Kanu-Slalom

Kanu-Slalom
Kanuslalom-Weltcup 2002 in Augsburg, Damen Semifinale in Einer-Kajak der Damen am Augsburger Eiskanal

Kanuslalom ist eine Wettkampfdisziplin des Kanusports. Ziel ist es, eine mit Toren festgelegte Strecke auf schnell fließenden Wasser in kürzester Zeit fehlerfrei zu befahren.

Inhaltsverzeichnis

Regeln

Eine Strecke besteht aus einem zwischen 250 und 400 m langen Abschnitt, der eine Mindesttiefe von 40 cm und eine Fließgeschwindigkeit von mindestens 2 m/sec (= 7,2 km/h) aufweisen soll. Über die Strecke werden 18-25 Tore verteilt, die entsprechend ihrer Nummerierung zu durchfahren sind. Die meisten, i.a. grün-weiß gekennzeichneten Abwärtstore sind in Fließrichtung zu durchfahren; mindestens 6 Tore müssen jedoch Aufwärtstore sein, die rot-weiß gekennzeichnet und stromaufwärts zu durchqueren sind.

Ein Wettkampf besteht aus zwei Läufen (Durchgängen), die Gesamtzeit eines Laufes ergibt sich aus der Gesamtfahrzeit zuzüglich etwaiger Strafzeiten. Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses wurden bis 2008 die Ergebnisse der beiden Läufe addiert; ab 2009 soll nur noch der bessere Lauf in die Wertung kommen.

Für eine Torstabberührung werden 2 Strafsekunden, für ein Auslassen oder Falschbefahren (Richtung oder Reihenfolge) eines Tores 50 Sekunden Strafzeit verhängt.

Boote

Die Boote müssen je nach Bootsklasse eine bestimmte Mindestlänge und Mindestbreite haben. Beim Einer-Kajak sind dies 3,50 m Länge und 0,60 m Breite.

Gefahren wird in vier Bootsklassen:

Vereinzelt werden auch Wettkämpfe im Zweier-Canadier mixed durchgeführt (bis 1981 als WM-Disziplin, bis heute im DM-Programm).

Wettkämpfe

Zusätzlich zu den Einzelwettbewerben gibt es Mannschaftsrennen. Eine Mannschaft besteht aus drei Booten der gleichen Bootsklasse, die gleichzeitig die Strecke befahren. Die Fahrzeit wird gemessen vom Start des ersten bis zur Zielankunft des letzten Bootes. Die Strafsekunden jedes einzelnen Bootes werden zur Gesamtzeit addiert. Das Mannschaftsrennen besteht ebenfalls aus zwei Läufen, die Gesamtzeit ergibt sich aus der Addition beider Zeiten.

Kanuslalom war einmalig 1972 olympisch und ist seit 1992 wieder durchgängig im olympischen Programm. Seit 1949 werden im Kanuslalom Weltmeisterschaften veranstaltet. Sie finden heute jährlich außer im Jahr der Olympischen Spiele statt.

Zur Steigerung der Attraktivität findet bei Großveranstaltungen wie Weltcups und Meisterschaften erst eine Qualifikation mit zwei Läufen statt. Ihr folgt ein Semifinale mit den 15 bis 40 (je nach Anzahl der Teilnehmer an der Qualifikation) schnellsten Fahrern, das aus nur einem Lauf besteht. Die 6 bis 20 (je nach Anzahl der Teilnehmer im Halbfinale) schnellsten Fahrer fahren als Finale einen zweiten Lauf, bei dem die schnellsten Fahrer des Halbfinales als letzte an den Start gehen. Für die Ermittlung des Siegers werden die Fahrtzeiten von Semifinale und Finale addiert.

Wettkampfstätten

Kanuslalom wurde ursprünglich auf natürlichen Gewässern betrieben, der Trend geht aber immer mehr zu künstlichen Wildwasseranlagen. Die wichtigsten Strecken in Deutschland sind der Augsburger Eiskanal und der Kanupark Markkleeberg.

Siehe auch

Weblinks


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