Kanaren

Kanaren
Islas Canarias
 
 
Kanarische Inseln

Flagge

Wappen
Karte
Basisdaten
Land: Spanien
Verwaltungssitz: Las Palmas de Gran Canaria
und Santa Cruz de Tenerife
Fläche: 7.446,95 km²
Einwohner: 2.075.968[1] (1. Januar 2008)
Bevölkerungsdichte: 278,77 Einw./km²
Ausdehnung: Nord-Süd: ca. 212 km
West-Ost: ca. 340 km
ISO 3166-2: ES-CN
Homepage: www.gobcan.es
Kfz-Kennzeichen:
Internet-TLD:
Politik und Verwaltung
Amtssprachen: Spanisch
Autonomie seit: 16. August 1982
Präsident: Paulino Rivero Baute (CC)
Vertretung in den
Cortes Generales:
Kongress: 14 Sitze
Senat: 3 indirekt, 11 direkt gewählte Sitze
Gliederung: 2 Provinzen
Karte
Karte
Satellitenbild der Kanarischen Inseln
Pico del Teide: höchster Berg der Kanaren und Spaniens
Zeugnis vulkanischer Aktivitäten auf Teneriffa
Piedra de la Rosa, eine Steinrose, die durch sternförmige Risse in erkaltender Lava entstand

Die Kanarischen Inseln (spanisch: Islas Canarias) sind eine Inselgruppe im östlichen Zentralatlantik, etwa 100 bis 500 Kilometer westlich des südlichen Marokko gelegen. Sie bilden eine der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens. Die Gesamtfläche des Archipels beträgt 7.446,95 km².[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Kanarischen Inseln liegen im Atlantik in einer geographischen Region, die als Makaronesien bezeichnet wird. Dazu zählen auch die Kapverden, die Azoren, das Madeira-Archipel und die Ilhas Selvagens. Zwischen rund 27° 38' und 29° 30' nördlicher Breite und 13° 22' und 18° 11' westlicher Länge befinden sich die Kanaren zwischen 1.028 und 1.483 Kilometer vom Mutterland Spanien (Kap Trafalgar) entfernt, auf gleicher Höhe mit beispielsweise der Sahara, Kuwait und Florida. Es gilt, im Gegensatz zum spanischen Festland, die Westeuropäische Zeit.

Die Kanaren bestehen aus sieben Hauptinseln:

Die sechs Nebeninseln sind:

Einige kleinere unbewohnte Felsinseln sind Anaga, Salmor und Garachico. Der höchste Berg der Kanarischen Inseln ist der 3.718 Meter hohe Pico del Teide. Er liegt auf der Insel Teneriffa und ist gleichzeitig Spaniens höchste Erhebung.

Geologie

Geologisch sind die Inseln mit einem Alter von etwa 20,6 Millionen Jahren noch jung. Die östlichen Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Lobos sind die ältesten. Auch La Gomera entstand schon vor etwa 12 Millionen Jahren. El Hierro und La Palma sind mit etwa 2 bis 3 Millionen Jahren die jüngsten Inseln des Archipels. Lanzarote und Fuerteventura haben als Ausnahme nahezu die gleiche geologische Geschichte durchlaufen. Jede andere Insel weist eine individuelle Entstehungsgeschichte auf.

Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Vor etwa 36 Millionen Jahren begann mit ersten unterseeischen Ausbrüchen die Anhäufung eruptiven Materials. Grund ist hier die Kontinentaldrift der beiden tektonischen Platten des Atlantiks und Afrikas in östlicher Richtung. Letztere bewegt sich mit 1,9 cm pro Jahr langsamer als die des Atlantiks. Beide tektonischen Platten schwimmen auf heißem Magma, der so genannte Hotspot-Vulkanismus, und reiben dabei aneinander. So ist die Erdkruste westlich des nordafrikanischen Kontinents relativ dünn und der Meeresgrund brüchig und instabil. Durch enormen Druck können Stauchungen und damit Risse in der Erdkruste entstehen. Hier kann Magma an die Oberfläche treten und sich anhäufen. Stauchungen der beiden Platten führen zur Anhebung von unterseeischen Gebirgen, deren Spitzen als Inseln an die Meeresoberfläche treten. Die Entstehung der Kanaren scheint also mit der Öffnung des Atlantiks in Verbindung zu stehen. Es wird angenommen, dass nur etwa fünf Prozent des kanarischen Gebirges aus dem Wasser ragen. Die vulkanischen Aktivitäten halten mit großen Ausbrüchen im 18. Jahrhundert auf Lanzarote und dem letzten Ausbruch auf La Palma 1971 bis in die heutige Zeit an.

Allgemein geht man von einer dreiphasigen Entstehungsgeschichte aus, welche mit Hilfe der Kalium-Argon-Datierung der Laven der Kanaren eindeutig belegt ist:

  1. Sie begann mit unterseeischen Eruptionen, wobei sich große Mengen an Lava auftürmten. Dann durchbrachen diese Anhäufungen die Meeresoberfläche, Vulkaninseln entstanden.
  2. Danach gab es eine mehrere Millionen Jahre andauernde eruptive Pause, da man starke Erosion oberhalb des Meeresspiegels nachweisen kann.
  3. Späterer erneuter Vulkanismus im Pliozän und Quartär formte die Inseln. Auch hier sind Ruhephasen mit Erosionsschichten nachweisbar. Später gab es beispielsweise auf La Palma und Gomera große vulkanische Höhenbewegungen.

