Julius Klengel

Julius Klengel
Julius Klengel (1903)
Grabstätte Julius Klengel auf dem Südfriedhof in Leipzig

Julius Klengel (* 24. September 1859 in Leipzig; † 27. Oktober 1933 ebenda) war ein deutscher Cellist sowie Komponist und Instrumentallehrer.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er stammte aus einer musikalischen Familie. Bereits der Urgroßvater war Kantor und Schullehrer in Stolpen. Aus der Familie Klengel spielten bis 1924 sieben Mitglieder im Leipziger Gewandhausorchester. Der Großvater war Geiger und lehrte am Konservatorium.

Ausbildung

Julius wurde wie seine sechs Geschwister zunächst vom Vater unterrichtet. Mit sieben Jahren begann er seinen Violoncello-Unterricht bei Emil Hegar. Er galt als talentiertes Wunderkind. Mit fünfzehn Jahren spielte er bereits im Gewandhausorchester und war schon bald ein gefragter Solist. Konzerte führten ihn durch ganz Deutschland und ab 1878 auch in das europäische Ausland.

Tätigkeit

Ab 1881 war er 1. Solocellist des Gewandhausorchesters Leipzig und zugleich Lehrer am Leipziger Konservatorium. Er spielte unter den Kapellmeistern Carl Reinecke, Arthur Nikisch und Wilhelm Furtwängler. Klengel verfügte neben seinem Talent als Cellist auch über eine besondere pädagogische Begabung. Ab 1911 gehörte er auch zu den Lehrern des neu gegründeten Thüringer Konservatoriums für Musik in Erfurt. Annähernd 1000 Studenten hat er ausgebildet. Zu seinen berühmtesten Schülern zählen Gregor Piatigorsky, Guilhermina Suggia, Rudolf Metzmacher und Emanuel Feuermann.

Seine Tochter, Eva Klengel, betrieb in den Jahren etwa zwischen 1935 und 1955 in Leipzig eine Schule für junge Cellisten.

Klengel machte sich auch als Komponist einen Namen. Sein bekanntestes Werk ist der Hymnus für 12 Celli. Weiterhin existieren eine Serenade in F-Dur op. 24 für Streicher sowie ein Doppelkonzert op. 61 für Violine, Cello und Orchester. Unter Cellisten sind auch seine diversen Cellokonzerte bekannt und die meisten Violoncelloschüler spielen eines davon im Laufe ihrer Ausbildung.

Literatur

  • Katrin Löffler, Iris Schöpa, Heidrun Sprinz: Der Leipziger Südfriedhof, Edition Leipzig, Leipzig 2000, S. 165.

Weblinks


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