Amt Steinheim (Hessen)

Amt Steinheim (Hessen)
Der Sitz der Amtmänner von Steinheim: das Steinheimer Schloss

Das Amt Steinheim war eine historische Verwaltungseinheit.

Inhaltsverzeichnis

Bestand

Das Gebiet des Amtes Steinheim auf einem Stich von Matthäus Merian

Das Amt umfasste die nachfolgenden Dörfer:

Geschichte

Schloss Steinheim - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655

Zunächst gehörte das Amt zusammen mit der Steinheimer Burg zum Herrschaftsbereich der Herren von Eppstein und bildete ein geschlossenes Herrschaftsgebiet südlich des Mains. Ab 1371 befand sich das Amt je zur Hälfte als Pfand in den Händen der Grafen von Katzenelnbogen und der Herren von Hanau. 1393 gelangte es insgesamt als Pfand an die Herren von Cronberg. 1425 verkaufte es Gottfried von Eppstein für 38.000 Gulden an das Kurfürstentum Mainz. Fortan war der Erzbischof und Kurfürst von Mainz Landesherr. Südlich schloss sich an das Amt Steinheim die Amtsvogtei Seligenstadt an, die sich schon zuvor im Besitz von Kurmainz befunden hatte. Der Amtmann von Steinheim, war unter anderem auch Obervogt der Biebermark.

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Amt Steinheim von König König Gustav II. Adolf von Schweden beschlagnahmt und den nachgeborenen Hanauer Grafen Heinrich Ludwig (* 1609; † 1632) und Jakob Johann (* 1612; † 1636) für deren Unterstützung der schwedischen Sache überlassen. Das währte allerdings nur bis zur Schlacht bei Nördlingen.

Die territoriale Umstrukturierung der napoleonischen Zeit brachte das Amt Steinheim überwiegend an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, die rechtsmainischen Teile fielen letztendlich an Bayern. Im Großherzogtum Hessen-Darmstadt wurde das Amt zunächst überwiegend dem Landratsbezirk Seligenstadt zugeteilt und gehörte nach einer Verwaltungsreform im Jahr 1832 schließlich dem Landkreis Offenbach an. Durch die Gebietsreform in Hessen in den 1970er Jahren kamen Steinheim und Klein-Auheim zur Stadt Hanau. Einige Dörfer im Umkreis von Offenbach waren zuvor schon dort eingemeindet worden.

Siehe auch

Literatur

  • Günter Hoch: Territorialgeschichte der östlichen Dreieich. Marburg 1953, S. 121f.
  • Heinz-Peter Mielke: Die Niederadligen von Hattstein, ihre politische Rolle und soziale Stellung. Zur Geschichte einer Familie der Mittelrheinischen Reichsritterschaft von ihren Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges mit einem Ausblick auf das Jahr 1767. Wiesbaden 1977, S. 257.
  • Wilhelm Müller: Hessisches Ortsnamenbuch. 1. Bd. (Starkenburg). Darmstadt 1937, S. 254-260, 395f.
  • Karl Nahrgang: Stadt und Landkreis Offenbach a.M., Atlas für Siedlungskunde, Verkehr, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur, Frankfurt a. M., 1963
  • Regina Schäfer: Die Herren von Eppstein = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Wiesbaden 2000.
  • Johann Wilhelm Christian Steiner: Geschichte und Alterthümer des Rodgaus im alten Maingau. 1833, S. 53ff. (online lesen in der Google Buchsuche, abgerufen am 26. September 2010).

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