Karl Hoppe (Germanist)

Karl Hoppe (Germanist)

Karl Hoppe (* 21. Oktober 1892 in Osterwieck; † 27. Juni 1973 in Braunschweig) war ein deutscher Germanist und Wilhelm Raabe-Forscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hoppe erwarb sein Abitur in Blankenburg und studierte anschließend Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Heidelberg, Leipzig und Berlin. In Berlin wurde er 1920 mit einer Arbeit über Georg Büchner zum Dr. phil. promoviert und war anschließend als Lehrer für Germanistik an der Leipziger Volksakademie tätig. Er war seit 1921 mit der Literaturwissenschaftlerin Else Hoppe (1897–1973) verheiratet.

Hoppe wechselte 1927 an die TH Braunschweig, wo er sich 1929/30 habilitierte. Von 1932 bis 1961 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 der NSDAP und dem NS-Lehrerbund bei.[1] Seit 1935 gehörte er auch dem NS-Dozentenbund und seit 1937 dem NS-Reichskriegerbund an.[1] Während der Zeit des Nationalsozialismus trat er vor allem als Herausgeber der Werke Gottfried Kellers hervor.[1] 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt er 1947 den Lehrstuhl in Braunschweig zurück, den er bis 1961 innehatte.[1]

Hoppes Forschungsinteresse galt vor allem Wilhelm Raabe, dessen Werk er in der Braunschweiger Ausgabe seit 1951 herausgab. Von 1957 war er für 14 Jahre Präsident der Raabe-Gesellschaft, zu deren Ehrenpräsident er darauf folgend ernannt wurde. Er begründete 1960 das Raabe-Jahrbuch. 1968 wurde er für seine Forschungsarbeit mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1]

Werke (Auswahl)

  • Georg Büchner als sozialpolitischer Denker (Dissertation), 1920
  • Der junge Wieland, 1930
  • Das Geistesleben in Braunschweig zur Zeit Lessings, 1929
  • Die Sage um Heinrich den Löwen, 1952
  • Historischkritische Ausgabe der Werke Wilhelm Raabes (Braunschweiger Ausgabe, 20 Bände, 5 Ergänzungsbände), 1951ff.

Literatur

  • Kurt Hoffmeister, Braunschweigs Literaten, S. 178-179, Braunschweig 2003
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.), Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, S. 287, Hannover 1996
  • Eberhard Rohse: Hoppe, Karl in: Braunschweiger Stadtlexikon, herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, S. 110, Braunschweig 1992

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 266.

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