend war. In einem Brief an seine Onkel und Tante in Fairmont aus dem Jahre 1952 schrieb Dean über seinen Erfolg:

„Ich habe große Fortschritte in meinem Beruf gemacht. Nach monatelangen Proben kann ich Euch zu meinem großen Stolz mitteilen, dass ich ein Mitglied des Actors Studio bin. Die beste Schule für das Theater. Sie beherbergt so berühmte Leute wie Marlon Brando, Julie Harris, Arthur Kennedy, Elia Kazan, Mildred Dunnock, Kevin McCarthy, Monty Clift, June Havoc und viele andere. Sehr wenige dürfen sie besuchen, und es ist absolut kostenlos. Es ist das Beste, was einem Schauspieler passieren kann. Ich gehöre zu den Jüngsten. Falls ich diesen Aufwärtstrend beibehalten kann und sich nichts in meine Fortschritte einmischt, könnte ich eines Tages fähig sein, etwas zur Welt beizutragen.“

Am Actors Studio besuchte James Dean die ersten Kurse, sah anderen Schauspielern bei ihren Szenen zu und freundete sich mit einigen Mitgliedern des Studios an, darunter Roddy McDowall, Lonny Chapman, Vivian Nathan und David Stewart. Die erste Szene, die Dean vorbereitete, stammte aus einer Passage aus dem Roman Matador von Barnaby Conrad; Dean hatte sie sich ausgesucht, weil er selbst den Stierkampf liebte. Der Monolog über einen Stierkämpfer, der sich auf seinen letzten Kampf vorbereitet, war aber in sich nicht stimmig, und Dean brach den Auftritt ab und musste heftige Kritik von Lee Strassberg einstecken, der den ausgewählten Text und Deans Schauspielleistung entsetzlich fand.

Nach diesem Misserfolg kühlte Deans Leidenschaft für das Actors Studio merklich ab. Er besuchte es längere Zeit überhaupt nicht mehr, bis er eine Rolle in dem Theaterstück The Scarecrow bekam, die vom Actors Studio-Mitglied Frank Corsaro am Theatre de Lys inszeniert wurde. Corsaro überredete Dean, wieder das Actors Studio zu besuchen, und er nahm daraufhin an mehreren Improvisationen Corsaros teil. In der Folgezeit befasste sich Dean mit Musik und Literatur und nahm Tanzstunden bei Eartha Kitt und Katherine Dunham. Er entwickelte eine starke Affinität zum Bongospiel und nahm Klavierunterricht bei dem Komponisten Leonard Rosenman. Er trampte kurze Zeit später mit zwei Freunden nach Fairmont zu Onkel und Tante, wo er auch seine alte Mentorin Adeline Brookshire wiedertraf, die ihn in ihrem Theaterkurs unterrichten ließ.

Erster Broadway-Auftritt

In Fairmont, Indiana, erreichte Dean auch die Nachricht seiner Agentin, dass der Theaterregisseur Lemuel Ayers Schauspieler für sein Broadwaystück See the Jaguar suchte und sich nach James Dean erkundigt hatte. Zurück in New York, lernte Dean seinen Text auswendig. Das Stück von N. Richard Nash spielt auf dem Land, im Süden der USA, und erzählt die Geschichte eines 17-jährigen Jungen, der von seiner herrschsüchtigen und geistig verwirrten Mutter von der Außenwelt isoliert wird, indem er oft in einen Eiskeller gesperrt wird. Als seine Mutter stirbt, trifft Protagonist Wally Wilkins in der nächsten Stadt auf ein Paar, das einen Wanderzoo betreibt. Als Wally den Jaguar des Ehepaares versehentlich tötet, wird er in den Ausstellungskäfig gesperrt, neben dem das Schild See the Jaguar (dt.: Besichtigen Sie den Jaguar) prangt.

Beim Vorsprechen konnte Dean als emotional verkrüppelter Wally überzeugen und bekam die Rolle. Die ersten Testaufführungen, in denen Dean auch das Lied Green Briar, Blue Fire singen musste, fanden am 13. November 1952 im Parsons Theatre von New Haven, Connecticut statt. Am 3. Dezember feierte See the Jaguar am Broadway Premiere. Während das Stück jedoch zerrissen und nur vier Tage aufgeführt wurde, bekam James Dean seitens der Kritiker Lob zugesprochen.

Durch die guten Kritiken als ernstzunehmender Schauspieler bestätigt, erhielt Dean Engagements für verschiedene Fernsehfilme. Am 8. Januar 1953 spielte er unter der Regie des damals noch unbekannten Sidney Lumet in The Capture of Jesse James. Er agierte als Bob Ford, der Mann, der Jesse James erschoss. Am 14. April spielte Dean im TV-Film No Room, der im Rahmen der Serie Danger ausgestrahlt wurde. Zwei Tage später war er in The Case of the Sawed-off Shutgun zu sehen, einer Episode der Serie Treasury Man in Action.

