K.D.St.V. Arminia Heidelberg

K.D.St.V. Arminia Heidelberg
Wappen Karte
Arminia-Heidelberg.jpg
Heidelberg (Deutschland)
Heidelberg
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Universität: Heidelberg
Gründung: 17. Juli 1887
Verband: CV
Eintritt in CV: 1887
Kürzel: ArH!
Farben: schwarz-weiß-blau
Mitglieder: ca. 300 (2001)
Adresse: Klingenteichstraße 21
69117 Heidelberg
Website: arminia-heidelberg.de/
E-Mail: info(at)arminia-heidelberg.de

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Arminia Heidelberg (K.D.St.V. Arminia Heidelberg) ist eine 1887 in Heidelberg gegründete katholische deutsche Studentenverbindung. Sie gehört dem größten Akademikerverband Europas, dem Cartellverband (CV) an. Zudem ist sie Mitglied im Marburger Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die K.D.St.V. Arminia wurde am 17. Juli 1887 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gegründet und trat im selben Jahr dem Cartellverband (CV) bei.

Die Universität Heidelberg war im 19. Jahrhundert stark liberal geprägt - was damals gleichbedeutend mit antiklerikal war. Daher gab es bis 1887 keine farbentragende katholische Verbindung an der ältesten Universität im damaligen Deutschen Reich. Die Gründung erfolgte durch fünf in Heidelberg studierende Mitglieder des Cartellverbands.

Bereits im Jahr 1909 stellte Arminia - das bislang einzige Mal - den Vorort des Cartellverbands mit dem Vorortpräsidenten Eduard Christmann.

1927 gelang der Bau des eigenen Verbindungshauses in der Klingenteichstraße oberhalb der Stadt. Zur Einweihung am 18. Mai 1927 besuchte Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., die Verbindung. Kurz darauf hatte Arminia mit 28 Neueintritten innerhalb eines Semesters den größten Zulauf in ihrer Geschichte.

1930 sah sich der Convent erstmals genötigt, festzustellen, dass eine Mitgliedschaft in der NSDAP mit den Prinzipien Arminiae unvereinbar sei und zum Ausschluss führe.

1933 wurde aufgrund des Druckes der neuen Machthaber das Katholizitätsprinzip aufgehoben und als Bezeichnung "D.St.V." angenommen - tatsächlich blieb der katholische Charakter aber erhalten. 1935 wurde die Aktivitas zwangsweise aufgelöst; der Altherrenverband bestand noch bis 1938 weiter. Als Kuriosum kann angemerkt werden, dass der Eigenheimverein – der Eigentümerverein des Arminenhauses in Personalunion mit der Altherrenschaft – zwecks Liqudidation des Hauses und Befriedigung der Verbindlichkeiten auf behördliche Anordnung wiederbegründet wurde und, da die Liquidation bis 1945 nicht beendet wurde, durchgehend weiterbestand.

1947 konnte der Aktivenbetrieb wiederaufgenommen werden, 1953 gelangte das Arminenhaus wieder in den Besitz der Verbindung.

Die mit dem Jahr 1968 verbundenen Studentenunruhen gingen auch an Arminia nicht spurlos vorbei. Die Zahl der Receptionen ging deutlich zurück, jedoch war der Einschnitt nicht so stark wie in anderen Korporationen, die die studentischen Traditionen weitgehend abschafften. Ab den 80er Jahren stabilisierte sich die Mitgliederzahl wiederum. Arminia zählt zu den traditionsbewussten Verbindungen im Cartellverband und vertritt diese Position im CV mit Nachdruck.

Im Jahr 1987 konnte das 100-jährige Stiftungsfest mit weit über 1.000 Besuchern gefeiert werden.

Die Verbindungsmitglieder werden Heidelberger Arminen genannt. Arminia Heidelberg trägt die Nummer 15 in der amtlichen Reihenfolge der Cartellverbindungen. Die offizielle Abkürzung ist ArH.

Couleur und Wahlspruch

Die Verbindung trägt die Farben schwarz-weiss-blau, mit silberner Perkussion. Die Fuxenfarben sind blau-weiss-blau. Das Kopfcouleur ist eine schwarze Tellermütze.

Der Wahlspruch der nicht-schlagenden Arminia ist Vincit veritas!, was Die Wahrheit siegt! bedeutet.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

  • Wilhelm Cuno (1876−1933), Direktor der HAPAG und Reichskanzler der Weimarer Republik 1922-1923
  • Gustav Trunk (1871−1936), Zentrumspolitiker, badischer Minister und später Staatspräsident
  • Konrad Beyerle (1872−1933), Staatsrechtler, Rechtshistoriker und Politiker
  • August Marx (1906-1990), Ökonom und Priester
  • Hugo Fink (1910-1986), bayerischer Innenstaatssekretär (1966-1970)
  • Johannes Dyba (1929−2000), Erzbischof (Titular) und Bischof von Fulda von 1983 bis zu seinem Tod im Jahr 2000
  • Karl Miltner (* 1929), MdB (1969-1988) und Regierungspräsident des RB Karlsruhe (1988−1994)
  • Hanspeter Disdorn, Deutscher Botschafter in Albanien (1995-1999)
  • Elmar Wadle (* 1938), Rechtshistoriker, Vizepräsident des Verfassungsgerichtshof des Saarlandes
  • Dieter Anders (* 1944), Generalstaatsanwalt in Frankfurt am Main
  • Rolf W. Günther (* 1943), Ordinarius für Radiologische Diagnostik (1984-2010), Universitätsklinikum der RWTH Aachen

Marburger Kreis

Arminia Heidelberg gehört zum Marburger Kreis. Das ist eine couleurstudentische Interessengemeinschaft innerhalb des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen, die dem Verfall der Sitten vorbeugen und das Katholizitätsprinzip stärken will. Er besteht aus::

Der Marburger Kreis veranstaltet jedes Wintersemester eine reihumgehende Ringkneipe.

Literatur

  • Wehr, Florian, Geschichte des Cartell-Verbandes der katholischen deutschen Studenten-Verbindungen, Paderborn, 1890
  • Gesamtverzeichnis des CV Jahrgang 1913, M. Du Mont Schauberg, Strassburg im Elsass, 1913
  • Schulze, Friedrich und Ssymant, Paul, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag für Hochschulkunde, München, 1932 (Nachdruck), ISBN 3923621906
  • Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
  • Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
  • Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
  • Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 3. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111

Weblinks


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