Die Inselgruppe der Kanaren befindet sich im Atlantischen Ozean am Ostrand des Kanarischen Beckens, welches bis in 6.501 Meter Tiefe abfällt. Dieses Becken besteht aus dem kleineren Nordbecken und dem größeren Südbecken, welche durch die Kanarenschwelle getrennt sind, an deren östlichem Ende sich die Kanaren erheben. Die Grenzen des gesamten Beckens bilden im Norden die Azorenschwelle, im Süden die Kapverdenschwelle und im Westen der Nordatlantische Rücken.

Klima

Der Nordostpassat
Wetterlage Calima

Das mediterran-subtropische Klima der Kanaren ist aufgrund seiner Nähe zum nördlichen Wendekreis zwischen dem 27. und 29. Breitengrad das ganze Jahr über angenehm, was dem Archipel den Beinamen Inseln des ewigen Frühlings eingebracht hat. Der gleich bleibend kühle Kanarenstrom, ein Teil des Golfstroms, gleicht die Temperaturen aus, und die Passatwinde halten die heißen Luftmassen aus der nahen Sahara meist fern. Eine Ausnahme bildet die mit Calima bezeichnete Wetterlage, die bei Ostwind trockene, warme Luft mit feinem Saharastaub auf die Inseln bringt. Grundsätzlich kann man zwischen einer Trockenzeit im Sommer und einer regenreicheren Zeit im Winter trennen. In den Küstenregionen liegen die Durchschnittstemperaturen im Sommer kaum höher als 25 °C, im Winter um 17 °C.

Hinzu kommt eine wesentliche Abhängigkeit des Klimas von der Topografie der Inseln. Der Nordostpassat hat dabei wesentlichen Einfluss auf die hohen westlichen Inseln, deren Nordosten durch starke Wolkenbildung an den Gebirgen deutlich feuchter und kühler ist als deren Süden. Da auf diesen Inseln die Höhenunterschiede im Vergleich zur Fläche sehr groß sind, gibt es deutlich zu differenzierende vertikale Klimazonen. Diese reichen von den trocken-heißen Küstenregionen über die feucht-kühle und deshalb oft bewaldete Zone, bis hin zu kühl-trockenen Zonen mit teilweisem Hochgebirgsklima. Wenig Einfluss hat der Passat auf die flachen östlichen Inseln Lanzarote und Fuerteventura, auf denen durchweg ein arides Klima herrscht. Außerdem existieren auf allen Inseln in Bereichen tiefer Schluchten und hoher Felswände Mikroklimata mit großer Pflanzenvielfalt.

Klimatabelle am Beispiel La Gomeras
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittliche Höchsttemperatur (°C) 21 21 22 23 24 25 27 29 28 26 24 22
Durchschnittliche Tiefsttemperatur (°C) 15 15 15 16 17 18 20 21 20 19 18 16
Durchschnittliche Niederschlagsmenge (mm) 18 24 14 7 2 0 0 0 10 13 18 27
Durchschnittliche Anzahl an Regentagen 6 4 3 2 2 1 0 0 2 5 6 7
Durchschnittliche Wassertemperatur (°C) 19 18 18 18 19 20 21 22 23 23 21 20

Flora

Hauptartikel: Flora und Vegetation der Kanarischen Inseln

Nebelwald auf La Gomera, ausgedehnte Flechtenvegetation

Die Flora der Kanarischen Inseln zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt, als auch durch einen hohen Anteil an endemischen Pflanzenarten, aus. Nach aktuellen Schätzungen gibt es auf den Kanaren rund 2.000 Pflanzenarten, von denen 514 kanarische Endemiten sind, wovon wiederum 57 Prozent ausschließlich auf einer der Inseln vorkommen. Auf dem Archipel ist die Pflanzenwelt stark von der Höhenlage, der Regenmenge und der Bodenbeschaffenheit abhängig. Sie ist daher von Insel zu Insel äußerst unterschiedlich. In der Vegetationskunde werden die Kanaren zusammen mit Madeira der Makaronesischen Region zugerechnet. Ganz allgemein betrachtet bestehen heute zur nordafrikanischen und mediterranen Flora enge verwandtschaftliche Beziehungen.

Fauna

Kleine Kanareneidechse (Gallotia caesaris gomerae)

Die Tierwelt wird auf den Kanaren hauptsächlich von Reptilien und Vögeln bestimmt.

Bei den Reptilien trifft man am häufigsten auf die Kleine Kanareneidechse (Gallotia caesaris) mit einer Länge bis zu 35 cm. Eine Besonderheit auf El Hierro ist die unter Naturschutz stehende Population der größten Echsenart des Archipels, der Gallotia simonyi machadori (spanisch: Lagarto gigante) mit einer Länge von bis zu 75 cm. Sie ist eine Unterart der größten urzeitlichen Eidechsenart Gallotia simonyi simonyi des Archipels, welche ausgestorben ist. Des Weiteren lebt auf der Inselgruppe der Kanaren-Skink und der Kanaren-Gecko. Schlangen hingegen existieren auf den Inseln nicht. Das größte Reptil der Kanaren ist die in Küstennähe lebende Meeresschildkröte (Caretta). Überhaupt ist die Meeresfauna artenreich. Erwähnenswert sind unter anderem einige Rochenarten, Engelhaie, Schwertfische, große Thunfische, Brassen, Papageifische, Zacken- und Ziegenbarsche, Flügelbutts und Pollacks. Zudem konnten bisher 28 Wal- und Delfinarten im Archipel nachgewiesen werden.