Im Mai 1953 spielte Dean eine kleine Rolle im dem Stück End as a Man, bei dessen Inszenierung er im Actors Studio dreimal mitwirkte, bevor es mit einem anderen Darsteller off-Broadway aufgeführt wurde. Er spielte außerdem in Edna St. Vincent Millays Stück Aria da Capo und dem Stück The Sea Gull, für das Dean von Lee Strassberg gelobt wurde. Es folgten weitere TV-Auftritte in den Serien Tales of Tomorrow, Campbell Playhouse, Studio One Summer Theatre und Campbell Soundstage. Am 4. Oktober 1953 agierte Dean in Glory in the Flower neben Hume Crown und Jessica Tandy. Am 11. November 1953 spielte er seine erste Hauptrolle im Fernsehen in der Episode A Long Time Till Dawn aus der Serie Kraft Television Theatre, in der er einen Verbrecher mimt, der versucht, auf den geraden Weg zu kommen. Kurze Zeit später folgte eine Rolle in Harvest, der Thanksgiving-Folge von Robert Montgomery Presents, in der er neben Ed Begley, Dorothy Gish und Vaughn Taylor spielte. Die vielen TV-Rollen verliehen Dean sehr viel Sicherheit in seinem Spiel.

Durchbruch am Broadway

Ende des Jahres 1953 wurden Ruth und Augustus Goetz damit beauftragt, André Gides autobiografischen Roman Der Immoralist für den Broadway zu adaptieren. Der Roman spielt in Frankreich um die Wende des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte des jungen Archäologen Michel, der seine Homosexualität verdrängt und eine Frau namens Marcelline ehelicht. Als das Paar die Flitterwochen im nordafrikanischen Biskra verbringt, wird Michel von dem Hausboy Bachir verführt. Bachir verhöhnt Michel, da er unfähig ist, mit seiner Frau zu schlafen. Als die Ehe nach zwei Monaten noch nicht vollzogen ist, betrinkt sich Michel, schwängert seine Frau, und beide kehren nach Frankreich zurück.

James Dean sprach für die Rolle des Bachir vor und bekam sie. Geraldine Page spielte Marcelline, Louis Jourdan den Part von Michel. Die Proben, die am 18. Dezember 1953 im Ziegfeld Theatre begannen, wurden durch einen Konflikt von Jourdan und Dean beherrscht. Beide waren unterschiedlich ausgebildete Schauspieler, Jourdan klassisch, Dean agierte spontan und unvorhersehbar in seiner Rolle als Bachir und spielte ihn kokett und überdreht. Nachdem Dean über Weihnachten seine Verwandten in Fairmont besucht hatte, fanden Testaufführungen von The Immoralist in Philadelphia statt. Der Konflikt spitze sich noch zu, und der bisherige Regisseur Herman Shumlin, mit dem sich Dean sehr gut verstand, wurde durch Daniel Mann ersetzt, den Dean nicht ausstehen konnte. Man erwog, Dean durch einen anderen Schauspieler zu ersetzen, doch die Zeit bis zur ersten Aufführung in New York war zu kurz, und Hauptdarstellerin Geraldine Page setzte sich kategorisch für James Dean ein. So fanden die Voraufführungen ab dem 1. Februar 1954 in New York statt, und als das Stück an Deans 23. Geburtstag, dem 8. Februar, im Royal Theatre am Broadway seine Premiere feierte, hatte er vollends die Figur des Bachir verinnerlicht.

Die Kritiken waren überwältigt von Deans Spiel, vor allem von einer Sequenz, die als Scherentanz in die Theatergeschichte einging. In dieser Szene tanzte James Dean in einem weiten Abendmantel über die Bühne, in der Hand eine Schere, die er auf- und zuschnappen ließ und so symbolisch die Figur des Michel aus seinem bisherigen Leben herausschnitt und in das von Bachir zog.

Filmkarriere in Hollywood

Unmittelbar nach den fabelhaften Kritiken für das Broadwaystück The Immoralist gab James Dean den Part von Bachir auf. Seine Kündigung trat zwei Wochen später in Kraft. Dean hatte von Regisseur Elia Kazan eine Hauptrolle in seinem neuesten Film Jenseits von Eden angeboten bekommen. Er kannte Dean von seiner Zeit am Actors Studio und hatte ihn in The Immoralist gesehen.

„James Dean sah genauso aus wie Cal Trask in 'Jenseits von Eden', und er sprach auch so. Als er das New Yorker Büro der Warner Bros. betrat, wusste ich sofort, dass ich den richtigen Mann für die Rolle gefunden hatte. Er war vorsichtig, störrisch und misstrauisch und schien voller unterdrückter Gefühle.“, so Kazan. Zwar hatte das Filmstudio Warner Brothers seinem Regisseur noch keine Genehmigung für die Dreharbeiten gegeben, doch Dean war selbstverständlich angetan von der Idee, die Hauptrolle in einem Hollywood-Streifen zu übernehmen, und er absolvierte am 17. Februar 1954 seinen Part als Hyllos in dem Sophokles-Stück Die Trachinierinnen an der Seite von Anne Jackson und Eli Wallach an der New School for Social Research in Manhattan, sowie am 23. Februar seinen letzten Auftritt in The Immoralist.

