Karl Heinrich Seibt

Karl Heinrich Seibt
Karl Heinrich Seibt

Karl Heinrich Ritter von Seibt (* 21. März 1735 in Mariental (Oberlausitz); † 2. April 1806 in Prag) war ein deutscher Pädagoge und katholischer Theologe in Böhmen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seibt war der Sohn eines Klostersekretärs und späteren Domstiftssekretärs in Bautzen. Seine erste Ausbildung hatte er im Kloster Marienthal erhalten und von 1775 bis 1750 bei den Piaristen im böhmischen Kosmanos seine Ausbildung fortgesetzt. Er absolvierte philosophische und ästhetische Studien ab 1751 an der Universität Prag und 1756 an der Universität Leipzig, wo er durch Christian Fürchtegott Gellert und Johann Christoph Gottsched geprägt wurde. Der damalige siebenjährige Krieg, veranlasste ihn nach Prag zurückzukehren, wo er kostenlose Vorlesungen am wendischen Seminar hielt.

1763 wurde er außerordentlicher Professor der schönen Wissenschaften und der Ethik in Prag, nach Aufhebung des Jesuitenordens 1775 Direktor der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag und Direktor der drei Prager Gymnasien. 1784 wurde er Rektor der Alma Mater, stieg 1785 zum ordentlichen Professor der Theologie und Philosophie auf, 1794 wurde er wegen seiner Verdienste um das Erziehungswesen in den Ritterstand erhoben und war im selben Jahr Dekan der philosophischen Fakultät. 1801 den Ruhestand versetzt, verstarb er an seinem letzten Wirkungsort. Grimm zählt Seibt zu den zu den bedeutendsten und einflußreichsten Denkern in der Habsburgermonarchie, im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus.

Werke

  • Von dem Einfluß der schönen Wissenschaften auf die Ausbildung des Verstandes; eine Rede. Prag 1764
  • Trauerrede, dem höchstseligen Hintritt Franz I., Römischen Kaisers geweiht. Wien 1765
  • Von dem Nutzen der Moral in der Beredsamkeit. Prag 1767
  • Schreiben an den unbekannten Uebersetzer der Abhandlungen von Tugenden und Belohnungen. Prag 1769
  • Vom Unterschied des Zierlichen im Hof- und Curialstyl. Prag 1769
  • Academische Vorübungen aus seinen gehaltenen Vorlesungen über die deutsche Schreibart. Prag 1769
  • Academisch« Reden und Abhandlungen. Prag 1771
  • Academische Vorübungen aus den von ihm gehaltenen Vorlesungen über die deutsche Schreibart. Prag 1771
  • Rede von dem Einfluß der Erziehung auf die Glückseligkeit des Staats. Prag 1771
  • Von den Hülfsmitteln einer guten deutschen Schreibart, eine Rede ammt einigen dahin gehörigen Ausarbeitungen. Prag 1773
  • Ueber die Vortheile eines empfindsamen Herzens, eine Rede. Prag 1773
  • Gabrieli Montalte, ein Trauerspiel in einem Act. Dresden 1776
  • Katholisches Lehr und Gebetbuch. Prag 1779, Bamberg 1780, Salzburg 1780, Salzburg 1783, München 1816 (Online)
  • Neues katholisches Lehr- und Gebetbuch. 2te rechtmäßige durchaus verbesserte und sehr vermehrte Ausgabe. Prag und Dresden 1783, 3. Ausg. Salzburg 1784, Prag 1788 (1787), Salzburg 1790, Prag 1816, Augsburg 1818
  • Academische Blumenlese. Prag 1784 (Online)
  • Lehr- und Gebetbuch für die katholische Jugend. Bamberg und Würzburg, 1792, (Online); 1839, Augsburg, 1839, 4. Aufl., (Online); Augsburg, 1846, 5. Aufl., (Online);
  • Klugheitslehre, practisch abgehandelt in academischen Vorlesunge. Prag 1799 2. Bde., 2. Aufl. Prag 1815 2. Bde.

Literatur

Weblinks


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