Andre-Gide-Preis

Andre-Gide-Preis

André-Gide-Preis der DVA-Stiftung für deutsch-französische Literaturübersetzungen. Dieser Preis ist zurzeit (2006) mit je € 10.000 dotiert und wird seit 1998 im Zwei-Jahres-Turnus verliehen, für je ein Werk mit Übersetzung aus dem Deutschen oder aus dem Französischen in die jeweils andere Sprache. Der Preis trägt seinen Namen nach dem frz. Autor André Gide. Träger des Preises ist die "DVA-Stiftung" in Stuttgart, eine unselbständige Stiftung der Robert-Bosch-Stiftung. Der Preis möchte die Kenntnis der schönen Literatur (Prosa, Lyrik) des je anderen Sprachraumes fördern, indem er hervorragende Übersetzungen eines Werkes auszeichnet, welches entweder in besonderem Maß die jeweilige Nationalliteratur repräsentiert oder den Dialog zwischen den beiden Kulturen bereichert. Bewerben können sich jüngere Übersetzer aus den beiden Sprachen, die bereits erste (anderweitige) Übersetzungen veröffentlicht haben.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Übersetzungspreises sowie die Namen der jeweils übersetzten Autorinnen und Autoren sind:

1997/98

  • Thomas Eichhorn, Leipzig, für Arthur Rimbaud Oeuvres poétiques (dt. Das trunkene Schiff 1. Aufl. Aachen: Rimbaud, 1991, 4. Aufl. ebd. 2005, auch in zweispr. Ausgabe: Sämtl. Dichtungen München: dtv TB, 1997, 2. Aufl. 2002) siehe auch:[1] Nominierung für 2007
  • Claire de Oliveira, Savins, für Birgit Vanderbeke Das Muschelessen (u.d.T. Le Dîner de moules [2]) Claire de Oliveira hat zahlreiche Texte aus dem Deutschen übersetzt, unter anderem Le renard était déjà le chasseur von Herta Müller (1996) und Avidité von Elfriede Jelinek (2002). Sie übersetzt auch aus dem Rumänischen und ist Maître de conférences an der Universität Sorbonne (Paris IV). Sie hat mehrere Preise erhalten, u. a. den Prix Gérard Nerval pour la traduction littéraire (2004).

1999/2000

  • Christiane Seiler, Berlin,[3] für Richard Millet [4] L'amour des trois soeurs Piale (dt. Die drei Schwestern Piale Berlin: Alexander Fest und Frankfurt: Fischer TB, beides 2002)
  • Bernard Banoun, Thizy, [5](in frz.) für Josef Winkler Wenn es soweit ist (frz. u.d.T.Quand l'heure viendra Lagrasse: Verdier, 2000)

2001/02

  • Claudia Kalscheuer, Berlin, für Gabrielle Wittkop[6] Sérénissime assassinat (dt. Der Witwer von Venedig München: Hanser, 2002 und München: dtv TB, 2004)
  • Marion Graf, Schaffhausen und Genf (geb. 1954), für Robert Walser Mikrogramme (frz. Le Territoire du crayon. Microgrammes 396 p. -enthält 77 Prosatexte- Genf: Edition Zoe, 2003. ISBN 2881824714)

2003/04

  • Elsbeth Ranke, Chantilly, für Jean Rouaud: Schreiben heißt, jedes Wort zum Klingen bringen Schirmer-Graf, München 2004. Aus dem Frz.: La désincarnation
  • Diane Meur, Paris, für Paul Nizon: Les Premières Editions des Sentiments Actes Sud, Arles 2006 [7] Dt.: Die Erstausgaben der Gefühle. Journal 1961 - 1972

2005/06

  • Sonja Finck, Berlin, für Leslie Kaplan Fever (dt. Titel gleichlautend, Berlinverlag, Berlin 2006, TB 2008) siehe auch: [8]> Aktuelles. - Rede der Übers. aus Anlass der Verleihung [9] frz.
  • Olivier Le Lay, Saint-Brieuc für Elfriede Jelinek: Enfants des morts Seuil, Paris 2007 ISBN 2020500728. Aus dem österr. Dt. Die Kinder der Toten. Die Übersetzung erregte in Frankreich Aufmerksamkeit, da sie die "Brutalität und Bedeutungsvielfalt, die Obszönität und Trashigkeit" von Jelineks Sprache bis zur Verstehensgrenze wiedergab. Jelinek gab daraufhin ein längeres Interview im "Magazine littéraire" (Winter 2006/2007), in dem sie u.a. die Übersetzung lobt.

2008

  • Georg Holzer, München, für Amoren für Cassandre (frz. Amours de Cassandre) von Pierre de Ronsard
  • Barbara Fontaine, Paris, für Un pays invisible (Ein unsichtbares Land) von Stephan Wackwitz

Literatur

  • Deutsch-französische Wechselwirkungen. 25 Jahre DVA-Stiftung (Reden der Festveranst. am 3. November 2005) DVA-Stiftung, Stuttgart 2006 (60 S., ohne ISBN)
  • Prix André Gide pour les traductions littéraires franco-allemandes. Remis des prix le 28. November 2006 à L'Hôtel des Beauharnais, Paris Ebd. 2007 (56 S., ohne ISBN)

Weblinks


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