Am 8. März 1954 flog James Dean gemeinsam mit Elia Kazan von New York nach Los Angeles. Zwei Tage zuvor war offiziell bekanntgegeben worden, dass Dean die Hauptrolle in Kazans neuestem Film erhalten würde. Kazan war zu dieser Zeit der gefragteste Regisseur im Theater- und Filmgeschäft und hatte 1948 den Oscar als bester Regisseur für Tabu der Gerechten erhalten. Dean führte die Habseligkeiten, die er benötigte, in zwei verschnürten Papiertüten mit sich. In Los Angeles angekommen, besuchte James Dean gemeinsam mit Elia Kazan seinen Vater an seiner Arbeitsstelle im Krankenhaus. Kazan schrieb später: „Die starke Spannung zwischen den beiden war offensichtlich, und es war keine produktive Spannung. Ich hatte das Gefühl, dass der Vater den Sohn nicht mochte.“

Genau dieses Leitmotiv durchzog auch Elia Kazans geplantes Drama Jenseits von Eden. Die Verfilmung basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck, mit dem Kazan befreundet war. Beide hatten gemeinsam an dem Originaldrehbuch zu Viva Zapata (1952) gearbeitet. Jenseits von Eden spielt in Salinas, Kalifornien, um die Zeit des Ersten Weltkrieges. Der Titel der Romanvorlage geht auf ein Zitat aus dem Alten Testament zurück. Der Film handelt von den beiden Zwillingsbrüdern Cal und Aron, die von ihrem puritanischen Vater Adam Trask streng nach der Bibel erzogen werden. Während Aron, brav und folgsam, in der Gunst des Vaters steht, gibt sich Cal grüblerisch und schwierig. Als der Vater bei einer Spekulation fast sein gesamtes Vermögen verliert, hofft Cal vergeblich, seine Liebe und Anerkennung mit einem großzügigen Geldgeschenk zu gewinnen, doch er wird wie schon oft in seinem Leben vom Vater zurückgestoßen. Aus Rache eröffnet Cal seinem Bruder Aron die Wahrheit über die totgeglaubte Mutter, die ein gutgehendes Bordell in der Stadt betreibt. Aron bricht zusammen, betrinkt sich und meldet sich freiwillig für den Kriegsdienst. Die Nachricht über Arons Schicksal ist für den Vater zu viel, und er bricht mit einem Schlaganfall zusammen. Das Drehbuch von Paul Osborn basiert nur auf den letzten Kapiteln von Steinbecks Roman.

Um im Film wie ein gesunder Bauernjunge zu wirken und nicht wie ein blasser Stadtmensch, riet Kazan seinem Hauptdarsteller, sich eine Woche lang etwas Bräune in der Wüste zu holen, was Dean auch tat. Für Jenseits von Eden erhielt James Dean tausend Dollar in der Woche; er unterschrieb am 7. April 1954 seinen Vertrag mit dem Filmunternehmen Warner Brothers. Vertreten wurde er von Dick Clayton, der Deans Interessen an der Westküste wahrnehmen sollte, wie seine Agentin in New York ihm geraten hatte. Von dem Geld kaufte er sich seinen ersten Rennwagen, einen roten MG, Baujahr 1954. Zum Schauspielensemble stieß später Richard Davalos hinzu, der Paul Newman die Rolle des Aron wegschnappte. Die weibliche Hauptrolle der Abra, die zwischen den beiden Brüdern steht, wurde mit Julie Harris besetzt. Sie hatte sich beim Casting u. a. gegen Joanne Woodward durchgesetzt, die spätere Ehefrau von Paul Newman. In die Rolle des strengen Vaters schlüpfte Raymond Massey.

Die Dreharbeiten begannen am 22. Mai 1954 in Mendocino, Monterey. Die Filmcrew war fünf Kilometer entfernt in einer Herberge des Dorfes Little River untergebracht. Zu Beginn der Dreharbeiten kam es zu einem Zwischenfall, als James Dean mit der giftigen Pflanze Giftsumach in Berührung kam und an einer Hautentzündung laborierte. Er wurde von der Wirtin der Herberge gesundgepflegt.

Die Dreharbeiten zu Jenseits von Eden gestalteten sich schwierig, da Dean, während die Produktion auf das Studiogelände der Warner Brothers in Burbank verlegt wurde, nicht auf Besuche der Partyszene Hollywoods verzichten wollte. Elia Kazan quartierte James Dean daraufhin in einen Bungalow direkt gegenüber von seinem eigenen auf dem Studiogelände der Warner Brothers ein, damit er ein Auge auf seinen Hauptdarsteller haben konnte, wie er 1988 in seiner Autobiografie A Life bekannte. Dean manipulierte außerdem seinen Filmvater Raymond Massey abseits der Filmkamera, indem er ihn immer wieder provozierte, damit Massey seinen Zorn gegenüber Dean nicht nur spielte und so in seiner Rolle noch überzeugender wirkte. Massey störte sich außerdem am Improvisationstalent Deans, der die Texte aus dem Drehbuch häufig nicht auswendig konnte. Obwohl Elia Kazan mit dem Gedanken gespielt hatte, Marlon Brando (für den James Dean schwärmte) und Montgomery Clift als ungleiche Brüder zu besetzen, war John Steinbeck, mit dem Kazan während der Dreharbeiten regelmäßig korrespondierte, angetan von James Dean in der Hauptrolle, und der Film war am 9. August 1954, nach zehnwöchiger Drehzeit im Kasten.

Aufbau zur Kultfigur

In dieser Zeit wurde James Dean von Warner Brothers zur männlichen Kultfigur stilisiert, um den finanziellen Erfolg des Films zu sichern. Dean wurde mit der attraktiven Schauspielerin Pier Angeli zusammengebracht, die ebenso wie Dean gerade zum Hollywoodstar aufgebaut wurde und zu diesem Zeitpunkt den Film Der silberne Kelch mit Paul Newman abgedreht hatte. Die Kampagne war erfolgreich, und Dean und Angeli wurden von den Gazetten bald als Traumpaar Hollywoods gehandelt. Tatsächlich kamen sich beide auch privat näher.

