Amerika-Gedenkbibliothek

Amerika-Gedenkbibliothek
Amerika-Gedenkbibliothek
Amerika-Gedenkbibliothek

Ansicht des Hauptgebäudes

Gründung 1948/49
Bibliothekstyp Regionalbibliothek
Ort Berlin
ISIL DE-109 (als Teil der ZLB)
Website http://www.zlb.de/
Gedenktafel am Haus Blücherplatz 1, in Berlin-Kreuzberg

Die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) ist eine der größten Bibliotheken Berlins. Sie ist ein Geschenk der USA an die Berliner nach der überstandenen Blockade (1948/1949) durch die Sowjetunion. Die Bibliothek wurde von amerikanischen und deutschen Architekten, wie Fritz Bornemann und Willy Kreuer, konzipiert. Als Symbol für Bildungs- und Meinungsfreiheit wurde die Bibliothek 1954 eröffnet. Sie ist heute Bestandteil der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Das mit der Eröffnung realisierte Konzept der Public library, einer Bibliothek, die mehr die öffentlichen denn die speziellen Bedürfnisse erfüllt, wandelte sich später mehr in Richtung einer universellen Spezialbibliothek. Heute ist die Bibliothek zwischen einer zentralen (Groß-) Stadtbibliothek und einer Universitätsbibliothek anzusiedeln. Eine einfache Einordnung als Öffentliche Bibliothek wird ihr nicht gerecht.

Eine der Besonderheiten der Bibliothek war die Offenheit gegenüber den Benutzern, die hier direkt auf die Buchbestände zugreifen konnten, die überwiegend frei zugänglich aufgestellt waren. Die geschlossenen Magazine befanden sich direkt unterhalb des Publikumsbereich und Bestellungen auf die dort befindlichen Bücher wurden nahezu sofort erledigt. Anfang der 1980er-Jahre reichte der Platz im Gebäude nicht mehr aus, sodass Bestände in Magazinen außerhalb untergebracht werden mussten. Seit dieser Zeit gab es Überlegungen, die Bibliothek zu erweitern, was zum Teil auch realisiert wurde: Der Veranstaltungssaal wurde in einen weiteren Freihandbereich umgewandelt.

Die Amerika-Gedenkbibliothek war jedoch nicht die Zentrale Stadtbibliothek für Berlin, weil die eigentlichen Stadtbüchereien/Stadtbibliotheken bezirksweise organisiert waren. Als Pflichtexemplarbibliothek des Landes Berlin war von 1965 bis 1994 die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin mit der Archivierung der regionalen Buchproduktion beauftragt. Gegenwärtig gibt es Bestrebungen, die bezirklichen Stadtbüchereien in einer berlinweiten Stiftung zusammenzufassen. Hierbei kann der jetzigen Zentral- und Landesbibliothek Berlin und damit auch der AGB eine neue Rolle zufallen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Berliner Stadtbibliothek (ehemals Ost-Berlin) und die Amerika-Gedenkbibliothek (ehemals West-Berlin) 1995 zur Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) zusammengefasst. Diese besteht auch weiterhin aus den Häusern beider Bibliotheken. Die ZLB ist Mitglied im VÖBB (Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins).

Am 17. September 2004 feierte die Amerika-Gedenkbibliothek ihr 50-jähriges Bestehen.

Bestandsangebot

Haupteingang

Neben den Büchern bietet die Bibliothek auch eine große Auswahl an CD-ROMs, DVDs, CDs, Kassetten, Videos und Noten für alle Altersgruppen. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, Bilder und Skulpturen in der Artothek auszuleihen. Schallplatten gehörten zu den großen Neuerungen bei der Eröffnung der Bibliothek.

Die Bestände der Zentral- und Landesbibliothek Berlin ist in die beiden Häuser Amerika-Gedenkbibliothek und Berliner Stadtbibliothek nach Fächern aufgeteilt. In der Amerika-Gedenkbibliothek befinden sich die folgenden Fachbereiche:

  • Musik
  • Kunst, Bühne, Medien
  • Geistes u. Sozialwissenschaften
  • Literatur, Sprachen, Länder

Für Kinder und Jugendliche existiert eine eigene Abteilung, die Kinder- und Jugendbibliothek „Hallescher Komet“, mit eigenem Zugang und eigenen Öffnungszeiten.

Zitate

1954 veröffentlichte Briefmarke der Serie Berliner Bauten

„Wir legen heute den Grundstein nicht nur zu einem Gebäude, sondern zu einem Symbol unserer gemeinsamen Sache und unseres gemeinsamen Handelns, das – was vielleicht noch wichtiger ist – zeigt, wie sehr die Freiheit, die wir erstreben, im Grunde eine recht einfache, anspruchslose und persönliche Angelegenheit ist. Es ist die Freiheit zu lernen, zu studieren, die Wahrheit zu suchen. Sie ist das wesentliche Merkmal einer freien Gesellschaftsordnung und der Ursprung unserer größten Kraft … In Amerika versinnbildlicht die Public Library diese Anschauung.“

Dean Acheson, Außenminister der USA, bei der Grundsteinlegung 29. Juni 1952.

„Die Gründung beruht auf der unbegrenzten Freiheit des menschlichen Geistes. Denn hier scheuen wir uns nicht, der Wahrheit auf allen Wegen zu folgen und selbst den Irrtum zu dulden, solange Vernunft ihn frei und unbehindert bekämpfen kann.“

Schmuckwand im Foyer der AGB. Thomas Jefferson, dritter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in einem Brief an seinen Freund William Roscoe in Liverpool.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Briefstelle bezieht sich auf die Gründung der Universität von Charlottesville, Virginia, USA. Quelle: Fritz Moser: Die America-Gedenkbibliothek Berlin. Otto Harrassowitz Wiesbaden 1964, S. 42.
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