Die größte Vielfalt präsentieren jedoch die Vögel, von denen es viele endemische Arten gibt. Dazu zählen der Kanarische Buntspecht und die Kanarische Waldohreule, sowie endemische Arten des Rotkehlchens und des Blaufinken. Zur weiteren Vogelwelt des Archipels zählen unter anderem Amseln, Zaunkönige, Stieglitze, Finken, Meisen, Kolkraben, diverse Krähenarten wie beispielsweise die palmerische Graja, Falken, Schleiereulen, Wachteln, Rebhühner, Sturmtaucher und natürlich unzählige Möwen. Als Symbol der Kanarischen Vogelwelt gilt der Kanarienvogel (Serinus canarius). Der vom Aussterben bedrohte Fischadler ist manchmal an steilen Küsten auszumachen. Außerdem werden die Inseln von vielen Zugvögeln aufgesucht.

Mit mehreren tausend Arten ist die Insektenwelt vertreten. Dazu gehören zahlreiche Schmetterlinge mit endemischen Arten wie der Kanaren-Weißling (Pieris cheiranthi), der Kanarische Admiral (Vanessa vulcania) und das Kanaren-Waldbrettspiel (Pararge xiphioides). Häufig anzutreffen sind Libellen. Auch Heuschrecken sind häufig. Lästig werden konnten aus Afrika kommende gefräßige Heuschreckenschwärme bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Heute werden diese schon draußen auf dem Meer mit Insektiziden so traktiert, dass es diese Bedrohung praktisch nicht mehr gibt.

Naturschutzgebiete

Caldera de Taburiente (La Palma)

Insgesamt gibt es auf dem Archipel 146 Naturschutzgebiete, die sich auf 301.335 Hektar ausdehnen. Darunter sind elf Naturparks mit einer Gesamtfläche von 111.022 Hektar, sowie 131 verschiedene Naturreservate, Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete, Orte von wissenschaftlichem Interesse und Ländliche Parks. Ebenfalls dazugehörig, haben die Kanaren in ihrer autonomen Gemeinschaft die meisten Nationalparks in Spanien, vier von insgesamt 13, mit einer Gesamtfläche von 32.681 Hektar[3]:

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsstruktur nach Alter (1. Januar 2005)

Bis ins 15. Jahrhundert war der Archipel von den Guanchen bewohnt. Durch die spanische Eroberung wurde zwar deren Kultur nahezu vernichtet, jedoch vermischten sich viele dieser Ureinwohner mit den neuen Siedlern, einige bekamen sogar Ländereien zurück. Deshalb hat noch heute eine nicht gerade geringe, aber dennoch nicht zu beziffernde Anzahl der Einheimischen guanchische Vorfahren. Den größten Teil der heutigen Bevölkerung bilden Spanier.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung der Kanarischen Inseln ist im vergangenen Jahrhundert stetig angestiegen. Der Trend verstärkt sich weiter, so dass laut INE im Mai 2006 die 2-Millionen-Einwohner-Marke überschritten worden ist. Die Entwicklung der Bevölkerung nach dem Einwohnermelderegister (Padrón Municipal de habitantes) ab 2003 stellt sich wie folgt dar:[4] [5]

2003 2004 2005 2006 2007
SPANIEN 42.717.064 43.197.648 44.108.530 44.708.964 45.200.737
KANAREN GESAMT 1.894.868 1.915.540 1.968.280 1.995.833 2.025.951
Lanzarote 114.715 116.782 123.039 127.457 132.366
Fuerteventura 74.983 79.986 86.642 89.680 94.386
Gran Canaria 789.908 790.360 802.247 807.049 815.379
Teneriffa 799.889 812.839 838.877 852.945 865.070
La Gomera 19.580 21.220 21.746 21.952 22.259
La Palma 85.631 84.282 85.252 86.062 85.933
El Hierro 10.162 10.071 10.477 10.688 10.558

Das starke Bevölkerungswachstum resultiert hauptsächlich aus Einwanderungen, angeführt von Bürgern aus der Europäischen Union (ohne Spanien: 129.039) und den Ländern Lateinamerikas (77.502).[6] Insgesamt lebten im Jahr 2007 (Stand: 1. Januar) 250.736 behördlich registrierte Bürger ohne spanische Staatsangehörigkeit auf den Kanaren, das entspricht einem Anteil von 12,36 %. Der größte Teil davon (114.500) lebt auf Teneriffa und Gran Canaria (64.662)[6]. Hinzu kommen noch 25.928 Bürger aus anderen Autonomen Gemeinschaften Spaniens (Stand: 2006).[4]

Die größten Städte

Santa Cruz de La Palma

Die bevölkerungsreichsten Städte auf den Kanarischen Inseln sind (Stand: 1. Januar 2007):[7]

  1. Las Palmas (Gran Canaria) 377.203
  2. Santa Cruz (Teneriffa) 220.902
  3. San Cristóbal de La Laguna (Teneriffa) 144.347
  4. Telde (Gran Canaria) 98.399
  5. Arona (Teneriffa) 72.328
  6. Santa Lucía de Tirajana (Gran Canaria) 58.335
  7. Arrecife (Lanzarote) 56.834
  8. San Bartolomé de Tirajana (Gran Canaria) 49.601
  9. La Orotava (Teneriffa) 40.644
  10. Puerto del Rosario (Fuerteventura) 31.808
  11. Los Llanos de Aridane (La Palma) 20.170
  12. Santa Cruz (La Palma) 17.353