Nach den Dreharbeiten flog James Dean wieder nach New York, wo er in einer Episode der Serie Philco Television Playhouse spielte. Als er zwei Wochen später nach Los Angeles zurückkehrte, zerbrach langsam die Beziehung zu Pier Angeli, deren Mutter den Umgang mit James Dean nicht tolerierte. Dean zeigte sich weiterhin in der Öffentlichkeit mit attraktiven Starlets, darunter Ursula Andress und Terry Moore. Dean und Angeli traten zum letzten Mal gemeinsam als Paar bei der Premiere zu dem Film Ein neuer Stern am Himmel auf. Pier Angeli heiratete am 24. November 1954 den Popsänger Vic Damone.

Während Jenseits von Eden sich noch im Schnitt befand, weigerte sich das Filmstudio Warner Brothers, James Dean für die MGM-Produktion Die Verlorenen auszuleihen. Dean nahm zwischenzeitlich wieder mehrere Fernsehrollen an, darunter der Film Padlocks, einer Episode des CBS-Programms Danger mit Mildred Dunnock und der Episode I'm a Fool des General Electric Theatre, in der an der Seite von Natalie Wood einen armen Bauernjungen spielt, der vorgibt, reich zu sein. Nebenbei nahm Dean Schauspielunterricht bei Jeff Corey.

Am 12. Dezember 1954 war Dean noch einmal im Fernsehen in einer Episode der Serie General Electric Theatre zu sehen, bevor er das Weihnachtsfest bei seinem Onkel und seiner Tante in Fairmont und einigen Freunden in New York verbrachte. James Dean hatte trotz einer gemieteten Wohnung in den Hügeln von West Hollywood seine alte Wohnung in New York nicht aufgegeben. Währenddessen wurde der Kinostart von Jenseits von Eden auf den Mai 1955 festgelegt.

Am 29. Dezember wurde James Dean von dem befreundeten Fotografen Roy Schatt für Life, die damals größte Illustrierte der USA, fotografiert. Die Bilder, auf denen Dean unrasiert in einem Pullover posiert, wurden jedoch von Life als zu frech bewertet und nicht veröffentlicht. Nachdem Dean in The Thief aus der Serie The U.S. Steel Hour mitwirkte, wurde er zurück nach Los Angeles gerufen. Während die Werbemaschinerie für Jenseits von Eden lief und Dean mehrfach in Zeitschriften Erwähnung als kommender Star des Jahres fand, wurde er vom Fotografen Dennis Stock begleitet, der eine Bildreportage mit dem zukünftigen Star wieder für die Illustrierte Life plante. Stock begleitete Dean zwei Wochen lang in Los Angeles; in der ersten Februarwoche 1955 reisten sie auf die Farm von Deans Verwandten nach Fairmont. Dennis Stock nahm James Dean an verschiedenen Schauplätzen seines bisherigen Lebens auf – auf der Farm, wo er aufgewachsen war, in der Stadt oder auf der Bühne seiner High School, wo er auch den Valentinstag als Ehrengast verbrachte und an den Congas der George Columbus Combo spielte. Allgemeine Misstöne gab es, als Dean sich im Beerdigungsinstitut Hunt's in einem Sarg fotografieren ließ. Danach reiste Dean mit dem Fotografen nach New York, wo er u. a. auf dem Times Square, in seiner Wohnung und hinter der Bühne mit Geraldine Page abgelichtet wurde. Dean gab außerdem Howard Thompson von der New York Times ein Interview in der Wohnung seiner Agentin. Die Bilder von Dennis Stock wurden am 7. Mai 1955 von Life veröffentlicht.

Zwei Tage später folgte die Premiere von Jenseits von Eden, der Dean allerdings nicht beiwohnte. Er feierte den Erfolg, indem er seinen ersten Porsche kaufte, einen Porsche 356 1600 Speedster (Fahrgestellnr. 82621), mit dem er am 26. März 1955 an den zweitägigen Straßenrennen von Palm Springs Kalifornien, teilnahm. Dean gewann mit seinem Porsche das Qualifikationsrennen und trat im Finale gegen Veteranen wie Ken Miles oder Cy Yedor an, die beide MG Specials fuhren. James Dean beendete das Rennen als Dritter, wurde aber später auf Platz zwei gesetzt, nachdem Miles wegen einer technischen Einzelheit an seinem Wagen disqualifiziert wurde.

Zusammenarbeit mit Nicholas Ray

Im selben Monat begannen die Dreharbeiten zu ... denn sie wissen nicht, was sie tun, nachdem Dean kurz zuvor eine Hauptrolle in George Stevens Giganten erhalten hatte, die Dreharbeiten jedoch wegen Terminschwierigkeiten mit dem Co-Star Elizabeth Taylor verschoben wurden. In Nicholas Rays Film spielt Dean erneut einen Außenseiter, Jim Stark, einen Jugendlichen, der nach seinen Umzug in der neuen Stadt auf der Suche nach Anerkennung ist. Er liefert sich Messerkämpfe und Autorennen mit einer Jugendgang und findet bei der naiven Judy und dem introvertierten Einzelgänger Plato, der heimlich Gefühle für Jim empfindet, eine Ersatzfamilie.

