Jungpaläozoikum

Jungpaläozoikum
Ärathem System Serie ≈ Alter (mya)
höher höher höher jünger
Paläo-
zoikum
Perm Lopingium 260,4–251
Guadalupium 270,6–260,4
Cisuralium 299–270,6
Karbon Pennsylvanium 318,1–299
Mississippium 359,2–318,1
Devon Oberdevon 385,3–359,2
Mitteldevon 397,5–385,3
Unterdevon 416–397,5
Silur Pridolium 418,7–416
Ludlowium 422,9–418,7
Wenlockium 428,2–422,9
Llandovery 443,7–428,2
Ordovizium Oberordovizium 460,9–443,7
Mittelordovizium 471,8–460,9
Unterordovizium 488,3–471,8
Kambrium Furongium 499–488,3
3. Serie 510–499
2. Serie 521–510
Terreneuvium 542–521
tiefer tiefer älter

Das Paläozoikum, auch Erdaltertum, ist das älteste der drei Erdzeitalter (Ären) in die das Äon Phanerozoikum innerhalb der geologischen Zeitskala geteilt wird. Es umfasst den Zeitraum von ca. 542 Millionen Jahren bis ca. 251 Millionen Jahren. Auf das Paläozoikum folgt das Mesozoikum. Das jüngste Zeitalter im Phanerozoikum ist dann das Känozoikum (Erdneuzeit).

Inhaltsverzeichnis

Einteilung des Paläozoikums

Eingeteilt wird das Paläozoikum in folgende Systeme:

Die Perioden Perm, Karbon und Devon bilden das Jungpaläozoikum, während das Altpaläozoikum die Zeit vom Silur bis zum Kambrium umfasst.

Vor dem Kambrium liegt das so genannte Präkambrium, es umfasst die Äonen Proterozoikum, Archaikum und Hadaikum, ab der Entstehung der Erde vor ca. 4.600 mya bis zum Paläozoikum.

Leben im Paläozoikum

Das Paläozoikum begann mit dem Auftreten kleiner, hartschaliger Fossilien, der so genannten small shelly fauna, in der Stufe des Tommotium an der Basis des Kambriums. Im Kambrium entwickelten sich fast alle auch heute noch existierenden Stämme des Tierreichs.

Das Leben beschränkte sich anfangs auf die Ozeane. Erste Riff-Bildner waren die schon aus dem Präkambrium bekannten Algenbildungen (Stromatolithen). Doch schon während des mittleren Ordoviziums bildeten sich größere, komplexere Riffe. Am Ende des Ordoviziums kam es zeitgleich mit der oberordovizischen Vereisung zu einem Massenaussterben. Aus dem Silur ist eine vielgestaltige marine Riffgemeinschaft bekannt (Stromatoporen, Korallen, Bryozoen). Überreste erster silurischer Landpflanzen (Psilophyta) sind überliefert, die Pflanzen vollzogen den Sprung auf das Land vermutlich schon früher im späten Ordovizium.

Im Devon entwickelten sich die Riffgemeinschaften weiter. In Deutschland sind vor allem die Kalkmulden der Eifel und des Sauerlandes ein Beispiel dafür. Aus oberdevonischen Schichten geht hervor, dass das Leben schon das Land erobert hatte: es sind die ersten Amphibien überliefert, die zumindest teilweise an Land lebten. Im Oberdevon erfolgte erneut ein großes Massenaussterben, dem viele marine Lebewesen zum Opfer fielen.

Im Karbon und Perm waren die Kontinente bereits von einer vielfältigen Fauna bewohnt und von den Wäldern bewachsen, deren Fossilien man heute in den Steinkohlenflözen findet. Vor allem Arthropoden konnten in der sauerstoffreichen Atmosphäre des Karbons teils gigantische Ausmaße entwickeln, so zum Beispiel Insekten wie die Riesenlibelle Meganeura, die im feucht-warmen Klima der Sümpfe lebte. Die größten landbewohnenden Tiere im Perm waren die Therapsiden, die „säugetierähnlichen Reptilien“.

Am Ende des Paläozoikums, im oberen Perm, ereignete sich das größte Massenaussterben der Erdgeschichte. Über einen Zeitraum von etwa zehn Millionen Jahren starben zwischen 75 und 90 Prozent aller damals existierenden Arten aus. Die Goniatiten, Vorläufer der später im Mesozoikum so erfolgreichen Ammoniten, entgingen äußerst knapp der Auslöschung, nur zwei oder drei Arten überlebten die Krise im Perm bis in die nachfolgende Trias. Die seit dem Kambrium weit verbreiteten Trilobiten starben vollständig aus, und viele andere Arten überlebten diesen Einschnitt nicht.

Geologische Befunde sprechen für eine Verschlechterung des Klimas als mögliche Ursache des Wandels. Die Polregionen waren im Perm von Kontinenten bedeckt, auf denen sich große Inlandeismassen bildeten. Das geographische Verbreitungsgebiet vieler tropischer, wärmeliebender Arten war auf die Tethys beschränkt, ein golfartiges Meer, das von Osten in den Superkontinent Pangaea hineinragte.

Siehe auch

Literatur

  • Steven M. Stanley, 1998: Wendemarken des Lebens, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, ISBN 3827404754

Weblinks

Das paleomap-project auf http://www.scotese.com bietet plattentektonische Rekonstruktionen der Kontinentanordnung im Paläozoikum:


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