Religion

Kathedrale Santa Ana in Las Palmas
Iglesia de La Conception in La Laguna

Über 90 Prozent der Kanarischen Bevölkerung sind römisch-katholischer Konfession. Die zum Erzbistum Sevilla gehörenden Kanaren bestehen seit der Aufteilung eines gemeinsamen Bistums im Jahre 1819 aus zwei Diözesen:

Die Diözese der Kanarischen Inseln (Diócesis de Canarias) erstreckt sich exakt über die Provinz Las Palmas und ist damit für die östlichen Inseln Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria zuständig. Am 26. November 2005 ernannte Papst Benedikt XVI. Francisco Cases Andreu zum neuen Bischof der Diözese der Kanarischen Inseln. Er wurde der Nachfolger des am selben Tag aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs Ramón Echarren Ystúriz.

Sitz des Bischofs ist der Bischofspalast (Palacio Episcopal) am Plaza de Santa Ana, gegenüber der fünfschiffigen Kathedrale Santa Ana im historischen Stadtteil Vegueta in Las Palmas de Gran Canaria. Den Grundstein der Kathedrale legte man bereits im Jahre 1497. 1570 wurde sie erstmals bezogen. Da sich der Bau der Kathedrale über Jahrhunderte hinzog, sind hier erst gotische Stile nach Plänen von Diego Alonso de Montaude, später barocke und zuletzt neoklassizistische Stile eingeflossen. In einem Seitenschiff der Kathedrale befindet sich ein Diözesanmuseum (Museo Diocesano de Arte Sacro), welches unter anderem ein Porträt des Bischofs Codina Augerolas aus dem 19. Jahrhundert beherbergt.

Die Diözese San Cristóbal de La Laguna (Diócesis Nivariense oder Diócesis de Tenerife) wurde am 1. Februar 1819 mit Hilfe von Papst Pius VII. gegründet und ist mit dem Gebiet der Provinz Santa Cruz de Tenerife deckungsgleich. Sie hat ihren Sitz in San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa und ist für die westlichen Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro zuständig. Der Wohnsitz des derzeit zwölften Bischofs der Diözese, Bernardo Álvarez Afonso, und Sitz des Ordinariates war der Palacio Salazar. Nachdem das Gebäude durch einen Brand am 23. Januar 2006 zerstört wurde, wird derzeit (Stand: April 2008) die Casa Anchieta an der Plaza del Adelantado als Bischofssitz sowie die Kirche Nuestra Señora de la Concepción als Bischofskirche genutzt. Die Kathedrale war vor der Aufteilung des Archipels auf zwei Diözesen die Gemeindekirche Nuestra Señora de Los Remedios, welche seit einigen Jahren renoviert wird.

Sprache

→ Hauptartikel: Kanarisches Spanisch

Die offizielle Landessprache auf den Kanarischen Inseln ist heute Spanisch. Der kanarische Dialekt des Spanischen ist vergleichbar mit dem, wie er in Kuba (Kubanisches Spanisch) und Puerto Rico gesprochen wird. Typische Besonderheiten sind das häufige Fehlen des Buchstabens s in der Aussprache und der Ersatz der 2. Person Plural durch die 3. Person Plural. Auch viele Worte unterscheiden sich von denen auf dem Festland (Beispiel: guagua statt autobús).

Der Dialekt hatte großen Einfluss auf das in Lateinamerika gesprochene Spanisch, da ein großer Teil der ersten Siedler dort von den Kanarischen Inseln stammte.

Historisch gesehen ist der kanarische Dialekt wahrscheinlich aus einer Fusion des Portugiesischen mit dem Spanischen entstanden (Portuñol), da ein Großteil der ersten Siedler nach der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert aus den beiden Ländern kam. Die ursprünglich portugiesischen Begriffe werden jedoch nach und nach ungebräuchlicher und durch ihre spanischen Entsprechungen ersetzt.

Vor der spanischen Eroberung wurde von den Guanchen das Guanche gesprochen. Es existierte auch eine Schrift. Durch die Ausrottung derer Kultur sind nur noch wenige Sprachstücke überliefert, die aber teilweise noch gebräuchlich sind.

Aktuelles Flüchtlingsproblem

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Die Inseln werden in den letzten Jahren vermehrt von Flüchtlingen aus Afrika unter sehr schwierigen Bedingungen, nämlich der Überquerung des Kanarenstroms als Teil des Golfstroms, mit kleinen Booten angesteuert. Bisheriges Rekordjahr war 2002 mit 9.929 Flüchtlingen, 2005 waren es noch nach Angaben des spanischen Innenministeriums 4.751. 2006 gab es einen Anstieg auf etwa 31.000 Migranten, wobei im September erstmals auch asiatische Flüchtlinge aufgegriffen wurden. Dieser enorme Aufwärtstrend setzte sich mit etwa 4.500 Einwanderern im ersten Halbjahr 2007 nicht fort. Die trotzdem hohe Zahl wird mit der verstärkten Bewachung der Straße von Gibraltar und der Ausstellung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen für illegale Einwanderer seitens der spanischen Regierung in der Vergangenheit in Verbindung gebracht. Von denen, die im Jahre 2006 die Kanaren erreicht haben, konnten nur knapp 10 Prozent in ihre Heimat zurückgebracht werden. Gründe sind das Schweigen der Flüchtlinge zu ihrer Herkunft, sowie noch nicht existierende Rückführungsabkommen mit den afrikanischen Ländern. Im November 2006 fand erstmals die „EU-Afrika-Konferenz für Migration und Entwicklung“ statt, die sich ebenfalls mit dem Problem der illegalen Einwanderung beschäftigte. Der Einsatz der Frontex soll nach Verdoppelung der EU-Gelder ab 2008 permanenten Charakter bekommen. Die Grenzkontrollmission versucht, mit Hilfe verschiedener europäischer Patrouillenboote, unterstützt von Aufklärungsflugzeugen, das Ablegen von Flüchtlingsbooten an der afrikanischen, insbesondere der senegalesischen Küste, von der etwa die Hälfte aller Flüchtlingstransporte starten, zu verhindern. Es gibt eine Schätzung der Guardia Civil, dass zwischen dem 1. Januar 2006 und dem 21. August 2007 mindestens 1.260 Bootsflüchtlinge bei der Überfahrt von Afrika auf die Kanaren ums Leben gekommen seien.[8] Andere vermuten eine mehrfach höhere Opferzahl.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Kanarischen Inseln

