Julia Elizabeth Welles

Julia Elizabeth Welles
Julie Andrews im Jahr 2003

Dame Julie Andrews, DBE (* 1. Oktober 1935 in Walton-on-Thames, Surrey; gebürtig Julia Elizabeth Wells; alternativ Julie Andrews-Edwards) ist eine britische Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

als Schauspielerin

Andrews wurde früh von ihren Eltern gefördert und stand bereits im Alter von zwölf Jahren in der Starlight Roof Revue auf der Bühne. Als größeres Karrieresprungbrett erwies sich 1953 ihre Hauptrolle in dem Musical The Boy Friend.

Drei Jahre später gab ihr Moss Hart die Rolle der Eliza Doolittle in der Broadwayfassung von My Fair Lady, dabei handelt es sich um eine Adaption von George Bernard Shaws Pygmalion. Julie Andrews spielte die Eliza auch in der Londoner Produktion.

1960 wurde ihr von Lerner und Loewe (den Schöpfern von My Fair Lady) die Rolle der Guinevere in Camelot auf den Leib geschrieben. Sie spielte hier neben Richard Burton und anderen bekannten Stars. Durch einen Auftritt mit Camelot in der „Ed Sullivan Show“ wurde Andrews einem breiteren Publikum in den USA bekannt. Auch Walt Disney wurde durch diesen Auftritt auf die junge Schauspielerin aufmerksam und bot ihr bald darauf die Hauptrolle in seiner Verfilmung des Musicals Mary Poppins an.

Zur gleichen Zeit etwa wurde auch eine Verfilmung von My Fair Lady geplant und Julie Andrews bemühte sich um die von ihr bereits dargestellte Rolle der Eliza Doolittle. Die Produzenten entschieden sich jedoch für die bereits bekanntere und im Filmgeschäft erfahrenere Audrey Hepburn.

Die Verfilmungen der Musicals wurden im Jahr 1964 veröffentlicht. Julie Andrews gewann im darauffolgenden Jahr einen Oscar als beste Darstellerin.

Mit Meine Lieder – meine Träume (Originaltitel: The Sound of Music) kehrte Andrews 1965 zum Filmmusical zurück, nachdem sie in dem Film Nur für Offiziere neben James Garner in einer ernsteren Rolle zu sehen war. Sie erhielt für ihre Darstellung der Nonne und Haushälterin Maria (von Trapp) einen Golden Globe.

1969 heiratete sie in zweiter Ehe den Regisseur Blake Edwards und spielte fortan in zahlreichen seiner Filme die Hauptrolle, darunter die Verwechslungskomödie Victor/Victoria mit deren Broadwaybearbeitung sie in den 1990er Jahren auf die Theaterbühne zurückkehrte. Für ihre Darstellung wurde sie für den Tony Award nominiert und konnte diesen auch gewinnen, sie weigerte sich jedoch den Preis anzunehmen.

1999 drehte sie zusammen mit ihrem Freund und Kollegen James Garner die Liebeskomödie Zauber einer Winternacht. Nach der Jahrtausendwende feierte sie große Erfolge beim jungen Publikum als Königin Clarisse in dem Film Plötzlich Prinzessin und dessen Fortsetzung.

Für den zweiten Teil von Shrek wurde sie als Synchronsprecherin erneut für die Rolle einer Königin verpflichtet und leiht dort sowie im dritten Teil der Mutter von Prinzessin Fiona ihre Stimme.

als Sängerin

Andrews Stiefvater entdeckte die ungewöhnliche Stimme des Mädchens und erteilte ihr daraufhin Gesangsunterricht. Bald darauf jedoch schickten sie die Eltern zu einer professionellen Gesangslehrerin, diese übernahm in den folgenden Jahren die Ausbildung und begleitete Julie Andrews auch bei ihren Auftritten in verschiedenen teilen des Landes.

Obwohl Andrews' Stimme mehrere Oktaven umfasste, war sie für eine Ausbildung zur Opernsängerin nicht geeignet, da nicht kraftvoll genug. So begleitete sie fortan ihre Eltern bei deren Vaudevillauftritten. Durch diese Erfahrungen und die Gesangsausbildung schaffte sie es bald zur gefragten Musicaldarstellerin.

Ihr Talent half ihr schließlich auch im Filmgeschäft Fuß zu fassen und in vielen ihrer Rollen singt oder tanzt Julie Andrews, wie zum Beispiel in Mary Poppins, The Sound of Music, Thourougly Modern Millie, Star! oder Victor/Victoria. Mit ihren Filmen wurde Andrews beim Publikum sehr beliebt und erhielt schließlich in den 1970er Jahren ihre eigene Fernsehshow The Julie Andrews Hour. In der einstündigen Sendung traten Kollegen wie Dinah Shore, Gene Kelly, Robert Goulet, Cass Elliot und viele mehr mit Gesangs-, Tanz- und Sketcheinlagen auf.

