Johann Wilhelm Reinhardt

Johann Wilhelm Reinhardt
Reinhardts Grab in Mannheim

Johann Wilhelm Reinhardt (* 8. März 1752 in Neuwied; † 27. März 1826 in Mannheim) war ein deutscher Unternehmer und Politiker. Von 1810 bis 1820 war er Oberbürgermeister von Mannheim.

Reinhardt ging 1767 nach Mannheim und absolvierte eine Lehre in einem Tuchladen. 1781 machte er sich selbständig und handelte später auch mit Getreide, Tabak und Wein, zunächst in der Region und dann auch international von Budapest und Königsberg bis in die Niederlande. Ab den 1790er Jahren war er auch im Geldgeschäft tätig und wurde unter anderem Kreditgeber der Stadt Mannheim und des Großherzogtums Baden. Bei der Wahl zum Oberbürgermeister 1810 erhielt er die zweithöchste Stimmenzahl. Da der Gewinner auf das Amt verzichtete, wurde Reinhardt Oberbürgermeister von Mannheim. In seine Amtszeit fielen die Kontinentalsperre Napoleons – Mannheim war zu dieser Zeit Grenzstadt zu Frankreich – und die Hungersnot 1816/17, die er in Mannheim mit Hilfe seines Unternehmens mildern konnte. 1820 trat er von seinem Amt zurück.

Reinhardt war verheiratet mit Barbara Koob (1753-1827) und hatte zwei Töchter. Die jüngere Tochter Wilhelmine heiratete Friedrich Ludwig Bassermann. Ihr Sohn Friedrich Daniel Bassermann wurde einer der populärsten Politiker Badens.

Die Stadt Mannheim pflegt sein Grab als Ehrengrab. Das repräsentative Sandsteingrabmal trägt einen Pyramidenstumpf als Sockel. Darauf ein Schriftkubus und Giebelaufsatz mit Eckakroterien. Die Vase aus weißem Marmor ist für die später verstorbene Gemahlin des Toten bestimmt. Auf der Vorderseite ist eine Fruchtgirlande abgebildet, darunter ein Bienenkorb mit Bienen. Außerdem findet man Symbole des Handelsgottes Merkur, einen Schiffsanker, an der Rückseite Palmwedel. Die Ecken des Quaders sind mit Engelsköpfen verziert. In den Giebeln das Auge Gottes,links ein Eichenkranz, rechts ein Sternenkranz. Die Eckakroterien enthalten Mohnkapseln.

Literatur


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