Karl Friedrich von Rumohr

Karl Friedrich von Rumohr
Friedrich Nerly: Bildnis Karl Friedrich von Rumohr, um 1823–1827

Karl Friedrich von Rumohr (* 6. Januar 1785 in Reinhardtsgrimma bei Dresden; † 25. Juli 1843 in Dresden) war ein weitgereister deutscher Kunsthistoriker, Schriftsteller und Gastrosoph.

Rumohr gilt durch seine Textsammlung Italienische Forschungen (drei Bände, 1827–1831) als Mitbegründer der quellenkritischen Kunstgeschichtsschreibung.

Rumohr war ein profunder Kenner und Kritiker italienischer Kunst und unter anderem als Einkäufer für die Gemälde der neu gegründeten Preußischen Museen in Berlin tätig. Er war väterlicher Freund und Förderer einer Reihe von Malern, insbesondere der Nazarener in Rom.

1813 legte er mit seinem Aufsatz Altertümer des transalbingischen Sachsen die Grundlage für die Erhaltung mittelalterlicher Kunstschätze in Schleswig-Holstein und Lübeck.

1834 wurde Rumohr zum dänischen Kammerherrn ernannt.

Er veröffentlichte 1822 das Buch Geist der Kochkunst von Joseph König, eine gastrosophische Schrift, unter dem Namen seines Leibkochs, das einige Kritiker sogar dem berühmten Werk Die Physiologie des Geschmacks von Brillat-Savarin für überlegen halten.

Karl Friedrich von Rumohr setzte sich darin mit unterschiedlichen Kochtechniken, Nahrungsmitteln und ihrem Gebrauch auseinander. Er wollte außerdem mit seinem Buch die deutschen Hausfrauen ermutigen, die traditionelle unprätentiöse deutsche Küche beizubehalten. So schrieb er beispielsweise über Suppen:

„In einem großen Teil von Europa werden die Brühen als Vorspeisen angewendet. Man gibt ihnen durch Brotschnitte, Mehlfrüchte, teigartige Substanzen, Gemüse; gehacktes oder aufgeschnittenes Fleisch und durch allerlei künstliche Zusammensetzungen auf das mannigfaltigste diejenige Dichtigkeit; deren sie bedürfen, um den Magen nicht gleich beim Anbeginn der Mahlzeit mit Flüssigkeiten zu überfüllen. Indes wird man durch keinerlei noch so künstlichen Zusatz je die Fehler einer schlechten Fleischbrühe gutmachen können, Eine Fleischbrühe, welche nicht gehörig im Wallen erhalten, nicht aufmerksam geschäumt und gesalzen worden ist, oder in die der Rauch geschlagen hat, oder in welcher die Kräuter und Wurzeln durch zu langes Kochen den besten Geschmack verdünstet haben, wird jederzeit einen schalen und schlechten Geschmack behalten, was man auch irgend hinzusetzen möge.“

Die Gastronomische Akademie Deutschlands vergibt als höchste Auszeichnung seit 1963 den Carl-Friedrich-von-Rumohr-Ring an Persönlichkeiten, die sich um die Kochkunst und Tafelkultur in besonderem Maße verdient gemacht haben.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. GAD-Homepage zum Carl-Friedrich-von-Rumohr-Ring

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