Kaolack

Kaolack
14.15-16.07036
Kaolack (Senegal)
Kaolack
Kaolack
Die Moschée in Medina Baay, Kaolack
Straßenszene, rechts das Gebäude der Wirtschaftskammer

Kaolack die Hauptstadt der Region Kaolak in Senegal. Derzeit beträgt die Einwohnerzahl etwa 200.000. Die Stadt liegt südöstlich der Hauptstadt Dakar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kaolack liegt am rechten Ufer circa 100 Kilometer vor der Mündung am Saloum-Fluss, die ehemalige Hauptstadt des Königreiches der Saloum. Die Stadt wurde im frühen 16. Jahrhundert Kahone genannt und war zentraler Marktplatz, der um einen heiligen Baum herum entstand. Im 17. und 18. Jahrhundert bestand der Ort aus einer Reihe von verschiedenen Nachbarstämmen, die um sich herum weites, offenes Feld hatten. Die langsam wachsende Bevölkerung wurde zunehmend muslimisch, die Naturreligion, die ihre traditionellen Riten auf der gegenüberliegenden Insel Kouyong abhielten, verschwand.

Im frühen 19. Jahrhundert kam der ganze Saloum-Fluss unter französische Herrschaft, die den Einheimischen neue Gesetze auferlegten und unter anderem von Sklavenhandel betrieben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann auch Erdnuss-Produktion betrieben.

Um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts wurde Kaolack ein wichtiges Zentrum des Tijaniyyah-Ordens und seit 1910 mit einer großen Außenstelle (Ribat) Leona. Medina Mbàbba (Médina Mbaba in French) auch „Medina I“ genannt, ist nach Baabakar Njaay benannt, dessen Spitzname „Mbàbba Njaay“ war. Er war Serer-Vorsteher des Dorfes, als dieses zu Kaolack eingemeindet wurde. Ein zweites Ribat öffnete in den frühen 1930ern in Medina Baye. Medina Baay (Médina Baye in French), auch „Medina II“ genannt liegt im Nordosten der Stadt. Dieser Tidschani-Orden wurde von Allaaji Abdulaay Ñas's Sohn, Ibrahim Baye Niass, gegründet. Seine Anhängerschaft versteht unter dem Wort „Baay“ „Vater“ (in Wolof). Im arabischen versteht man darunter „Die Stadt Baay“. Die Glaubensgemeinschaft von Medina Baye ist mittlerweile eine internationale Institution mit Dependancen in vielen Städten wie beispielsweise in Kano, Nigeria und Chicago, Illinois.

Die um 1911 herum gebaute Stichstrecke vom Hafen zur Bahnstrecke Dakar–Niger verursachte eine Bevölkerungsexplosion: 1925 waren es noch 5.600, neun Jahre später bereits 44.000 Einwohner.

Wirtschaft

Kaolack ist das Zentrum der senegalesischen Erdnussindustrie. Das gewonnene Erdnussöl wird zu 90 % exportiert. Darüber ist es einer der wichtigsten Handesplätze und Verkehrsdrehkreuz, insbesondere wegen seines Hafens.

Umwelt

Kaolack gilt als eine der schmutzigsten Städte Afrikas: auf den Straßen herrscht eine unvorstellbare Verschmutzung von Müll, das Wasser ist praktisch ungenießbar und die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch. Die Stadt ist umgeben von einem blauen Ring dunstigem Abfallgestank, der von den ihr umgebenden Mülldeponien herrührt. Insbesondere im Sommer ist die Situation für Mensch und Tier unerträglich. Epidemien wie Malaria, Gelbfieber und Cholera brechen fast jährlich aus. Erst vor wenigen Jahren ging von hier eine Lepra-Welle aus, der viele Menschen zum Opfer fielen. Nur die westlichen Stadtteile sind ein wenig besser dran. Sie lassen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den anderen Stadtvierteln wie zum Beispiel Léona (seneganesisch: Lewna) die schlimmsten Umweltzustände herrschen.[1]

Sonstiges

In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es eine Städtepartnerschaft zwischen Kaolack und der deutschen Stadt Gelsenkirchen. [2]

Kaolack ist Sitz des Bistums Kaolack.

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. http://www.senegalaisement.com/senegal/kaolack.php
  2. http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?t=4271

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