Der Film basiert auf einer gleichnamigen soziologischen Studie, die Dr. Robert Lindner erstellte. Das Studio erwarb wegen des verlockend klingenden Titels (Rebel Without a Cause) eine Option auf Lindners Werk, wusste aber nichts damit anzufangen. Lindner schrieb später eine Kurzgeschichte über Jugendgangs, die auch gekauft und für die Leinwand adaptiert wurde. Acht Jahre nach dem Verkauf der Rechte an das Filmstudio entdeckte Ray ihr Potential sowie in James Dean die perfekte Projektionsfläche der jugendlichen Bedürfnisse, und die Dreharbeiten begannen am 28. März 1955.

Dean, der während der Dreharbeiten an Malaria erkrankte, bekam den Messerkampf von Frank Mazzola beigebracht, einem Bandenmitglied, der im Film eine Nebenrolle als Crunch bekleidete. Dean improvisierte die Anfangsszene, in der er seine Aufmerksamkeit einem gefundenen Spielzeugaffen widmet, und brach sich seinen Knöchel bei einer Szene auf der Polizeistation, als er auf einen Schreibtisch eintrat. Die rote Jacke, die James Dean im Film trägt und die als Symbol für die Auflehnung steht, wurde für Dean vom Regisseur und Kostümdesigner Moss Mabry ausgewählt, nachdem vier Tage nach Drehbeginn entschieden wurde, ... denn sie wissen nicht, was sie tun in Farbe zu drehen, um den Film aufzuwerten. Zuvor war überlegt worden, den Hauptdarsteller mit Brillengläsern und einer braunen Jacke zu versehen, um ihn eher dümmlich als heroisch wirken zu lassen. Das Klima am Set war geprägt von der Harmonie zwischen Hauptdarsteller und Regisseur, wobei Regisseur Ray James Dean in seiner schauspielerischen Interpretation viele Freiheiten ließ. Dies, da er früh erkannte, dass sich nur so Deans ganzes Talent an den Tag legen lassen könnte. Dean äußerte den Wunsch, selbst einmal Regie zu führen und sein Lieblingsbuch, Antoine de Saint-Exupérys Der kleine Prinz, zu verfilmen.

Während der zweimonatigen Dreharbeiten zu ... denn sie wissen nicht, was sie tun nahm James Dean am 1. Mai 1955 in Bakersfield, Kalifornien, erneut an einem Autorennen teil. In Bakersfield wurde er wieder Dritter, hinter Marion Playan in einem MG Special und John Kunstle in einem Panhard Devin, gewann jedoch in der 1300– bis 2000-cm³-Klasse. Vor den Dreharbeiten zu Giganten nahm er vom 28. bis 29. Mai 1955 an seinem dritten Rennen teil. Beim Santa Barbara Road Race lag er auf Platz vier, bevor an seinem Porsche ein Motorkolben brach.

Arbeit an Giganten

In seinem letzten Film Giganten spielte James Dean an der Seite von Rock Hudson und Elizabeth Taylor. Die Dreharbeiten, die für James Dean am 3. Juni 1955 im texanischen Marfa begannen, wurden beherrscht von einer Rivalität der beiden Hauptdarsteller, die jedoch die Authentizität ihrer Rollen erhöhte. Giganten basiert auf dem gleichnamigen erfolgreichen Roman von Edna Ferber und schildert die Beziehung zwischen dem Rinderbaron Brick Benedict und seiner Frau Leslie (gespielt von Rock Hudson und Elizabeth Taylor) und dem einfachen Farmarbeiter Jett Rink (James Dean) in einem Zeitraum von über vierzig Jahren. Als Rink auf seinem eigenen Stück Land Öl findet, wird er zum mächtigsten Konkurrenten seines früheren Arbeitgebers. Doch der Reichtum beginnt auch Rinks Leben umzukrempeln, und er wird zum einsamen Alkoholiker. Die Filmfigur Deans basiert auf dem Leben des texanischen Ölmillionärs Glenn McCarthy (1908-1988), der ein irischer Einwanderer war und 1949 in Houston, Texas, u. a. das Shamrock Hotel errichtete. In Giganten „alterte“ James Dean von 19 auf 46 Jahre, eine Herausforderung für die damaligen Make-up-Künstler.

Ebenfalls spannungsgeladen war für Dean das Verhältnis zu Regisseur George Stevens, der ihm die Rolle des Jett Rink nach der Absage seines Wunschkandidaten Alan Ladd zusagte. Stevens empfand eine Abneigung gegenüber Schauspielern, die versuchten, während der Szenen zu experimentieren, außerdem war der Regisseur in Hollywood für seinen Perfektionismus bekannt. Stevens liebte es, jede Szene aus vielen Perspektiven zu drehen, so dass zahllose Aufnahmen dafür notwendig waren. Von James Dean wurde Stevens' Technik lapidar als around-the-clock-Methode betitelt.

Dean wurde Stevens' Ansprüchen in der ersten Woche kaum gerecht, und der Regisseur stauchte seinen Hauptdarsteller vor der gesamten Filmmannschaft zusammen. Dean suchte trotzig Trost bei seinen weiblichen Co-Stars Elizabeth Taylor und Mercedes McCambridge. Taylor schenkte ihm später gegen Ende der Dreharbeiten ein Kätzchen, das auf den Namen Marcus getauft wurde.

