Jump-Cut

Jump-Cut

Ein Jump Cut bezeichnet einen Filmschnitt, der die klassischen Continuity-Regeln bricht und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wodurch er für den Zuschauer irritierend sein kann. „Jump Cuts“ können auf unterschiedliche Weise entstehen, haben aber alle zur Folge, dass die Bildübergänge als „Sprung“ wahrgenommen werden können:

  • Unterschiede im Bildanschluss/Bewegungsanschluss am Schnittübergang (z. B. die Körperhaltung einer Figur variiert plötzlich)
  • Missachtung der räumlichen Anschlüsse (die Figur „springt“ und befindet sich plötzlich an einer anderen Stelle im Raum). Hierbei kann es sich um eine beabsichtigte zeitliche Auslassung im Handlungsstrang handeln.
  • die Kombination von ähnlichen Einstellungsgrößen bei gleicher Kameraposition (Bruch der so genannten „30-Grad-Regel“.)

Ob die Bezeichnung Jump Cut nur für die intentionale Verletzung der Schnittkonventionen reserviert ist oder auch für versehentliche Anschlussfehler gilt, darüber gehen die Meinungen in der Literatur auseinander: In seinem Sachlexikon Film behauptet Rainer Rother, dass versehentliche Anschlussfehler damit nicht gemeint seien [S. 165], Ira Konigsberg [in Complete Film Dictionary, S. 176] hingegen meint, der Begriff bezeichne sowohl gewollte als auch unbeabsichtigte Bildsprünge.

Jean-Luc Godard (er)fand den Jump Cut, da die erste Fassung seines Erfolgsfilms Außer Atem (F 1960) viel zu lang war. Der Jump Cut ist heute ein gängiges filmisches Mittel, z. B. bei Lars von Trier oder Steven Soderbergh. Auch Gollums Selbstgespräch mit seiner Spiegelung auf dem Wasser in der Verfilmung von Der Herr der Ringe ist beispielsweise als Jump Cut inszeniert.

Im Continuity Editing des klassischen Hollywoodkinos wurde diese Technik eher selten angewandt. Eine ähnliche Technik wie den „Jump Cut“ entwickelte in den 1960er Jahren der amerikanische Multimediakünstler Andy Warhol in seinen Experimentalfilmen mit dem Strobe cut.

Mit dem „Jump Cut“ verwandt ist der Zeitraffer, auch „Stoptrick“ genannt. Beispiel: Eine Person wird in einem Kaufhaus gezeigt, wie sie viele verschiedene Kleider anprobiert. Die Einstellung bleibt immer die gleiche, nur die Kleider der Person ändern sich von Schnitt zu Schnitt. Durch diese Methode merkt der Zuschauer, dass Zeit vergeht.

Besonders beliebt ist diese Schnitttechnik in Musikvideos, um Bewegungen passend zum Takt der Musik zu schneiden.

Eine weitere Schnittvariante und Gegenteil vom „Jump Cut“ ist der Match Cut.

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  • jump-cut — [jump′kut΄] n. Film an abrupt change from one shot, scene, or sequence to another, caused by the absence of transitional action, effects, etc. vi. jump cut, jump cutting to make or use a jump cut * * * …   Universalium

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  • jump cut — jump′ cut n. mot an abrupt break in the continuity of a film scene created by editing out part of a shot or scene • Etymology: 1950–55 …   From formal English to slang

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  • Jump cut — A jump cut is a cut in film editing where the middle section of a continuous shot is removed, and the beginning and end of the shot are then joined together. The technique breaks continuity in time and produces a startling effect. Any moving… …   Wikipedia

  • Jump Cut — Ein Jump Cut bezeichnet einen Filmschnitt, der die klassischen Continuity Regeln bricht und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wodurch er für den Zuschauer irritierend sein kann. „Jump Cuts“ können auf unterschiedliche Weise entstehen, haben aber …   Deutsch Wikipedia

  • jump-cut — verb see jump cut * * * jumpˈ cut noun (film) An abrupt change from one scene or subject to another, across an interval of time (also intransitive verb) • • • Main Entry: ↑jump * * * jump cut, an abrupt transition from one motion picture shot or… …   Useful english dictionary

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  • jump-cut — verb see jump cut …   New Collegiate Dictionary

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