Karl-Renner-Publizistikpreis

Karl-Renner-Publizistikpreis

Der Dr. Karl Renner Publizistikpreis wird alle zwei Jahre vom Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) an österreichische Journalisten für hervorragende, langjährige journalistische Leistungen vergeben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Preises

Der Preis wurde 1964 von der Sektion Journalisten in der Gewerkschaft Kunst Medien Freie Berufe im Österreichischen Gewerkschaftsbund ÖGB gegründet und von der Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. finanziert.

Nachdem es Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre zu Unstimmigkeiten zwischen dem ÖGB, der SPÖ und dem damaligen Chef der Journalistengwerkschaft Günther Nenning wegen seines Engagements bei der Besetzung der Hainburger Au kam, zog sich die BAWAG von der Finanzierung des Preises zurück. Nenning wollte daraufhin den Preis über eine Bausteinaktion durch die Mitglieder der Journalistengewerkschaft finanzieren, was misslang.

Da der Preis damit für die Journalistengewerkschaft unfinanzierbar war, wurde er mit allen Rechten an den Österreichischen Journalisten Club ÖJC übergeben. Obmann Norbert Adam schuf ein Kuratorium von österreichischen Firmen und Institutionen und konnte so die Finanzierung und regelmäßige Vergabe des Preises seit 1984 durch den ÖJC sicherstellt. Sein Nachfolger, Fred Turnheim baute dieses System weiter aus. Der Preis wird seitdem regelmäßig vom ÖJC vergeben. Träger des inzwischen auch markenrechtlich geschützten Preises ist nun der Österreichische Journalisten Club (ÖJC).

Statuten

  1. Der Österreichische Journalisten Club verleiht für hervorragende, journalistische Leistungen den Dr. Karl Renner Preis für Publizistik.
  2. Der Preis wird alle zwei Jahre an österreichische Journalisten (österreichische Staatsbürger) oder an in Österreich tätige Redaktionen vergeben. Die Vergabe erfolgt für hervorragende Leistungen im Bereich der Publizistik in der jeweils abgelaufenen Periode oder für langjährige, hervorragende Tätigkeit. Es wird nur ein Preis vergeben. Sollte die Jury der Meinung sein, keinen geeigneten Kandidaten vorschlagen zu können, kann die Vergabe auch ausgesetzt werden. Über die Verwendung des Preisgeldes bestimmt in diesem Fall das Dr. Karl Renner Publizistikpreis-Kuratorium gemeinsam mit dem ÖJC-Vorstand.
  3. Die Preisträgerermittlung erfolgt durch eine unabhängige Jury.
  4. Diese Jury wird aufgrund eines Vorschlages des Österreichischen Journalisten Clubs vom Kuratorium eingesetzt. Der Vorsitzende ist der Präsident des ÖJC. Er hat kein Stimmrecht. Wenn weniger als sieben Jurymitglieder bei der Sitzung anwesend sind, wird die Jury vom Präsidenten des ÖJC für den siebten Werktag neuerlich einberufen. Diese Sitzung ist dann auf jeden Fall beschlussfähig.
  5. Die Sitzungen der Jury sind vertraulich. Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt durch den Präsidenten des ÖJC. Die Durchführung der Veranstaltung zur Übergabe des Dr. Karl Renner Publizistikpreises obliegt dem ÖJC.
  6. Die Jury entscheidet als Gremium von Einzelpersonen, die Mitglieder der Jury können sich nicht vertreten lassen.
  7. Der erste und der zweite Vizepräsident des ÖJC nehmen zusätzlich an den Sitzungen der Jury mit Stimmrecht teil. Sie werden dafür von ihrem Vorstand weisungsfrei gestellt.
  8. Zur Einreichung von Vorschlägen sind alle Mitglieder des ÖJC, die Redaktionen aller Printmedien, sowienFilm, Funk- und elektronischer Medien in Österreich berechtigt. Die Jury oder einzelne Mitglieder können auch von sich aus Kandidaten nominieren, ebenso sind Eigenbewerbungen möglich. Die Nominierung muss innerhalb der Einreichfrist erfolgen und ist den Jurymitgliedern bekannt zu machen.
  9. Sämtliche Einreichungen sind von der Jury in einer gemeinsamen Sitzung einzeln zu bewerten. Für die Bild- und Tonträger muss eine gemeinsame Sitzung erfolgen.
  10. Die Jury trifft ihre Wahl ohne Rücksicht auf Zugehörigkeit zu einer politischen Partei, einem Verein oder Interessensgruppen der Kandidaten und mit besonderem Bedacht auf die kritische und erzieherische Funktion der Medien im Dienste der Demokratie.
  11. Die Abstimmung der Jury erfolgt geheim. Zur Vergabe des Dr. Karl Renner Publizistikpreises ist die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Bei Feststellung der Stimmenanzahl werden ungültige und Stimmenthaltungen mitgezählt. Im ersten Wahlgang sind die Bestgereihten nach dem Prinzip der relativ meisten Stimmen festzustellen. Sofern kein Bewerber im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, ist der Preisträger durch weitere Wahlgänge aus den Bestgereihten des ersten Wahlganges zu ermitteln. Haben mehr als drei Bewerber die relativ meisten Stimmen erhalten, ist solange eine Ausscheidungswahl durchzuführen, bis die drei in die Endabstimmung kommenden Bewerber feststehen. Der Preis kann nicht geteilt werden.
  12. Die Aufbringung der für den Preis erforderlichen Mittel erfolgt durch die Beiträge des Dr. Karl Renner Publizistikpreis Kuratoriums.

