Amy Adams

Amy Adams
Amy Adams bei der 83. Oscarverleihung im Februar 2011

Amy Lou Adams (* 20. August 1974 in Aviano, Italien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie trat seit Ende der 1990er Jahre in über 30 Film- und Fernsehrollen, überwiegend Komödien, in Erscheinung. Bekanntheit errang sie vor allem durch ihre Darstellung von unschuldig-naiven Figuren in Spielfilmen wie Junikäfer (2005), Verwünscht (2007) oder Glaubensfrage (2008). Adams zählt mittlerweile zu den bestverdienenden Schauspielerinnen Hollywoods und wurde bisher dreimal für den Oscar nominiert.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kindheit und Ausbildung

Amy Adams wurde im italienischen Aviano (anderen Angaben zufolge in Vicenza)[1][2] geboren, wo ihr Vater, ein ehemaliger US-Soldat, stationiert war. Sie wuchs als mittleres von sieben Kindern einer mormonischen Familie im ländlichen Castle Rock im US-Bundesstaat Colorado auf. Ihr Vater, selbst Schauspieler, schrieb in seiner Freizeit Theaterstücke, die im Kreis der Familie aufgeführt wurden. So kam Adams schon mit jungen Jahren mit der Schauspielerei in Berührung. Sie besuchte die High School im Bezirk Douglas County. Zwar gehörte Amy Adams nicht dem Cheerleader-Team oder dem Theaterkurs ihrer Schule an, nahm aber regelmäßig nach der High School Ballettunterricht und stand auf der Theaterbühne. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in einem so genannten Dinner Theater (ein Amüsement, das Restaurantmahlzeiten mit Theaterinszenierungen verbindet) in Denver, Colorado, sowie kurzzeitig als Hostess und Kellnerin bei der bekannten US-amerikanischen Systemgastronomiekette Hooters. Danach ersetzte Adams eine Kollegin in Minnesota und arbeitete im Chanhassen Dinner Theater, wo sie u. a. in einer Aufführung des Broadway-Musicals Good News auftrat.

Als sich Amy Adams auf eine Inszenierung von Brigadoon vorbereitete, ein bekanntes Musical aus dem Jahr 1947, erhielt sie 1999 ihre erste Filmrolle. In der Satire Gnadenlos schön des Regisseurs Michael Patrick Jann ist sie an der Seite von Kirsten Dunst, Denise Richards und Kirstie Alley in einer Nebenrolle als einfältiger Cheerleader Leslie zu sehen, die an einem lokalen Schönheitswettbewerb teilnimmt. Angespornt durch Schauspielkollegin Kirstie Alley zog die 1,65 m große Nachwuchsdarstellerin nach Los Angeles. Zwei Monate nach ihrem Umzug erhielt Adams eine tragende Rolle in der Fernsehserie Manchester Prep, ein Prequel des Films Eiskalte Engel aus dem Jahr 1999, in dem sie die Figur von Sarah Michelle Gellar verkörperte. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen den Produktionsfirmen Fox Broadcasting und Columbia TriStar wurde die Serie nach nur drei abgedrehten Episoden annulliert, im Schnittraum überarbeitet und als Eiskalte Engel 2 in den USA direkt auf Video vermarktet.

Erfolge mit Spielberg, „Junikäfer“ und „Glaubensfrage“

Nach dem Misserfolg von Manchester Prep erhielt Adams Nebenrollen in Robert Lee Kings Horrorkomödie Psycho Beach Party und dem 36-minütigen Kurzfilm The Chromium Hook, in dem Regisseur James Stanger sich in einer Kleinstadt der Wahrheit um die populären Urban Legends annähert. Es folgten weitere Nebenrollen in dem Sportlerdrama The Slaughter Rule, Pumpkin mit Christina Ricci und in der von der Kritik verrissenen romantischen Komödie Mann umständehalber abzugeben oder Scheidung ist süß mit Matthew Perry und Elizabeth Hurley in den Hauptrollen, ehe 2002 die Casting-Direktorin Deborah Zane auf die charismatische Schauspielerin aufmerksam wurde. Zane schlug Steven Spielberg vor, Amy Adams in seinem Filmprojekt Catch Me If You Can zu besetzen. Hier agiert sie als Krankenschwester Brenda, die gleichzeitig als Objekt der Begierde von Leonardo DiCaprio herhält. Die Zusammenarbeit mit Steven Spielberg verhalf Adams zum Durchbruch im Filmgeschäft und ließ sie einem weltweiten Kinopublikum bekannt werden.

Es folgten die weiblichen Hauptrollen in Jonathan Sagalls Tragikomödie The Last Run und dem Drama Standing Still, ehe sie die wiederkehrende Rolle der Alice Doherty in der CBS-Fernsehserie Dr. Vegas ergatterte. Die Serie um einen Krankenhausarzt (gespielt von Rob Lowe), der seinen Job an den Nagel hängt, um sich medizinisch um gutbetuchte Gäste in einem Casino in Las Vegas zu kümmern, war nur wenig Erfolg beschieden und Dr. Vegas wurde nach einem Jahr eingestellt. Nach einer Rolle in der Komödie Wedding Date als Halbschwester von Debra Messing folgte der bisherige Höhepunkt in ihrer Karriere. In dem 2005 entstandenen Independentfilm Junikäfer von Phil Morrison spielt Amy Adams die hochschwangere und kindliche Ashley aus dem ländlichen North Carolina, die Besuch von ihrem kosmopolitischen Schwager nebst Gattin erhält und davon träumt, ihrem Baby den ausgefallenen Namen Junebug zu geben. Für ihre schauspielerische Leistung wurde Amy Adams mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter eine Oscar-Nominierung 2006, den Spezialpreis der Jury auf dem Sundance Film Festival 2005 sowie die Auszeichnungen des Filmkritikerverbandes von San Francisco, der Southeastern Film Critics Association, der National Society of Film Critics und dem Independent Spirit Award, jeweils als beste Nebendarstellerin.