Viel Zeit beim Dreh, der sich in die Länge zog, verbrachte Dean mit dem Dialogtrainer Bob Hinkle. Hinkle brachte James Dean Lasso-Tricks bei, und beide gingen während des fünfwöchigen Drehs nachts auf Kaninchenjagd. Gegen Ende der Dreharbeiten hatten sie 261 Kaninchen und zwei Kojoten erschossen.

Der Konflikt zwischen James Dean und Regisseur George Stevens erreichte am 23. Juli seinen Höhepunkt, als die Dreharbeiten nach Los Angeles verlegt worden waren. Dean erschien nicht am Set; er hatte an dem Tag auch keine Szene zu drehen. Stevens ließ Dean durch seine Assistenten aufspüren – er hatte sich einen Tag freigenommen, um in ein gerade gemietetes Haus im San Fernando Valley einzuziehen. George Stevens war so wütend, dass er verkündete, nie wieder mit James Dean zu arbeiten. Er ließ ein Schreiben an Warner Brothers aufsetzen, das alle Punkte enthielt, in welcher Weise Dean die Dreharbeiten behindert habe.

Dean kommentierte die Probleme während des Drehs mit Erschöpfung, da die Arbeit zu ... denn sie wissen nicht, was sie tun und Giganten deutlich länger gedauert und er zwischen den beiden Produktionen nur drei Tage Pause gehabt hatte. Schon vor den Dreharbeiten zu Giganten war James Dean erschöpft gewesen und von einem Arzt auf eine Eiweißdiät gesetzt worden.

Nach dem erfolgreichen Start von Jenseits von Eden und den Produktionen ... denn sie wissen nicht, was sie tun und Giganten verhandelte James Deans Agentin Jane Deacy einen neuen Vertrag für ihren Schützling aus. Die bisherigen 1500 US-Dollar pro Drehwoche sollten drastisch erhöht und wenn möglich an die Spitzengagen von Rock Hudson oder Elizabeth Taylor, die zu diesen Zeitpunkt 100.000 US-Dollar pro Film bekamen, angeglichen werden. Dafür werde sich James Dean verpflichten, in den folgenden sechs Jahren in neun Warner-Brothers-Filmen zu spielen. Darüber hinaus verlangte Dean, eine eigene Produktionsgesellschaft für Film- und Fernsehprojekte zu gründen, die unter dem Dach der Warner Brothers operieren sollte.

Der Vertrag sollte in der ersten Oktoberwoche 1955 perfekt gemacht werden. Dean würde, wenn Warner Brothers mit dem Vertrag einverstanden wäre, den nächsten Film in Angriff nehmen. Zuvor musste er aber noch den Film Die Hölle ist in mir abdrehen, ein von der MGM geplantes Biopic über den Boxer Rocky Graziano, sowie zwei Fernsehfilme. MGM hatte für Giganten ihren Star Elizabeth Taylor an die Warner Brothers ausgeliehen, weshalb James Dean als Gegenleistung in einem Film der Metro-Goldwyn-Mayer auftreten sollte. Inzwischen waren die Dreharbeiten zu Giganten, die 5,4 Mio. US-Dollar und 115 Drehtage verschlangen, beendet worden. Für Jenseits von Eden hatte Dean 10.000 Dollar, für ... denn sie wissen nicht was sie tun 15.000 und für Giganten 20.000 US-Dollar (andere Quellen behaupten, es seien 21.000 US-Dollar) erhalten.

Früher Tod

Im September 1955 kaufte sich James Dean seinen zweiten Rennwagen, einen silbernen Porsche 550 Spyder. Auf die Fronthaube des Wagens war die Nummer 130 lackiert, während auf dem Heck sein Spitzname Little Bastard stand, den er von seinem Dialogcoach am Set von Giganten, Bill Hickman, bekommen hatte. Der Wagen war einer von nur 90 Stück, die 1955 gebaut wurden. 78 waren zum Verkauf ausgeschrieben, und der Besitzer des Autohauses Competition Motors in Hollywood, John von Neumann, hatte fünf Wagen in die USA importieren lassen.

Für den Porsche 550 Spyder hatte Dean seinen alten 356 Speedster in Zahlung gegeben und noch einmal 3.000 US-Dollar bar bezahlt. Er plante, mit dem Wagen (der die Seriennummer 550-0055 hatte) am 1. Oktober 1955 am Autorennen in Salinas, Kalifornien, teilzunehmen. Er ließ sich von einem Arzt durchchecken, der Deans Gesundheitszustand als hervorragend diagnostizierte und den medizinischen Bericht an die Sport Car Club of America (SCCA) weiterleitete. Tage zuvor hatte Dean mit dem Wagen einen leichten Unfall mit einer Frau am Sunset Boulevard, so dass der Porsche vor dem Rennen wegen eines leichten Schadens repariert werden musste. In diesen Tagen besuchte er noch einmal seinen Vater, bei dem Marcus und Ortense Winslow zu Besuch waren.

