Kakus

Kakus
Herkules und Cacus (Darstellung aus der Renaissance, Piazza dei Signori, Florenz)

Cacus (von griech. κακός kakós „schlecht”) war in der römischen Mythologie ein riesenhafter, mörderischer Räuber, der sich als Sohn des Vulkanus und Bruder der Caca auf das Feuerspeien verstand und das Tor seiner Höhlenwohnung am Abhang des Aventin, der später in die Mauern Roms einbezogen wurde, mit den Schädeln und Knochen seiner Opfer dekorierte. In Rom gab es noch in historischer Zeit ein Atrium Caci und die Scalae Caci, die vom Palatin zum Forum Boarium führten.

Als Hercules nach seiner zehnten Tat die Rinder des Geryon durch Italien trieb, machte er in Latium in der Nähe von Cacus Höhle Rast, was dieser Riese nutzte, zwei (oder vier) Rinder zu entwenden. Damit Hercules ihn nicht als Dieb überführe, zog er das Rindvieh am Schwanz rückwärts in seine Höhle. Das Brüllen einer Kuh verriet den Räuber jedoch, der sich vor dem wütenden Hercules in seiner Behausung verschanzte. Ihr Tor war fest, doch das Höhlendach ließ sich abreißen und Hercules erwürgte den Cacus nach einem langen furchtbaren Kampf. Nach Ovid erschlug er das Ungeheuer mit seiner riesigen Keule. Nach einer anderen Version verliebte sich die Schwester des Riesen namens Caca in Hercules und verriet für den Preis seiner Gegenliebe ihren Bruder.

Zur Erinnerung an diese Befreiungstat soll Hercules von Euander, dem damaligen Beherrscher der Stelle des nachmaligen Rom die Ara maxima, der Riesenaltar auf dem Forum Boarium, dem Rindermarkt in Rom, zwischen dem Circus Maximus und dem Tiber, errichtet und ein Opferdienst gestiftet worden sein. Vermutlich ist nach ihm der Korkus bei Eschweiler benannt.

Siehe auch

Literatur

  • Pierre Commelin: Mythologie grecque et romaíne. Ed. Fernand Nathan 2003, ISBN 2091912840.
  • Werner Eisenhut: Cacus, Caca. In: Der Kleine Pauly, Bd. 1 (1964), Sp. 983.
  • Wilhelm Vollmer, Wörterbuch der Mythologie aller Völker, 3. Aufl. Stuttgart 1874.

Weblinks


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