Die erste Besiedelung der Kanaren ist zeitlich nicht bekannt. Es gibt viele Vermutungen und Hinweise, dass es sich um Berberstämme aus Nordafrika handeln könnte. Die belegbare Geschichte der Kanarischen Inseln beginnt erst mit der Eroberung des Archipels durch den Normannen Jean de Béthencourt und seinem Gefolgsmann Gadifer de la Salle Anfang des 15. Jahrhunderts. Béthencourt wurde vom kastilischen König Heinrich III. unter dem Deckmantel christlicher Mission, aber doch eher aus wirtschaftlichem Interesse, auf die Kanaren geschickt. Die Eroberung aller Inseln erstreckte sich jedoch über fast ein Jahrhundert, von der ersten Ankunft Béthencourts 1402 auf Lanzarote, bis zur Unterwerfung der letzten Insel Teneriffa durch Alonso Fernández de Lugo 1496. Während dieser Zeit ging die bis dahin noch steinzeitliche Kultur der Guanchen, der Ureinwohner der Inselgruppe, nahezu verloren, einerseits durch massive Unterdrückung der Eroberer, andererseits durch Interesse der Altkanarier an mitgebrachten Neuerungen. Seit dem Ende der Eroberungszüge 1496 gehören die Kanaren zu Spanien.

Die neuen Herren über die Inseln verschrieben sich fortan der Umsiedlung der Altkanarier innerhalb des Archipels, verkauften sie als Sklaven aufs Festland und setzten die Bewohner einem verstärkten Assimilationsdruck aus. Im Zuge dieser Politik übernahm die einheimische Bevölkerung weitgehend die fremde Kultur und Sprache, so dass sie bereits 1514 den Spaniern rechtlich gleichgestellt werden konnte. Sie wurde Teil des etablierten Feudalsystems. Das 16. Jahrhundert zeichnete sich durch eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft aus, vor allem durch die Anpflanzung von Zuckerrohr. Die Zuckerindustrie geriet allmählich in eine Krise und man begann auf eingeführte Nutzpflanzen wie Kartoffeln und Mais umzuschwenken.

Im 19. Jahrhundert öffneten sich die Inseln und schlossen einen Kompensationshandel mit Frankreich und England ab, bei dem sie vor allem den roten Cochenille-Farbstoff exportierten. 1852 wurde der Archipel zur Freihandelszone erklärt.

Nach dem Tod der spanischen Diktators Francos 1975 wurden die Kanaren mit Spanien eine parlamentarische Demokratie. 1982 wurden die Kanarischen Inseln autonom. 1986 erfolgte mit Spanien der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft.

Regierung und Verwaltung

Verwaltungsgliederung

Die Autonome Gemeinschaft der Kanaren besteht aus zwei Provinzen:

Provinz Provinzhauptstadt Lage Karte Inseln Wappen Flagge
Provinz Las Palmas Las Palmas östliche Inseln:
Gran Canaria
Fuerteventura
Lanzarote
Provinz Santa Cruz de Tenerife Santa Cruz westliche Inseln:
Teneriffa
La Palma
La Gomera
El Hierro

Verwaltung

Der Sitz des Parlamentes der Kanaren ist Santa Cruz, der Sitz des Präsidenten jedoch wechselt alle vier Jahre zwischen Gran Canaria und Teneriffa. Die Kanaren sind mit 14 Abgeordneten im Senat der Cortes Generales, des spanischen Parlamentes, vertreten. Sie setzen sich aus drei sogenannten indirekten, also durch das kanarische Parlament gewählten Senatoren zusammen, die sich aus einem für die Autonome Gemeinschaft und aus je einem pro eine Million Einwohner zusammensetzen. Die 2-Millionen-Einwohner-Marke wurde 2007 überschritten. Darüber hinaus werden auf Teneriffa drei, auf Gran Canaria drei, und auf den anderen fünf Inseln je ein Senator direkt vom Volk gewählt.

Die lokalen Verwaltungsbehörden sind die eigenen Cabildos Insulares jeder der sieben Inseln, deren Zusammenschluss heißt Mancomunidad de Cabildos. Die Cabildos Insulares sind wiederum in Gemeinden mit je einem Rathaus (ayuntamiento) unterteilt. Eine Legislaturperiode dauert vier Jahre.

