Justistal

Justistal
Blick ins Justistal von Faulensee aus
Das Justistal. Im Vordergrund der Grönbach, im Hintergrund Sichlepass und Schibe (1'955 m ü. M.)
Chästeilet im Justistal
Käse wird pro Los aufgeschichtet

Das Justistal liegt im Berner Oberland zwischen den steil aufragenden Flanken des Sigriswilergrates im NE und dem Güggisgrat im SW. Durch das rund 7,5 km lange Tal fliesst der Grönbach, der sich in Merligen in den Thunersee ergiesst. Den Talabschluss bildet die Sichle (1679 m), ein Passübergang ins Eriz.

Der Name Justistal soll der Legende nach von Justus, dem Weggefährten des Heiligen Beatus herrühren. Während Beatus in einer Höhle oberhalb des Thunersees hauste, soll es Justus in dieses Bergtal verschlagen haben.

Verkehr

Das Justistal ist von Beatenberg, wie auch von Sigriswil her, durch eine schmale asphaltierte Bergstrasse erreichbar. Die Strecke von Beatenberg führt durch einen Tunnel und an der steilen Flanke des Niederhorns entlang, mit herrlicher Aussicht auf den Thunersee und auf das gegenüberliegende Spiez. Beide Strassen enden im Grön, der vordersten Alp des Tales. Das Justistal ist durch den öffentlichen Verkehr nicht erschlossen.

Brauchtum

Der alljährlich am Freitag vor oder nach dem Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag im September stattfindende Käseteilet, ist weit über die Region hinaus bekannt. An diesem Tag werden die im Sommer hergestellten Käselaibe durch ein spezielles Losverfahren an die Viehbesitzer verteilt, die sie dann weiter verkaufen können. Die Käselaibe werden aus den Spychern (Vorratshäuser) geholt und pro Los aufgetürmt. 1 Los hat 4 Säume zu je 400 Pfund Milch. 1 Los entspricht ausserdem 140 bis 150 Pfund Käse, das sind etwa 6-7 Laibe à ca. 23 Pfund. Wenn eine Kuh während der gesamten Alpsaison 3000 Pfund Milch liefert, stehen dem Besitzer bei der Chästeilet 7,5 Säume Käse zu, also 1 Los plus 3,5 Säume.

Das Fest wird mit dem Alpabzug der Tiere beendet. Die Kühe, die während des Alpsommers am meisten Milch lieferten, werden dabei reich geschmückt.

Weblinks

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