Kameranegativ

Kameranegativ

Als Kameranegativ oder Original(negativ) wird in der Filmproduktion der belichtete und entwickelte Film aus einer Bildkamera bezeichnet. Vor der Belichtung spricht man von Rohfilm, vor der Entwicklung vom Latentmaterial. Mit dem Kameranegativ sind einige Voraussetzungen für spätere Filmkopien gegeben, nämlich Filmformat, Bildformat und vor allen Dingen Bildfrequenz.

Das Kameranegativ ist das Original einer kinematographischen Aufnahme. Für dieses Material versichert man sich bei der Produktion gegen Beschädigung und Verlust, was groteske Kontraste zwischen Sachwert und ihm innewohnenden, manchmal nicht umsetzbaren Werten annehmen kann. Ein Drehtag, der Zehn- oder Hunderttausende Euro kostet, liegt so als Filmstreifen mit vielleicht einigen Dutzend Euro Beschaffungs- und Bearbeitungskosten vor.

Das Kameranegativ ist nach der Montage voll von Klebestellen. Diese müssen sauber ausgeführt sein, was in der Obhut von Negativ-CutterInnen liegt. Üblicherweise müssen KandidatInnen erst ganze Sicherheit in der Positivmontage haben, bevor sie Negative zerschneiden dürfen. Bis in die 1970er Jahre wurden Kameranegative nach der Montage noch mit Schaltkerben in den Rändern versehen, welche beim Lauf durch die Kopiermaschine für die Lichterwechsel gebraucht wurden. Diese zusätzliche physische Schwächung oft gerade an den Klebestellen konnte dank der elektronischen Bilderzählung (FCC) überwunden werden.

Als Interpositiv, Zwischenpositiv oder Meisterkopie bezeichnet man Duplikate, die vom Kameranegativ abstammen (Kopiengeneration).


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