Karl Johann Philipp Spitta

Karl Johann Philipp Spitta
Philipp Spitta, Holzschnitt aus dem Kirchengesangbuch der Provinz Sachsen und Anhalt, 1931

Carl Johann Philipp Spitta (* 1. August 1801 in Hannover, † 28. September 1859 in Burgdorf) war ein deutscher lutherischer Theologe und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Einer französischen Hugenottenfamilie entstammend, begann er nach dem Besuch des Gymnasiums eine Lehre als Uhrmacher. Nach dem Abbruch dieser Lehre studierte er von 1821 bis 1824 Theologie an der Universität Göttingen. Einer seiner Weggefährten zu dieser Zeit war Heinrich Heine, dem er in einem poetischen Freundeskreis begegnete.

Nach dem bestandenen ersten Examen übernahm er die Stellung eines Hauslehrers nahe Lüneburg. Tätigkeiten als Hilfsgeistlicher 1828 in Sudwalde, später als Gefängnisseelsorger und Garnisonprediger in Hameln folgten. Nebenher war er als Sekretär für den “Christlichen Verein im nördlichen Deutschland” tätig. 1836 übernahm er eine Pfarrstelle in Wechold. Im Jahre 1847 übertrug man Spitta das Amt des Superintendenten in Wittingen. Sechs Jahre später wurde er Superintendent in Peine.

1855 verlieh ihm die Theologische Fakultät Göttingen als Anerkennung seines pastoralen Lebens und Wirkens die Ehrendoktorwürde.

Im Jahre 1859 kam Spitta als Superintendent nach Burgdorf.

Spitta schrieb zahlreiche Kirchenliedtexte im Geist der lutherischen Erweckungsbewegung. Sie zeichnen sich durch Tiefe des Inhalts, Echtheit der Sprache und Sicherheit der Form aus. Viele davon sind bis heute lebendig.

Zwei seiner Söhne, die aus der Ehe mit Johanna Maria Hotzen hervorgingen, haben sich in diesem Kontext ebenfalls einen Namen gemacht: Friedrich Spitta war ein bedeutender Theologe und Philipp Spitta erlangte als Musikwissenschaftler Bedeutung.

Werke

Spittadenkmal vor der Superintendentur in Burgdorf
  • Psalter und Harfe. Eine Sammlung christlicher Lieder zur häuslichen Erbauung, 1833; und 1843.
  • (anonym) Biblische Andachten, hg.vom christlichen Verein im nördlichen Deutschland, Halle 1836 und II. Bd. Halle 1839;

Lieder

  • Bei Dir, Jesu, will ich bleiben (EG 406)
  • Bleibt bei dem, der euretwillen
  • Du heil'ger Geist, bereite
  • Ein lieblich Los ist uns gefallen
  • Es kennt der Herr die Seinen
  • Freuet euch der schönen Erde (1827, EG 510)
  • Geist des Glaubens, Geist der Stärke (1833, EG 137)
  • Gottes Stadt steht fest gegründet
  • Herzenkündiger
  • Ich steh in meines Herren Hand (1833, EG 374)
  • O du, den meine Seele liebt
  • O Jesu, meine Sonne
  • O komm, du Geist der Wahrheit (EG 136)
  • O selig Haus
  • O Vaterhand, die mich so treu geführet
  • O, wie freun wir uns der Stunde
  • Wie wird uns sein
  • Wo ist ein Vater, Gott, wie Du
  • Wort des Lebens, laut're Quelle

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