Des Weiteren veröffentlichte die Künstlerin zahlreiche CDs mit eigenen Liedern sowie Neuaufnahmen von Klassikern oder auch Weihnachtsliedern, die sie auch auf Tourneen weltweit zum besten gab. Andrews hat des Öfteren während ihrer frühen Live-Auftritte ein „F#“ über dem hohen „C“ eines Soprans getroffen.

1997 verlor Andrews als Folge einer Operation im Bereich der Stimmbänder (Sängerknötchen) ein Jahr lang völlig ihre Stimme. Bis heute hat sie ihre volle Singstimme nicht wieder zurückerlangt. Es gelang ihr allerdings in aktuellen Filmen (zum Beispiel Plötzlich Prinzessin) einige Zeilen in tiefen Stimmlagen zu singen. In Interviews hat sie diese Erfahrung als sehr schmerzhaft beschrieben, sie gibt die Hoffnung auf eine vollständige Genesung jedoch nicht auf.

als Schriftstellerin

Anfang der 1970er Jahre schrieb die Schauspielerin, inspiriert von ihren eigenen Kindern, die ersten Kinderbücher. Das Buch Mandy wurde 1971 veröffentlicht und drei Jahre später folgte The Last of the Really Great Whangdoodles.

Nach dem Verlust ihrer Stimme, der das Ende ihrer Karriere als Sängerin nach sich zog, widmete sie sich wieder dem Schreiben. Zusammen mit ihrer leiblichen Tochter Emma Walton-Hamilton entwickelte Julie Andrews die erfolgreichen Dumpy-Kindergeschichten. Aus dieser Reihe erscheinen immer wieder neue Bücher um den gleichnamigen Lastwagen.

Auch für die erwachsenen Leser hat die Schauspielerin bereits Bücher verfasst und bei ihrem Verlag Harper Collins herausgegeben, so zum Beispiel Simeons Geschenk.

Im Jahr 2007 ist die erste Autobiografie von Julie Andrews unter dem Titel Home erschienen.

Während Andrews ihren bisherigen Künstlernamen als Schauspielerin nach der Hochzeit mit Blake Edwards beibehielt, benutzt sie als Autorin ihren vollen Namen Julie Andrews-Edwards.

Auszeichnungen

Für ihre Rolle in Mary Poppins wurde Julie Andrews 1965 mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Die Disney-Organisation ernannte Julie Andrews 1991 zur „Disney-Legende“ („Disney Legend“) aufgrund ihrer Verdienste als Schauspielerin in Disneyproduktionen. Am 31. Dezember 1999 wurde Andrews von Königin Elisabeth II. in den Stand einer Dame Commander of the British Empire erhoben. Im Jahr 2001 wurde Julie Andrews zusammen mit Van Cliburn, Quincy Jones, Jack Nicholson, Luciano Pavarotti in einer feierlichen Abendveranstaltung im Kennedy Center mit dem Kennedy-Preis für besondere Verdienste um die Künste ausgezeichnet. Bei den Screen Actors Guild Awards 2007 wurde die Schauspielerin für ihr Lebenswerk geehrt. Die Trophäe überreichten ihre Schauspielkollegen Dick Van Dyke und Anne Hathaway.

Andrews hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Des weiteren widmete man ihr einen Stern auf der „Avenue of Stars“ in London.

Familie

Nach der Scheidung ihrer Eltern heiratete die Mutter den Vaudeville-Künstler Ted Andrews. Julie Andrews hat zwei Halbgeschwister, mit denen sie aufwuchs.

In erster Ehe war Andrews mit dem Bühnenbildner Tony Walton verheiratet, die gemeinsame Tochter Emma kam kurz vor Beginn der Dreharbeiten von Mary Poppins zur Welt.

Andrews lebt seit Anfang der 1990er Jahre mit ihrem zweiten Ehemann Blake Edwards und fünf Kindern, davon zwei adoptierte Kinder aus Vietnam und Edwards' beiden Kindern Jennifer und Geoffrey aus erster Ehe, in Los Angeles. Die Familie besitzt außerdem ein Anwesen in Gstaad in der Schweiz.

Werke

  • 1971: „Mandy“
  • 1974: „The last of the really great Wangdoodles“
  • 2005: „Dragon: Hound of Honor“
  • 2006: „Simeon’s Gift“
  • 2006: „The great American Mousical“
  • 2008: „Home“ – Autobiografie
  • „Dumpy the dump truck“ fortlaufende Buchreihe

Filme

Weblinks


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