Amálfi

Amálfi
Amalfi
Staat: Italien
Region: Kampanien
Provinz: Salerno (SA)
Koordinaten: 40° 38′ N, 14° 36′ O40.63555555555614.60256Koordinaten: 40° 38′ 8″ N, 14° 36′ 9″ O
Höhe: m s.l.m.
Fläche: 6 km²
Einwohner: 5.420 (2007)
Bevölkerungsdichte: 905 Einw./km²
Postleitzahl: 84011
Vorwahl: 089
ISTAT-Nummer: 065006
Demonym: Amalfitani
Schutzpatron: Sant’Andrea
Website: Amalfi
Dom
Chiostro del paradiso
Die Küste
Die Stadt Amalfi

Amalfi ist eine Kleinstadt mit 5420 Einwohnern[1] in Italien, in der Provinz Salerno, in der Region Kampanien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Amalfi liegt am Golf von Salerno, am Tyrrhenischen Meer, 26 km westlich von Salerno und 73 km südöstlich von Neapel. Die Stadt liegt an der berühmten Amalfiküste, einer steilen Felsenküste, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie erstreckt sich von der Küste in ein enges Tal der Monti Lattari hinein, die die Halbinsel von Sorrent einnehmen. Zur Gemeinde Amalfi gehören auch Lone, Pastena, Vettica, Pogerola und Tovere.

Die Nachbargemeinden sind Atrani, Ravello und Positano.

Geschichte

Nicht gesicherten Informationen zufolge wurde Amalfi 320 n. Chr. von Soldaten Kaiser Konstantins gegründet. Diese kamen aus dem adriatischen Küstenort Melphe (a Melphe = von Melphe), wovon sich der Name Amalfi ableiten soll. Durch den Mangel an fruchtbarem Ackerland wandten sich die Amalfitaner früh dem Meer und damit dem Seehandel zu. Seit dem 6. Jahrhundert unterstand die Stadt dem Exarchat von Ravenna, genoss aber aufgrund ihrer Bedeutung für Byzanz weitgehende Autonomie. Im 9. Jahrhundert erlangte die Stadt schließlich ihre Eigenstaatlichkeit. Durch geschicktes Taktieren mit den umgebenden Mächten (Byzantinern, Langobarden, dem Kaiser und dem Papst) gelang Amalfi der Aufstieg zu einer der führenden Mächte Italiens. 846 schickte die Stadt Schiffe zur Verteidigung Roms. Zusammen mit den Flotten von Neapel und Gaeta gelang es, die Sarazenen bei Ostia zu schlagen. Amalfi wurde in der Folge die erste der „Vier Seerepubliken“ (neben Genua, Pisa und Venedig).

Amalfitanische Kaufleute unterhielten Stützpunkte in allen Metropolen des Mittelmeers, zum Beispiel in Córdoba, Antiochia, Kairo, Konstantinopel und Durazzo. Im 10. Jahrhundert war Amalfi Drehscheibe im Handel zwischen Orient und Okzident. Arabische Reisende rühmen sie als „reichste und glanzvollste Stadt“ im Langobardenreich. Zu dieser Zeit hatte die Republik Amalfi, die auch die Nachbarorte Atrani, Ravello, Scala, Minuto, Maiori und Minori umfasste, weit über 50.000 Einwohner.

Amalfi entwickelte die erste schriftliche Seerechtkodifikation Italiens, die Tabula Amalphitana , welche noch weit über die Lebenszeit der Seerepublik hinaus Gültigkeit im ganzen Mittelmeerraum besaß. Amalfi prägte eigene Münzen und war im ganzen Mittelmeer bekannt für seine Schiffswerften.

Auf dem Höhepunkt seiner ökonomischen Macht, im 11. Jahrhundert, wurde Amalfi von den Normannen bedroht, und gleichzeitig durch innere Unruhen geschwächt. 1073 eroberte der Normanne Robert Guiskard die Stadt. Infolgedessen verlor Amalfi seine Bedeutung hauptsächlich an Venedig. Zwei verheerende pisanische Angriffe 1135 und 1137 beendeten schließlich Amalfis Glanzzeit. Es folgte die Abhängigkeit von Pisa. 1582 kam Amalfi zum Königreich Neapel. Im Laufe der folgende Jahrhunderte verkam Amalfi zu einem Schlupfwinkel für Piraten.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde Amalfi erst von unbedeutenderen Herzögen, dann von den spanischen Bourbonen regiert. 1806 wurde es von Napoleons Bruder erobert, bis es 1861 an Italien angeschlossen wurde. Seine Wirtschaft war von zahlreichen Papiermühlen geprägt.

Siehe auch: Herzogtum Amalfi

Sehenswürdigkeiten

  • Dom aus dem 11. Jh. mehrfach verändert (in dem die Gebeine des Apostels Andreas liegen)
  • alte Schiffswerft
  • Denkmal des Flavio Gioia, des angeblichen Erfinders des Kompasses
  • Papiermuseum
  • die Küstenstraße, Amalfitana genannt, gilt als eine der schönsten Europas

Amalfi-Preis

Der angesehene Premio Amalfi, ein europäischer Preis für Soziologie und Sozialwissenschaften, wird jährlich in Amalfi vergeben.

Einzelnachweise

  1. ISTAT, Stand am 31. August 2007

Weblinks


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