Julio Llamazares

Julio Llamazares

Julio Llamazares (* 1955 in Vegamián, Spanien) ist ein spanischer Autor.

Er wurde 1955 in Vegamián, einem kleinen abgeschiedenen Dorf der Provinz León im Nordwesten Spaniens, geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit und Jugend. Viele seiner Romane spielen in seiner Heimatregion und beschäftigen sich mit der Einsamkeit und Abgeschiedenheit in den nordspanischen Bergen. Aufgrund dieser Thematik nimmt Llamazares in der spanischen Gegenwartsliteratur eine Sonderstellung ein, da er zu den wenigen Autoren gehört, die sich mit den ruralen und peripheren Regionen Spaniens und deren Untergang beschäftigten. Somit thematisiert er die Land-Stadt-Migration in Spanien und macht auf den damit verbundenen Modernisierungsprozess aufmerksam.

Mit 12 Jahren verließ Llamazares seine Heimatregion und besuchte ein Internat in Madrid. Nach Abschluss des Gymnasiums entschloss er sich Rechtswissenschaft zu studieren. Heute arbeitet er jedoch vorwiegend als Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor in Madrid und León.

Nach seinen ersten beiden Gedichtbänden La lentitud de los bueyes (1979) und Memoria de la nieve (1982) wurde er im Jahre 1985 mit Luna de lobos (dt. Wolfsmond, 1991) ein sehr erfolgreicher Romanautor. Der große Durchbruch gelang ihm jedoch erst 1988 mit seinem Roman La lluvia amarilla (dt. Der gelbe Regen, 1991), der bereits in den ersten drei Jahren nach Erscheinen 15 Auflagen vorzuweisen hatte. 1994 erschien sein Roman Escenas de cine mudo (dt. Stummfilmszenen, 1998). Llamazares hat außerdem Erzählungen, wie z. B. En mitad de ninguna parte (1995), Chroniken wie El Entierro de Genarín (1981) und eine Anthologie über Madrid, Los viajeros de Madrid (1998), veröffentlicht. Seine journalistischen Arbeiten sind in En Babia (1991) und Nadie escucha gesammelt. Des Weiteren publizierte er Reisebeschreibungen wie z.B. El río del olvido (1990) und Tras-os-Montes (1998), in denen er meist über vergessene Landstriche schreibt. Sein Werk Blumen aus einer anderen Welt (sp. Flores de otro mundo, 1999) wurde verfilmt und war 2001 in den deutschen Kinos zu sehen.

Werke

• La lentitud de los bueyes (dt. Die Langsamkeit der Ochsen; 1979; Gedichte), Suhrkamp Verlag, ISBN 3518395807.
• Luna de lobos (dt. Wolfsmond; es. 1985; dt. 1991; Roman), Suhrkamp Verlag, ISBN 3518387057.
• Escenas de cine mudo (dt. Stummfilmszenen; 1998; Roman), Suhrkamp Verlag, ISBN 3518120441.

Weblinks

• Literatur von und über Julio Llamazares im Katalog des Ibero-Amerikanisches Institut in Berlin
• Literatur von und über Julio Llamazares im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Normdaten: PND: 120446642 (PICA) | LCCN: n83214632 | VIAF: 46739389 | WorldCat | WP-Personeninfo