Von der Presse und Kritikern als „Königin des Independentfilms („Indie Queen“) gefeiert, arbeitet die Schauspielerin mit dem hellroten Haar bis 2008 an acht Filmprojekten, darunter Adam McKays Komödie Ricky Bobby – König der Rennfahrer, in dem Will Ferrell einen rebellischen Nascar-Fahrer mimt, sowie Kevin Limas Verwünscht, in dem sie neben Patrick Dempsey die weibliche Hauptrolle spielt. In der romantischen Fantasykomödie übernahm Adams wiederum mit Erfolg den Part der Unschuldig-Naiven und agiert als Prinzessin, die von einer bösen Hexe aus einem Cartoon ins New York der Gegenwart gezaubert wird. Für ihre „tadellos-treuäugige“ Darstellung,[3] die auch Gesang und Tanz miteinschloss, erhielt sie 2008 den Saturn Award und eine Nominierung für den Golden Globe. Zur Fernseharbeit von Adams, die u. a. für Heidi Klum und Filmregisseur Alexander Payne schwärmt, zählen Gast-Auftritte in den Fernsehserien Buffy – Im Bann der Dämonen (2000), Smallville (2001), The West Wing – Im Zentrum der Macht (2002) oder The Office (2005 bzw. 2006).

Adams gemeinsam mit Owen Wilson und Ben Stiller (rechts), ihren Filmkollegen aus Nachts im Museum 2 (Mai 2009)

Gegenwärtig zählt Adams laut dem amerikanischen Forbes Magazine zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 14,5 Mio. US-Dollar und rangiert hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Gwyneth Paltrow, Jodie Foster, Sarah Jessica Parker und Meryl Streep auf Platz neun.[4] Ein Jahr später spielte sie in John Patrick Shanleys Theaterverfilmung Glaubensfrage (2008) neben Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman die Rolle einer jungen Geschichtslehrerin an einer katholischen Schule, die mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert wird. Der Part der Schwester James brachte ihr erneut Nominierungen für die wichtigsten Filmpreise, darunter den Golden Globe und Oscar, ein. 2009 war sie in der Komödie Nachts im Museum 2 zu sehen, in der sie an der Seite von Ben Stiller und Owen Wilson die Flugpionierin Amelia Earhart verkörperte. Ebenfalls 2009 war sie in dem Film Julie & Julia in der Rolle der Julie Powell zu sehen. 2010 folgte eine Nebenrolle in David O. Russells Boxer-Drama The Fighter neben Mark Wahlberg, Christian Bale und Melissa Leo. Die Nebenrolle der Charlene Fleming brachte ihr 2011 erneut eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierung ein.

Adams ist seit 2002 mit dem ein Jahr älteren Schauspielkollegen Darren Le Gallo liiert. Seit dem 15. Mai 2010 sind sie Eltern einer Tochter.[5]

Filmografie

Auszeichnungen

Oscar

  • 2006: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Junikäfer
  • 2009: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Glaubensfrage
  • 2011: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Fighter

Golden Globe

  • 2008: nominiert als Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Verwünscht
  • 2009: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Glaubensfrage
  • 2011: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Fighter

British Academy Film Award

  • 2009: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Glaubensfrage
  • 2011: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Fighter

Weitere

Broadcast Film Critics Association Award

  • 2006: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer
  • 2008: nominiert in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin und Bester Filmsong („That's How You Know“) für Verwünscht
  • 2009: nominiert in der Kategorie Bestes Schauspielensemble für Glaubensfrage

Chicago Film Critics Association Award

  • 2006: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Junikäfer
  • 2008: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Glaubensfrage

Florida Film Critics Circle Award

  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Gotham Awards

  • 2005: Breakthrough Award für Junikäfer

Independent Spirit Awards

  • 2006: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

National Society of Film Critics Awards

  • 2006: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Online Film Critics Society Awards

  • 2006: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

San Francisco Film Critics Circle

  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Southeastern Film Critics Association Award

  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Satellite Awards

  • 2005: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Junikäfer
  • 2007: nominiert als Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Verwünscht

Saturn Award

  • 2008: Beste Hauptdarstellerin für Verwünscht

Screen Actors Guild Awards

  • 2006: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Junikäfer
  • 2009: nominiert als Beste Nebendarstellerin und in der Kategorie Bestes Schauspielensemble für Glaubensfrage

Southeastern Film Critics Association Awards

  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Sundance Film Festival

  • 2005: Spezialpreis der Jury für Junikäfer

Vancouver Film Critics Circle

  • 2006: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Washington DC Area Film Critics Association Award

  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Junikäfer

Weblinks

 Commons: Amy Adams – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolf, Matt: And she did go to the ball. In: The Sunday Times, 16. April 2006, S. 15
  2. Shnayerson, Michael: Some Enchanted Amy. In: Vanity Fair 50 (2008), Nr. 11, S. 186
  3. Hinrichsen, Jens: Verwünscht. In: film-dienst 26/2007
  4. Johnson, Wesley: Hollywood's Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST
  5. Freydkin, Donna: Amy Adams' career seems enchanted. In: USA Today, 5. März 2008, LIFE, S. 1D

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