Siehe auch: Liste der Gemeinden auf den Kanarischen Inseln

Derzeitige Regierung

Präsident der Kanarischen Inseln ist seit 2007 Paulino Rivero Baute von der regionalen Partei Coalición Canaria (CC). José Manuel Soria vom Koalitionspartner PP ist Vizepräsident der Regionalregierung. Wegen der Sitzmehrheit der Koalition gegenüber der Mehrheitspartei Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens schied deren Kandidat Juan Fernando López Aguilar aus. Die Autonome Gemeinschaft der Kanarischen Inseln zählte 60 Abgeordnete im Jahr 2007. Nach den letzten Wahlen vom 27. Mai 2007 ergibt sich bei einer Wahlbeteiligung von 63,76 Prozent folgende Sitzverteilung:[9]

  • PSOE (sozialistische Partei) 26 Sitze – 34,7 %
  • Coalición Canaria (nationalistische und liberale Regional-Partei) 15 Sitze – 23,1 %
  • Partido Popular (christlich-konservative Partei) 17 Sitze – 20,2 %
  • CC-AHI (Agrupación Herreño Independiente) (El Hierro) 2 Sitze – 2,7 %

Wirtschaft

Touristisches Exkursionsziel: Eine der Pyramiden von Güímar aus dem 19. Jahrhundert

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der kanarischen Wirtschaft betrug im Jahr 2007 rund 42,4 Milliarden Euro. Rund 71 % davon wurden im Dienstleistungssektor (inklusive Tourismus) erwirtschaftet, gefolgt vom Baugewerbe (4,7 Milliarden), Industrie und Handel (1,7 Milliarden), Energie (1,1 Milliarden) sowie Landwirtschaft, Viehwirtschaft und Fischerei (0,5 Milliarden).[10] Insgesamt wuchs das kanarische BIP von 2006 auf 2007 um 7,17 %.[11]

Landwirtschaft

Vor dem Aufkommen des Massentourismus in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts lebten die Kanarios vor allem von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei.[12] Dieser Wirtschaftszweig spielt heute, gemessen am BIP, eine vergleichsweise geringe Rolle.

Der Großteil der landwirtschaftlichen Produktion wird durch den Anbau von Bananen erzielt; weitere nennenswerte Erzeugnisse sind Tomaten, Gurken, Schnittblumen, Kartoffeln und Wein.[13] Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche im Jahr 2006 belief sich auf 51.867 Hektar.[14]

Tourismus

Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus, denn die Kanaren werden jährlich von mehr als neun Millionen ausländischen Gästen besucht. Die wichtigsten touristischen Zentren befinden sich auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote. Im Jahr 2007 wurden rund 14,2 Milliarden Euro, also 31,09 % des BIP in der Tourismusbranche umgesetzt (2006: 13,5 Milliarden).[11] Die Zahl der Gäste ging von 2006 auf 2007 um 6,6 % auf rund 9,33 Millionen zurück.[11] Die weitaus meisten Touristen kommen aus Großbritannien, gefolgt von Deutschen, Holländern und Iren; davon reisten 3.410.165 nach Teneriffa, 2.713.728 nach Gran Canaria, 1.471.979 nach Fuerteventura und 1.618.335 nach Lanzarote.[15]

Industrie, Bauwirtschaft und Energie

Die Industrie konzentriert sich hauptsächlich auf die Energie- und Wasserwirtschaft, aber auch auf Lebensmittel-, Tabak- und andere Leichtindustrien. Insgesamt ging die Industrieproduktion im Jahr 2007 um 0,3 % zurück (2006: −1,48 %).[16]

Das Baugewerbe steht mit einem Anteil von 11,2 % am BIP an zweiter Stelle nach dem Dienstleistungssektor.[10] Die Anzahl der Baugenehmigungen ist von 2006 auf 2007 von 5.053 auf 4.012 zurückgegangen.[17]

Außenhandel

Der wichtigste Handelspartner der Kanaren ist die Europäische Union, und hier besonders Spanien. Das Außenhandelsdefizit der Kanaren betrug im Jahr 2007 rund 14 Milliarden Euro; der größte Teil davon, rund 10 Milliarden, ist auf Importe aus Spanien zurückzuführen.[18]

Arbeitsmarkt und Beschäftigung

Laut Nationalem Statistikamt (INE) betrugt das Brutto-Monatsgehalt eines Arbeitnehmers auf den Kanaren im Jahr 2006 durchschnittlich 1.300 Euro und ist damit das zweitniedrigste spanienweit. Hinzu kommt, dass ein kanarischer Arbeitnehmer mit durchschnittlich 146,1 Monatsstunden die drittlängste Arbeitszeit des Landes hat. 2005 hatte die Autonome Region Kanarische Inseln den zweithöchsten Anstieg der Arbeitslosenquote Spaniens.[19]

