Kanton Appenzell-Innerrhoden

Kanton Appenzell-Innerrhoden
Kanton Appenzell Innerrhoden
Wappen Kanton Appenzell Innerrhoden
Wappen des Kantons Appenzell Innerrhoden
Basisdaten
Hauptort: Appenzell
Fläche: 173 km²
(Rang 25)
Einwohner: 15'471 (2007)
(Rang 26)
Bevölkerungsdichte: 89 Einw./km²
(Rang 20)
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1513
Abkürzung: AI (ISO:CH-AI)
Sprachen: Deutsch
Website: Kanton Appenzell Innerrhoden
Karte
Karte Kanton Appenzell Innerrhoden
Lage des Kantons
Lage Kanton Appenzell Innerrhoden

Der Kanton Appenzell Innerrhoden (von Rhode) ist ein Kanton im Nordosten der Schweiz.

Deutsch: Appenzell Innerrhoden; Französisch: Appenzell Rhodes-Intérieures; Italienisch: Appenzello Interno; Rätoromanisch: Appenzell Dadens.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Appenzell Innerrhoden ist der Schweizer Kanton mit der niedrigsten Einwohnerzahl (rund 15'000 Einwohner) und der zweitkleinsten Fläche (nach Basel-Stadt).

Lage des Kantons

Der Kanton Appenzell Innerrhoden grenzt an den Kanton Appenzell Ausserrhoden und ist im Übrigen vom Kanton St. Gallen umgeben.

Höchster Berg ist der Säntis ( 2'502 m ü. M.) im Alpstein, auf dem sich die Grenzen der drei Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen treffen.

Politik

Der Kanton Appenzell Innerrhoden bildete vor der Gegenreformation zusammen mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden den Kanton Appenzell. Im Jahr 1597 hat Appenzell sich friedlich in zwei Halbkantone geteilt (Landteilung), die im Schweizer Ständerat mit jeweils nur einem statt mit zwei Sitzen vertreten sind. Sonst sind die Halbkantone vollkommen eigenständige Kantone, wie die anderen Kantone der Schweiz auch.

Appenzell war nach einem Bundesgerichtsentscheid vom 25. März 1990 der letzte Schweizer Kanton, der das 1971 auf eidgenössischer Ebene beschlossene Frauenstimmrecht gegen den Willen der (männlichen) Stimmbürger auch auf kantonaler Ebene einführen musste (konkretes Datum: 27. November 1990).

Legislative

Die jährlich in Appenzell abgehaltene Landsgemeinde ist das oberste bestimmende Organ innerhalb des Kantons. Viele Stimmbürger tragen bei der Landsgemeinde den Degen, der früher als Stimmausweis diente. Die Abstimmung erfolgt per Handerheben. In der direktdemokratischen Struktur des Kantons übernimmt das Volk also alle legislativen Aufgaben. Zur administrativen Vorbereitung der Landsgemeinde existiert jedoch auch das kantonale Parlament, der so genannte Grosse Rat.

Die wichtigsten Aufgaben des Grossen Rates sind die Vorberatung der Verfassungs- und Gesetzesvorlagen zuhanden der Landsgemeinde. Im Weiteren erlässt der Grosse Rat Verordnungen und Reglemente zum Vollzug der Gesetzgebung des Kantons und überwacht den Geschäftsgang aller Behörden. Ausserdem prüft und genehmigt er die Jahresrechnung, legt das Budget und den Steuersatz fest und fällt die Entscheide über die Erteilung des Landrechtes.

Jeder Bezirk wählt aus den in seinem Gebiet wohnhaften Stimmberechtigten auf 300 Einwohner je ein Mitglied, wobei eine Bruchzahl von mehr als 150 Bezirkseinwohnern einen Bezirk ebenfalls zu einem Vertreter berechtigt. Die Amtsdauer des Grossen Rates beträgt vier Jahre. Die Wahlen finden in den meisten Bezirken an offenen Bezirksgemeinden (analog zur Landsgemeinde) statt, in Oberegg jedoch an der Urne.

Sitzverteilung pro Bezirk (2006): Appenzell:18; Schwende:6; Rüte:10; Schlatt-Haslen:4; Gonten:5; Oberegg:6; Total: 49. Insgesamt sind 9 Frauen und 40 Männer im Grossen Rat.

Exekutive

Die Mitglieder der Regierung (die sogenannte Standeskommission) werden von der Landsgemeinde gewählt, zu der sich alljährlich am letzten Aprilsonntag die Stimmbürger versammeln. Die Standeskommission kennt keine Selbstkonstituierung, ihre Mitglieder werden vom Stimmvolk direkt in das jeweilige Amt gewählt. Regierender und stillstehender Landammann wechseln sich in einem Turnus von zwei Jahren ab. Die Standeskommission zählt sieben Mitglieder, die in ihrem Amt jeweils traditionelle Amtsbezeichnungen tragen und folgenden Departementen vorstehen:

  • stillstehender Landammann (Regierungsvizepräsident; Erziehung)
  • Statthalter (Gesundheits- und Sozial)
  • Landeshauptmann (Land- und Forstwirtschaft)
  • Landesfähnrich (Justiz-, Polizei- und Militär).
  • Säckelmeister (Finanzen)
  • Bauherr (Bau- und Umwelt)

Judikative

Es existieren im Bezirk Appenzell ein Kantonsgericht und ein Bezirksgericht. Letzteres gibt es auch in der Exklave Oberegg. Bemerkenswert ist, dass die Ämter der innerrhoder Judikative ehrenamtliche Posten sind.

Bezirke

Bezirke des Kantons Appenzell-Innerrhoden

Die Bezirke sind die unterste Verwaltungseinheit im Kanton Appenzell Innerrhoden. Sie haben eine ähnliche Funktion wie die Gemeinden anderer Kantone. Sie werden in letzter Zeit daher in Statistiken usw. häufig auch als Gemeinden bezeichnet. Die Bezirke entstanden 1872 aus den ehemaligen Rhoden.

Siehe auch: Bezirke des Kantons Appenzell Innerrhoden

Da sich verschiedene Bezirke das Dorf Appenzell (Appenzell, Schwende und Rüte) aufteilen, wurde schon im 16. Jahrhundert für gemeindeübergreifende Aufgaben (wie Baupolizei, Feuerwehr oder Wasser- und Energieversorgung) eigens eine Spezialgemeinde gegründet, die Feuerschaugemeinde, welches das Dorf Appenzell mit seinen Aussenquartieren umfasst. Schwende und Rüte teilen sich auch das Dorf Weissbad.

Die Bezeichnung für einen Bezirkspräsidenten ist Bezirkshauptmann, der Stellvertreter wird als Stillstehender Bezirkshauptmann bezeichnet. Die Hauptmänner haben ähnliche Funktionen wie Gemeindepräsidenten anderer Kantone.

Es gibt Pläne für eine Reform, wonach der ganze Kanton Appenzell Innerrhoden in einem einzigen Bezirk zusammengeschlossen werden soll.

Das Bundesamt für Statistik führt den gesamten Kanton bereits als einen Bezirk unter der BFS-Nr.: 1600.

Bräuche

Die Bauern bringen ihre Kühe im Frühling auf die Alp zur Sömmerung und holen diese im Herbst wieder ab. Dabei werden häufig die Trachten angezogen und die Bauern werden von Appenzeller Blässen (Appenzeller Sennenhunden) begleitet.

Weblinks


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