Einer der letzten Menschen, mit denen er am 30. September 1955 sprach, war der befreundete motorsportbegeisterte Multimillionär Lance Reventlow, den er auf dem Weg nach Salinas traf. Ursula Andress erinnert sich gut an den 30. September 1955, den Tag, an dem Dean verunglückte: „Morgens um sieben Uhr holte er mich zu Hause ab. Jimmy sagte: ‚Komm, wir fahren zusammen Richtung San Francisco‘. In diesem Moment sei John Derek, ihr späterer Ehemann, gekommen. James sah John und wusste in diesem Moment, dass ich John Derek liebte. Er sagte ‚Okay, John, let’s take a drive‘ und raste mit John durchs Wohnviertel, um ein Gespräch unter Männern zu führen. Als er zurückkam, sagte er zu mir: ‚Ich weiß, dass du nicht mit mir kommst.‘ Und dann ging er weg.“ Ein paar Stunden später befand sich James Dean in der Abenddämmerung gemeinsam mit seinem Mechaniker Rolf Wütherich auf einem Highway nördlich von Los Angeles, in der Nähe von Cholame. Ihnen folgten in einigem Abstand der mit ihm befreundete Bill Hickman und der Fotograf Sandy Roth, der für das Magazin Collier's eine Fotoreportage über Dean anfertigen sollte.

Auf der Gegenfahrbahn kam Dean und seinem Beifahrer Wütherich ein Ford entgegen. Dessen Fahrer Donald Turnupseed bog nach mehrmaligem Beschleunigen und Abbremsen mit seinem Wagen unvermittelt nach links ab, da er Deans Porsche nach eigener Aussage nicht kommen sah, und nahm Dean die Vorfahrt. James Dean hatte die Scheinwerfer des Porsches trotz Abenddämmerung noch nicht eingeschaltet und keine Zeit, auszuweichen oder zu bremsen, und fuhr frontal in den Ford. Der Porsche blieb in der Straßenböschung liegen; Wütherich war aus dem Fahrzeug geschleudert worden. Beide Männer wurden in ein nahes Krankenhaus eingeliefert, in dem nur noch Deans Tod festgestellt werden konnte. Der 23-jährige Turnupseed erlitt einen Schock, und der Deutsche Wütherich brach sich den Kiefer und die Beine. Die berühmte Failure Analysis Associates in Menlo Park, Kalifornien, rekonstruierte den Unfall und stellte ihn in allen Einzelheiten noch einmal nach, ebenfalls an einem 30. September. Man kam zu dem Ergebnis, dass die Geschwindigkeit von Deans Fahrzeug im Unfallzeitpunkt 55 bis 56 Meilen pro Stunde – knapp 90 Kilometer pro Stunde – betrug. Das widerlegte das Gerücht, das besagte, er sei mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Wahrscheinlicher war demnach, dass Turnupseed den Unfall durch sein unschlüssiges Verhalten selbst verschuldet haben könnte. Der damals zuständige Amtsrichter sprach ihn allerdings frei.

Dean hatte zwei Wochen vor seinem Tod am 17. September 1955 auf dem Filmset von Giganten für die National Safety Council einen Fernsehspot zum Thema Verkehrssicherheit aufgenommen. In seinem Cowboy-Outfit gab er Schauspieler Gig Young lässig mit Zigarette im Mund Antworten. Als Dean gefragt wurde, was er von Leuten hielt, die auf dem Highway rasen, antwortete er: „Früher bin ich auch ganz schön gerast und habe unnötig viel riskiert. Aber seit ich Rennen fahre, bin ich auf der Straße besonders vorsichtig geworden. Die Leute haben ja oft gar keine Ahnung, was für einen gefährlichen Mist sie bauen. Man weiß nie, was so ein Typ auf der Straße als nächstes tut. Auf dem Rennplatz gibt es viele Leute, die über neue Regeln und Sicherheitsmaßnahmen nachdenken. Ich bin in letzter Zeit sehr vorsichtig im Straßenverkehr. Ich habe überhaupt keine Lust mehr, zu rasen. Es heißt, dass man als Rennfahrer gefährlich lebt, aber ich fordere lieber auf der Rennbahn das Glück heraus als auf dem Highway.“ Seine Abschiedsworte in dem Werbespot waren: „Fahrt vorsichtig! Vielleicht bin ich es, dem ihr damit eines Tages das Leben rettet.“

Grabstein James Deans in Fairmount/Indiana

Einen Tag nach seinem Tod wurde James Deans Leiche per Flugzeug nach Indianapolis überführt und am 9. Oktober auf dem Park Cemetery in Fairmount begraben.

James Deans Nachlass belief sich auf 105.000 Dollar, der Großteil der Summe stammte aus einer Lebensversicherung, die Dean kurz vor seinem Tod abgeschlossen hatte. Als Erbe wurde gerichtlich sein Vater Winton Dean festgesetzt.

Legendenbildung

Innerhalb weniger Wochen nach der posthumen Uraufführung von ... denn sie wissen nicht, was sie tun entstand ein regelrechter Kult um James Dean, der teilweise noch bis heute anhält. Einige Teenager folgten Dean sogar durch Selbstmord in den Tod. Weiterhin kamen auch noch nach seinem Tod etliche Briefe für ihn bei Warner Brothers und bei den Zeitungen an. Aber auch Leute, die mit ihm zu tun hatten, bekamen zahllose Briefe und Anfragen, wie es mit James Dean war, z. B. auf der Bühne zu stehen. Bühnenstücke, Filme und etliche Bücher beschäftigten sich mit dem Phänomen James Dean. Seine Rolle im 'Immoralisten' trug dann ihr Übriges dazu bei, dass Gerüchte um Deans sexuelle Orientierung aufkamen.

