Karl Friedrich Gsur

Karl Friedrich Gsur
Abwehrkampf einer MG-Abteilung (1915/16)
Porträt Adolf von Boog

Karl Friedrich Gsur (* 3. Juli 1871 in Wien; † 25. August 1939 in Wien) war ein österreichischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Friedrich Gsur war Sohn des bekannten Bildhauers und Graveurs Karl Ludwig Gsur. Er war zu seinen Lebzeiten ein bekannter Genre-, Landschafts- und Porträtmaler.

Gsur absolvierte sein Studium an der Wiener Akademie, wobei u. a. Siegmund L'Allemand sein Lehrer war. Es folgten Studienreisen, die ihn nach Tunesien, Frankreich und den Niederlanden führten. Ab 1905 war Gsur Mitglied der Genossenschaft Bildender Künstler, deren Silberne Jubiläumsmedaille er 1936 erhielt.

Karl Friedrich Gsur stand vom ersten Tag des Ersten Weltkriegs an als Landsturmoffizier im Feld, war zunächst Ordonnanzoffizier bei der 25. Infanterietruppen-Division, welche die Infanterieregimenter 4 („Hoch- und Deutschmeister“), 84 („Freiherr von Bolfras“) und das Kopaljägerbataillon 10 umfasste. Er machte die Kämpfe bei Komarów, Lemberg, am Bug und bei Sapanów mit, wurde im Mai 1917 Personaladjutant des Erzherzogs Peter Ferdinand, im November wurde er zum Hauptmann befördert. Ab Oktober 1914 war Gsur Mitglied des k.u.k. Kriegspressequartiers und verwendete in der Folge seine drei längeren Heimaturlaube dazu, seine an der Front skizzierten Studien zu großen Gemälden auszuarbeiten.

Der Künstler und Soldat wurde mit dem Signum Laudis und dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit der Kriegsdekoration ausgezeichnet und galt als „anerkannt vorzüglicher Kriegsmaler“, der sich besonders um die Popularisierung der k.u.k. Armee verdient machte. Seine Werke waren in den meisten Ausstellungen des Kriegspressequartiers zu sehen und dienten auch als Vorlage für farbige Reproduktionen zugunsten des Kriegshilfswerkes.[1] Weiters porträtierte Gsur hohe Militärs der Armee, unter anderem Kaiser Karl I. von Österreich oder den damaligen Generalmajor Adolf von Boog. Im Künstlerhaus Wien wurden regelmäßig Ausstellungen seiner Werke organisiert.

1939 starb Karl Friedrich Gsur und wurde auf den Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt.

Werke (Auszug)

  • Abwehrkampf einer MG-Abteilung (Abwehrkampf einer MG-Abteilung. Maschinengewehrabteilung II des Infanterieregiments Nr. 4 "Hoch- und Deutschmeister" auf der Höhe Gora Sokal am Bug, 20. Juli 1915). Öl auf Leinwand, 92 × 116 cm. Heeresgeschichtliches Museum, Wien.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918, Wien 1981, S. 14f.

Weblinks

 Commons: Karl Friedrich Gsur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Ludwig Gsur — (* 1844 in Schottenfeld; † 1895 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer und Graveur. Sein Sohn war der Genre , Landschafts und Porträtmaler Karl Friedrich Gsur (1871–1939). Kategorien: GraveurÖsterreichischer BildhauerPerson (Wien)Geboren… …   Deutsch Wikipedia

  • Gsur — ist der Name von Constantin Gsur (1743 1811), österreichischer Zisterzienser und Kirchenkomponist Karl Friedrich Gsur (1871−1939), österreichischer Maler Karl Ludwig Gsur (1844−1895), österreichischer Bildhauer und Graveur siehe auch: Gsur Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gs — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • k.u.k. Kriegspressequartier — Das kaiserlich und königliche Kriegspressequartier (KPQ) wurde am 28. Juli 1914 als Abteilung des Armeeoberkommandos gegründet. Kommandant des KPQ war von Kriegsbeginn an Generalmajor (zuvor Oberst) Max Ritter von Hoen. Ab März 1917 hatte der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsmaler — Der Deutsche Ernst Vollbehr am Schwarzen Meer (1942) …   Deutsch Wikipedia

  • Prasthan Dachauer — Wolfram „Prasthan“ Dachauer (* 8. Oktober 1940 in Linz) ist ein österreichischer Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und künstlerische Ausbildung 2 Künstlerische Tätigkeit 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Schottenfeld — Wappen Karte Schottenfeld ist ein Bezirksteil des Wiener …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Straßennamen von Wien/Favoriten — Straßen in Wien I. Innere Stadt | II. Leopoldstadt | III. Landstraße | IV. Wieden | V. Margareten | VI. Mariahilf | VII.  …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Florian Winter — bei den Braunauer Zeitgeschichte Tagen (2007) Ernst Florian Winter (* 16. Dezember 1923 in Wien) ist ein österreichisch US amerikanischer Historiker und Politikwissenschaftler und Gründungsdirektor der Diplomatischen Akademie Wien …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”