Steuerliche Sonderregelungen

Seit Januar 2000 existiert die Sonderzone ZEC (Zona Especial Canaria), die zunächst bis 31. Dezember 2008 von der Europäischen Union genehmigt war, und im Januar 2007 von der EU bis ins Jahr 2019 verlängert wurde. Diese von der spanischen Zentralregierung und der Regionalregierung gegründete, und dem spanischen Wirtschaftsministerium angegliederte Organisation hat zur Aufgabe, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Archipels zu fördern und zu erweitern, damit sie nicht nur von den vorherrschenden Wirtschaftszweigen Tourismus und Bau abhängt. Deshalb gibt es sogenannte ZEC-Unternehmen, die sich zu bestimmten Investitionen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen verpflichten, und somit beispielsweise von einem reduzierten Satz der spanischen Körperschaftssteuer von nur 4 Prozent profitieren können (normal in Spanien 30 Prozent). Auf den Inseln Gran Canaria und Teneriffa ist eine Mindestinvestition von 100.000 Euro und die Schaffung von fünf Arbeitsplätzen Voraussetzung, auf den anderen Inseln mit geringerer Wirtschaft sind es 50.000 Euro und drei Neueinstellungen. Eine Hauptaufgabe der ZEC ist es, ausländisches Kapital auf die Kanaren zu holen. Bereits über 78 Prozent der Investitionen im Niedrigsteuergebiet stammen aus dem Ausland, davon über 13 Prozent aus Deutschland, was damit nach Spanien zum größten Investor unter den zugelassenen ZEC-Unternehmen wurde. Des Weiteren wird hier geregelt, dass die spanische Mehrwertsteuer auf den Inseln nicht gilt. Dafür wird die IGIC (Impuesto General Indirecto Canario), eine deutlich niedrigere Inselsteuer, erhoben. Hierbei handelt es sich um eine den Endverbraucher belastende indirekte Steuer, die der Mehrwertsteuer gleich kommt, mit einem reduzierten Steuersatz von 5 Prozent.[20]

Infrastruktur

Der Archipel ist rund zwei Flugstunden von der iberischen Halbinsel, und etwa vier Flugstunden von Zentraleuropa entfernt. Es gibt Direktflüge in die wichtigsten Städte Spaniens, Europas und der Welt. Jede Insel besitzt inzwischen einen eigenen Flughafen, wobei die Flughäfen Teneriffa Süd und Gran Canaria zu den verkehrsreichsten Spaniens zählen. Auch untereinander sind die Inseln durch zahlreiche Fluglinien miteinander verbunden. Diese werden hauptsächlich von der in Telde auf Gran Canaria ansässigen kanarischen Fluggesellschaft Binter Canarias übernommen. Eine weitere, im Jahre 2001 gegründete, kanarische Fluggesellschaft ist Islas Airways.

Des Weiteren besitzen die Inseln Teneriffa und Gran Canaria jeweils einen der größten Seehäfen der Welt, gemessen an Ausdehnung, Schiffsaufkommen und Handelstätigkeit. Auch untereinander sind die Inseln wiederum mit zahlreichen Fähren, unter anderem der Reedereien Fred. Olsen Express, Compañía Trasmediterránea und Naviera Armas, verbunden.

Bereits von 1904 bis 1959 fuhr auf Teneriffa eine Straßenbahn. Seit März 2007 fährt als einzig schienengebundenes Verkehrsmittel der Kanaren wieder eine Straßenbahn, die Tranvia Tenerife zwischen der Hauptstadt Santa Cruz und der Universitätsstadt La Laguna.

Wissenswert

  • Um eine problemlose Kommunikation zwischen Europa, Afrika und Amerika zu ermöglichen, sind die Kanaren zu einem Ort geworden, an dem weltweit die größte Bündelung von Überseekabeln existiert.
  • Seit Dezember 2006 gehören die Kanaren zur Gruppe der besonders schutzbedürftigen Meeresgebiete der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO. Das bedeutet, dass ein Umkreis von zwölf Seemeilen (rund 22,2 Kilometer) für den Transit von Schiffen mit gefährlicher Fracht komplett gesperrt ist.
  • Die Kanaren verfügen über die eigene Radio- und Fernsehanstalt Televisión Canaria mit Sitz in Las Palmas de Gran Canaria, C/ Poeta Agustin Millares Sall, 3. Es werden unter anderem Nachrichten, Magazine, Naturaufnahmen, Serien und Kinderprogramme in spanischer Sprache ausgestrahlt. Gegründet wurde der Sender 1984, nachdem die Kanaren eine autonome Region Spaniens wurden. Am 21. August 1999 wird erstmals unter dem Namen Televisión Autonómica de Canarias (TVAC) ausgestrahlt. Der Name Televisión Canaria wird seit 2001 verwendet. Geführt wird die Sendeanstalt unter dem Dach der Federación de Organismos o Entidades de Radio y Televisión Autonómicos (FORTA), der Vereinigung der Organisationen oder Unternehmen des Autonomen Radio und Fernsehens. Der Satellit Astra strahlt das Programm auf 19,2 Grad Ost aus.[21]
  • Auf den Inseln gibt es rund 1.250 Zweigstellen der wichtigsten spanischen und vieler ausländischer Banken.
  • Die Kanaren verfügen über zwei Universitäten, auf Gran Canaria in Las Palmas und auf Teneriffa in San Cristóbal de La Laguna.
  • Alle wichtigen Länder der Welt sind mit Konsulaten vertreten, von denen einige darüber hinaus ein Wirtschafts- und Handelsbüro unterhalten.
  • Personen, auch EU-Ausländer, die auf den Kanaren mit Erstwohnsitz gemeldet sind, erhalten mit ihrer Meldebescheinigung Vergünstigungen, wie beispielsweise Ermäßigungen von 10 % auf interinsuläre Flüge und Fähren. Flüge auf das spanische Festland und die Balearen sind bis zu 30 % ermäßigt. Eine ähnliche Regelung gilt für die Einwohner der Balearen.