Weit bedeutender war jedoch sein Symbolcharakter als jugendlicher Rebell, der ihn im konservativen Amerika der 50er und 60er Jahre vor allem bei der Jugend zur populären Symbolfigur der Auflehnung gegen etablierte Strukturen machte.

Filmografie

  • 1951: Family Theatre (Fernsehserie)
  • 1951: The Bigelow Theatre (Fernsehserie)
  • 1951: Der letzte Angriff (Fixed Bayonets!)
  • 1951: The Stu Erwin Show / Trouble with Father (Fernsehserie)
  • 1952: CBS Television Workshop (Fernsehserie)
  • 1952: Seemann, paß auf! (Sailor Beware)
  • 1952: The Web (Fernsehserie)
  • 1952: Hallmark Hall of Fame (Fernsehserie)
  • 1952: Hat jemand meine Braut gesehen? (Has Anybody Seen My Gal?)
  • 1953: The Kate Smith Hour (Fernsehserie)
  • 1953: You Are There (Fernsehserie)
  • 1953: Ärger auf der ganzen Linie (Trouble Along the Way)
  • 1953: Treasury Men in Action (Fernsehserie)
  • 1953: Tales of Tomorrow (Fernsehserie)
  • 1952–53: Studio One (Fernsehserie)
  • 1953: The Big Story (Fernsehserie)
  • 1953: Omnibus (Fernsehserie)
  • 1953: Campbell Playhouse (Fernsehserie)
  • 1952–53: Kraft Television Theatre (Fernsehserie)
  • 1953: Armstrong Circle Theatre (Fernsehserie)
  • 1953: Robert Montgomery Presents (Fernsehserie)
  • 1953: Harvest (TV-Kurzfilm)
  • 1954: The Philco Television Playhouse (Fernsehserie)
  • 1953–54: Danger (Fernsehserie)
  • 1954: General Electric Theater (Fernsehserie)
  • 1955: The United States Steel Hour (Fernsehserie)
  • 1955: Jenseits von Eden (East of Eden)
  • 1952/55: Lux Video Theatre (Fernsehserie)
  • 1955: Schlitz Playhouse of Stars (Fernsehserie)
  • 1955: ... denn sie wissen nicht, was sie tun (Rebel Without a Cause)
  • 1955: Crossroads (Fernsehserie)
  • 1956: Giganten (Giant)

Auszeichnungen

Oscar

  • 1956: nominiert als Bester Hauptdarsteller für Jenseits von Eden
  • 1957: nominiert als Bester Hauptdarsteller für Giganten

BAFTA-Award

  • 1956: nominiert als Bester ausländischer Darsteller für Jenseits von Eden
  • 1957: nominiert als Bester ausländischer Darsteller für ... denn sie wissen nicht, was sie tun

Golden Globe

  • 1956: Bester Hauptdarsteller - Drama
  • 1957: World Film Favorite - Male

Weitere

Étoile de Cristal

  • 1956: Bester ausländischer Darsteller für ... denn sie wissen nicht, was sie tun

Jussi

  • 1956: Bester ausländischer Darsteller für Jenseits von Eden

Bravo Otto

  • 1957: Goldener Bravo Otto

Literatur

  • George Perry: James Dean, Collection Rolf Heyne, 2005, ISBN 3-89910-254-1
  • David Dalton/Ron Cayen: James Dean - Sein Leben in Bildern, Schirmer/Mosel, 1991, ISBN 3-88814-403-5
  • Sanford & Beulah Roth: James Dean, Bahia Verlag, 1984, ISBN 3-922699-25-1
  • Roy Schatt: James Dean - Ein Porträt, Schirmer/Mosel, 1984, ISBN 3-88814-147-8
  • Berndt Schulz: James Dean. Bildband, 1992, ISBN 3-8118-3074-0
  • Dennis Stock: James Dean, Knesebeck, 2005, ISBN 3-89660-286-1
  • Rainer Schnurre: James Dean - Gespräche mit James Dean, Verlag Ch. Möllmann, 2006, ISBN 3-89979-054-5
  • William Bast: James Dean - Idol einer Jugend, Paul List Verlag, 1958
  • Ronald Martinetti: Die James Dean Story, Wilhelm Heyne Verlag, 1979, ISBN 3-453-01049-3
  • David Dalton: James Dean - Seine Filme-sein Leben, Heyne Filmbibliothek, 1991, ISBN 3-453-86072-1
  • John Howlett: James Dean - Eine Bildbiographie, Rowohlt, 1979, ISBN 3-499-14405-0
  • Bertrand Meyer-Stabley: James Dean, LangenMüller, 2005, ISBN 3-7844-3016-3
  • Neil Grant: James Dean in his own words, Orbis Verlag, 1991, ISBN 3-572-00576-0

Huldigungen an James Dean

Mehrere Musiker, Songschreiber und Künstler ließen sich durch James Dean inspirieren und verfassten musikalische Werke und Beiträge über den Menschen bzw. das Leben von James Dean. So tauchte z. B. 1963 auf dem Beach Boys Album Little Deuce Coupe der Titel A young man is gone auf, in dem sie Leben und Tod von James Dean besingen. Der Trompeter Chet Baker wurde gerne als der „James Dean des Jazz“ bezeichnet. Die Deutschpunkband Abwärts nahm 1991 einen Song mit dem Namen Die Stimme von James Dean auf. Diverse Spiel-und Dokumentarfilme wurden ab 1956 über James Dean gedreht.

Weblinks


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