Kanzelwandbahn

Kanzelwandbahn
Talstation Kanzelwandbahn

Die Kanzelwandbahn ist eine 1954 erbaute Luftseilbahn in Riezlern, Kleinwalsertal, Bundesland Vorarlberg in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Überlegungen zum Bau einer Bahn auf die 2056 m hohe Kanzelwand wurden im Fremdenverkehrsbeirat von Riezlern bereits 1952 geführt. Am 6. März 1954 wird die Kanzelwandbahn AG gegründet. Alleiniger Vorstand war Walter Fritz und der damalige Bürgermeister von Riezlern. Josef Risch war Vorsitzender des Aufsichtsrates. Das Grundkapital der Gesellschaft belief sich auf 650.000 DM. Die Bauarbeiten begannen 1954 und am 2. April 1955 fand die Jungfernfahrt statt. Die Zweiseilumlaufbahn überbrückt eine Höhendifferenz von 870 m. 6 Personen pro Kabine werden mit 5 m/s zum Gipfel transportiert. Es fielen Baukosten in Höhe von 3,8 Mio DM an. Die Bahn konnte pro Stunde 320 Personen transportieren. 1956 wurde an der Bergstation eine Berggaststätte erbaut. Im gleichen Jahr wurde der Zwerenlift eröffnet, der 180 Personen pro Stunde befördern konnte.

Aktionärsstruktur 1954

Anteilseigner Prozent
Elektrizitätswerk Riezlern 38,4 %
Allgäuer Überlandwerk 15,4 %
Gemeinde Mittelberg 23,1 %
41 Kleinaktionäre 23,1 %

Unternehmensentwicklung

Talort Riezlern

Im Jahre 1973 wurde die Fellhornbahn fertiggestellt und die beiden Skigebiete miteinander verbunden. Der Zwerenlift wurde erweitert und beförderte nun, dank Doppelbügel, 690 Personen pro Stunde. Zwei Bierenwanglifte tun ihr übriges zur Vergrößerung des Skigebietes. 1976 wurden weitere 2,4 Mio. DM investiert, um eine Kapazitätssteigerung der Bahn von 350 auf 480 Personen pro Stunde zu erreichen. 1988 wurden nochmals 15 Mio. DM investiert und die Bahn transportiert nun 1500 Personen pro Stunde auf den Berg.

Walter Fritz war von Anfang an dabei und wechselte 1989 vom Vorstand in den Aufsichtsrat. Lawinenverbauungen, Kanalisierung der Berggaststätte und Beschneiungsanlagen beschäftigten die Unternehmensleitung der Bahn in den 1990er Jahren. 67 sogenannte Elektranten Kombianlagen für Wasser- und Elektrizitätsversorgung für die insgesamt 15 Schneeerzeuger wurden entlang der Bahn installiert. Eine Sonnenterrasse für 200 Personen mit Windschutz wurde gebaut und die Zwerenalpelifte zur 6er-Sesselbahn erweitert.

2008 wurden für die das Projekt Beschneiungsanlage Ausgaben in Höhe von 6 Mio Euro getätigt. Zunächst wurde unterhalb der Bergstation der Kanzelwandbahn ein Schneeteich mit einem Fassungsvermögen von 58.000 Kubikmeter Wasser angelegt und 6 km Rohrleitungen in der Erde verbaut. Mit der Anlage lassen sich über ein System von Rohrleitungen und Schneekanonen innerhalb von 70 Stunden, die Pisten der Fellhorn- und Kanzelwandbahn komplett beschneien. Auf die Stunde heruntergebrochen heißt das, dass in einer Stunde 3.000 Kubikmeter Schnee erzeugt werden können, was rund 300 LKW-Ladungen Schnee pro Stunde entspricht.

Kanzelwand-, Fellhorn-, Walmendingerhorn und Nebelhornbahn haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen, der unter dem Namen Das Höchste für die Region Oberstdorf und Kleinwalsertal wirbt. Der Bergbahnverbund ist im Besitz der Kleinwalsertaler Bergbahn, deren Hauptaktionäre heute das Allgäuer Überlandwerk und die Raiffeisen Holding Kleinwalsertal sind.

Modell

Ein Funktionsmodell der Bahn wurde von der Firma Brawa im Maßstab H0 herausgebracht.

Weblinks

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