Preisträger

Jahr Preisträger
1964 René Marcic
Oscar Pollak (postum)
1965 Anton Fellner
Josef Riedler
Hermann Stöger
Helmut Zilk
1966 Louis Barcata
Heinz Brantl
Hugo Portisch
Gerhard Weiss
1967 Claus Gatterer
Franz Kreuzer
Norbert Leser
Manfred Nayer
Karl Heinz Ritschel
Kurt Skalnik
Kuno Knöbl (Förderpreis)
1968 Johannes Jacques Hannak
Horst Knapp
Kollektivpreis Die Furche
Rita Berger
Trautl Brandstaller
Orlinda Pawek
Anton Pelinka
1969 Alfons Dalma
Kurt Vorhofer
Friedrich Scheu
Ernst Fischer
Peter Lingens (Förderungspreis)
Hans Jablonka (Förderungspreis)
1970 Hellmut Andics
Fritz Csoklich
Karl Grabner
Erich Lessing
Oscar Bronner (Förderungspreis)
Die Redaktion „academica“ (Förderungspreis)
1971 Rudolf Angerer
Rupert Gmoser
Hannes Leopoldseder
Helmut Pfitzner
Ernst Trost
Redaktion „hallo“ (Förderungspreis)
1972 Otto Leichter
Hubert Feichtlbauer
Hans Walter Christ und Egon Blaschka
Otto M. Fielhauer
Redaktion „anstoss“ (Förderungspreis)
Ralph Grossmann und Herbert Hauk und ORF (Förderungspreis)
Heide Pils (Förderungspreis)
Gertrude Rafeiner (Förderungspreis)
1973 Hans Dibold
Franz Sitte
Kurt Wimmer
Wolf Dieter Hugelmann (Förderungspreis)
Hans Mahr (Förderungspreis)
Redaktion „Musikbox“ ORF/HF (Förderungspreis)
Ursula Pasterk (Förderungspreis)
Günther Poidinger (Förderungspreis)
1974 Peter Klar
Paul Lendvai
Sigrid Löffler
Heinz Nußbaumer
Werner Schneyder
Georg Wailand
Götz Hagmüller (Förderungspreis)
Marie Luise Kaltenegger (Förderungspreis)
1975 Hermann Czekal
Team vom ORF „teleobjektiv“
Helmut Rome
Hermann Polz
Erwin Melchart (Förderungspreis)
Redaktion „Rennbahn-Express“ (Förderungspreis)
Werner Vogt (Förderungspreis)
1976 Georg Nowotny
Günter Traxler
Trautl Brandstaller
Otto Schulmeister
„profil“
Walter Pissecker
Harald Irnberger (Förderungspreis)
Richard Goll und Alfred Treiber (Förderungspreis)
Schülerzeitung „KRITIK“ (Sonderpreis)
1977 Kuno Knöbl
Karl Löbl
Hans Köppl
Birgit Cerha (Förderungspreis)
„Minibox“/ORF (Förderungspreis)
Friedrich Graupe (Förderungspreis)
Walter Salzmann (Förderungspreis)
1978 Paul Blaha
Axel Corti
Ronald Barazon
Manfred Scheuch
Redaktion „erziehung heute“ (Förderungspreis)
Wolfgang Haupt (Förderungspreis)
1979 Josef Laschober
Gerhard Mayer
Dieter Seefranz
Hans Zerbs und Norbert Hochmayer
Redaktion „Falter“ (Förderungspreis)
Redaktion „Föhn“ (Förderungspreis)
Lieselotte Palme (Förderungspreis)
1980 Alfred Magaziner
Eva Deissen
„Ohne Maulkorb“/ORF
Hans-Peter Martin (Förderungspreis)
Kurt Langbein (Förderungspreis)
1981 Alfred Worm
Barbara Coudenhove-Kalergi
„APROPOS“ Schüler- u. Jugendztg. (Förderungspreis)
1982 Rudolf Nagiller
„Gegenstimmen“ (Förderungspreis)
„Sterz“ (Förderungspreis)
1984 Claus Gatterer (postum)
Dieter Zehentmayr
1986 Heinz Nußbaumer
1988 Reinhard Engel
1990 Hans Rauscher
1992 Friedrich Orter mit Kamerateam
Amir Esmann Kameramann und Amir Malek Kamera-Assistent
Christian S. Ortner
1994 Harry Weber
1996 Redaktion „ORIENTIERUNG“, ORF
Christian Schüller (Ehrende Anerkennung)
1998 Helmut Opletal
2000 Andreas Novak
2002 Armin Thurnher
2004 Alfred Treiber
2006 Christoph Feurstein

Weblinks


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