Jia Qing

Jia Qing

Jiaqing (chines. 嘉慶, mandschur. Saicungga fengšen, * 13. November 1760; † 2. September 1820, Kaiser seit 9. Februar 1796) übernahm die Regierungsgeschäfte nach dem Rücktritt seines Vaters Qianlong im Jahre 1796.

Jiaqing

Er gilt als einer der schwächsten Kaiser der Qing-Dynastie und war insbesondere dem Alkohol und sexuellen Ausschweifungen ergeben. Seine Regierungszeit war von sozialen Unruhen geprägt, die insbesondere in den Aufständen der Sekten "Weißer Lotus" 1802 sowie "Himmelsgesetz" (auch: "Acht Doppelzeichen") 1813 gipfelten.

Als einen positiven Aspekt in seiner Regierungszeit kann man eventuell die Entmachtung von Heshen 1799, dessen erzwungenen Selbstmord und die Konfiszierung von 800 Millionen Silbertaels in die Staatskasse bezeichnen.

Der Kaiser wäre beinahe auch von bis in den innersten Palastbezirk vorgedrungenen Rebellen ermordet worden, welcher nur durch Eingreifen seines Sohnes noch verhindert werden konnte. Die Aufstände wurden mit unerhörter Brutalität niedergeschlagen; allein im Gebiet einer einzigen Stadt sollen 20.000 Bürger geköpft worden sein. Nicht zuletzt hierdurch verschärfte sich der Konflikt zwischen der autochthon-chinesischen Bevölkerungsmehrheit und den mandschurischen Fremdherrschern.

In Jiaqings Amtsperiode setzte England seine Bemühungen um die Aufnahme von Handelsbeziehungen mit dem Reich der Mitte fort. Zwar wurde die 1815 an den Pekinger Hof entsandte sog. Amherst-Mission von Jiaqing ebenso brüsk zurückgewiesen wie 1793 die Macartney-Mission durch seinen Vater Qianlong. Rein faktisch betrieb die britische Ostindienkompanie indes längst einen schwunghaften Güteraustausch mit dem Reich der Mitte. Dem durch die chinesischen Tee-, Porzellan- und Seidenexporte bedingten Bilanzdefizite begegneten die Engländer mit einer Forcierung der Einfuhr bengalischen Opiums in das Reich der Mitte (1810: ca. 4000 Kisten gegenüber 200 Kisten 1729). Entsprechende Verbote durch Jiaqing blieben infolge ihrer Umgehung durch Schmuggel nahezu wirkungslos. Unter seinem Nachfolger Daoguang sollte sich der Konflikt zu den Opiumkriegen verschärfen.

Verweise

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Geschichte Chinas: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart 1971.
  • John King Fairbank: Geschichte des modernen China 1800-1985. München, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-423-04497-7.
  • Jacques Gernet: Die chinesische Welt. Frankfurt 1997, ISBN 3-518-38005-2.
  • Gisela Gottschalk: Chinas große Kaiser. Herrsching 1985, ISBN 3-88199-229-4.
  • Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. München 2001, ISBN 3-446-16284-4.



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