Kultur

Durch die ereignisreiche Vergangenheit des Archipels sind die Kulturgüter der Inseln das Ergebnis einer Kulturvermischung, geprägt durch Guanchen, Berbergruppen, europäische Kolonialherren und die Sitten und Gebräuche, die durch Handelsschifffahrt, hauptsächlich vom amerikanischen Kontinent, auf die Inseln gebracht wurden. Es gibt zahlreiche archäologische Fundstätten, von denen wertvolle Funde in ethnografischen und anthropologischen Museen zu sehen sind. Ein einmaliges Kulturgut ist die Pfeifsprache El Silbo, die die Ureinwohner der Kanaren entwickelten, und die heute wieder in Schulen auf La Gomera gelehrt wird.

An vielen Plätzen und Straßen kann man historische und künstlerische Monumente bewundern, deren Architektur, Bildhauerei und Malerei die kanarische Identität zum Ausdruck bringen. Hier sind insbesondere die Werke des Künstlers und Naturschützers César Manrique von der Insel Lanzarote zu erwähnen. Das kulturelle Leben wird durch Ausstellungen, Theater- und Musikveranstaltungen von internationalem Rang bereichert. Traditionen drücken sich in Festen mit typischen Trachten und kanarischer Folklore in den einzelnen Dörfern aus, wobei das typische Saiteninstrument der Kanaren, die Timple, eine unverzichtbare Rolle spielt. Religion und heidnische Riten der Ureinwohner vermischen sich. Erwähnenswert ist der lateinamerikanisch angehauchte Karneval mit Samba-Rhythmen und vielen Farben, sowie die Tradition von Hahnenkämpfen und dem heute sehr populären Lucha Canaria, dem Kanarischen Ringkampf.

Literatur

  • Vicente Arana, Juan C. Carracedo: Los Volcanes de las Islas Canarias, Bd. I: Tenerife, Bd. II: Lanzarote y Fuerteventura, Bd. III: Gran Canaria, Bd. IV: Gomera, La Palma, Hierro. Editorial Rueda, Madrid, 1978–1979, ISBN 84-7207-011-5 (für das Gesamtwerk)
  • Carlos Calvet: Geschichte und Mythen der Kanaren – Spuren einer längst untergegangenen Kultur. Bohmeier Verlag, Leipzig, 2007, ISBN 978-3-89094-517-0
  • Leopold von Buch: Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln. Berlin 1825 (Digitalisat)
  • Müller, Carlos: „Die Kanarischen Inseln. Reisen durch die Zeit“. Dagmar Drewes Verlag, Celle 2005, ISBN 3-936269-39-4. Bebilderte Geschichte der Kanarischen Inseln mit umfangreicher Bibliographie.
  • Richard Pott, Joachim Hüppe, Wolfredo Wildpret de la Torre: Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)
  • Peter Rothe: Sammlung Geologischer Führer Bd. 81: Kanarische Inseln. Gebr. Bornträger, Berlin, Stuttgart, 1996, ISBN 3-443-15064-0
  • Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora. Über 850 Arten der Kanarenflora und 48 tropische Ziergehölze. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1997, ISBN 3440060373
  • Martin Wiemers: The butterflies of the Canary Islands. - A survey on their distribution, biology and ecology (Lepidoptera: Papilionoidea and Hesperioidea) - Linneana Belgica 15 (1995): 63-84 & 87–118 pdf
  • Michael Pachmajer; Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Hrsg.): Wasserversorgung und Tourismus auf den Kanarischen Inseln. 1995, ISBN 978-3-638-08908-1 (E-Book ; Stand: 23. Februar 2009). 

Quellen

  1. Población en Canarias según Islas. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 1. Januar 2008. Abgerufen am 8. Februar 2009. (spanisch)
  2. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 37. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  3. Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 4. Abgerufen am 8. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  4. a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 6. Abgerufen am 8. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  5. Die Kanaren in Zahlen 2005. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2005, S. 6. Abgerufen am 8. Februar 2009. (PDF, 0,46 MB)
  6. a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 9. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  7. Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 10–13. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  8. 1.260 tote Flüchtlinge in knapp zwei Jahren. In: Wochenblatt.online. Wochenblatt S.L., 6. Oktober 2007. Abgerufen am 9. Februar 2009.
  9. Elecciones en Canarias 2007. Gobierno de Canarias. Abgerufen am 9. Februar 2009. (spanisch)
  10. a b Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 50. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  11. a b c Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 51. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  12. S. Naumann, A. Siegmund: Folgen des Massentourismus auf ein Inselökosystem - Siedlungsentwicklung auf Teneriffa. In: Uni Kiel. Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Geografie. Abgerufen am 10. Februar 2009. (PDF, 101 KB)
  13. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 201. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  14. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 191. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  15. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 228. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  16. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 214. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  17. Anuario Estadístico de Canarias. 2007. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 215. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 2,26 MB)
  18. Canarias en Cifras. 2007/08. In: Gobierno de Canarias. Kanarisches Institut für Statistik, 2008, S. 42. Abgerufen am 9. Februar 2009. (PDF, spanisch, 1,17 MB)
  19. Durchschnittsgehalt auf den Kanaren unter den niedrigsten des Landes. In: Wochenblatt.online. Wochenblatt S.L., 12. August 2006. Abgerufen am 10. Februar 2009.
  20. Zona Especial Canaria. Gobierno de Canarias. Abgerufen am 10. Februar 2009.
  21. RTVC. In: Radio Televisión Canaria. Radio Televisión Canaria, S.A.. Abgerufen am 10. Februar 2009. (spanisch)

Weblinks

28.343064904722-15.77636718757Koordinaten: 28° 21′ N, 15° 47′ W


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