Karl May

Karl May
Karl May (1907)

Karl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul; eigentlich Carl Friedrich May[1]) war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen und zählte jahrzehntelang zu den meistgelesenen Schriftstellern deutscher Sprache.

Bekannt wurde er vor allem durch seine so genannten Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und im Mexiko des 19. Jahrhunderts angesiedelt sind. Besondere Bekanntheit erhielten die Geschichten mit dem Indianer Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet oder als Comics umgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend

Karl Mays Geburtshaus

Karl May entstammte einer armen Weberfamilie. Er war das fünfte von vierzehn Kindern, von denen neun bereits in ihren ersten Lebensmonaten starben. 1844 verursachte vermutlich Vitamin-A-Mangel eine Nachtblindheit, die sich zunehmend verschlimmerte und nach Mays eigenen Angaben zu einer funktionellen Blindheit führte, die erst in seinem fünften Lebensjahr geheilt werden konnte.[2]

Erstes bekanntes Foto Mays: Redakteur um 1875

May wurde als phantasievoller Junge während der Schulzeit bereits besonders gefördert und erhielt privaten Musik- und Kompositionsunterricht. Geld verdiente er nach eigener Darstellung im Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge: Die teilweise derben Gespräche der Kegler seien durch den wie ein Hörrohr wirkenden „Kegelschub“ auch am Ende der Bahn verständlich gewesen, und bei dieser Gelegenheit habe er auch die ersten Heimkehrer aus der Neuen Welt getroffen, die ihm von den Vereinigten Staaten erzählten.[3]

Kriminalität

Ab 1856 studierte May als Proseminarist am Lehrerseminar in Waldenburg. Dort wurde er 1859 wegen Unterschlagung von sechs Kerzen ausgeschlossen. Auf dem Gnadenweg wurde ihm ein Weiterstudium am Lehrerseminar Plauen ermöglicht. Seine Laufbahn als Lehrer endete 1861 aber bereits nach wenigen Wochen, als die Anzeige eines Zimmergenossen wegen Diebstahls einer Taschenuhr zu einer sechswöchigen Haftstrafe führte und May anschließend als Vorbestrafter aus der Liste der Lehramtskandidaten gestrichen wurde.

In den beiden folgenden Jahren bemühte sich May, auf legale Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen: Er gab in seinem Heimatort Privatunterricht, schrieb Erzählungen, komponierte und deklamierte. Existenzsichernd waren diese Beschäftigungen allerdings nicht. In der Folge wurde er wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei steckbrieflich gesucht. Er hatte sich unter anderem auf dem Leipziger Brühl unter falschem Namen einen Pelzmantel erschlichen und diesen in einem Leihhaus für zehn Taler versetzt. 1865 wurde er zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt, von denen er dreieinhalb Jahre im Zuchthaus Zwickau verbüßte. Aufgrund guter Führung wurde er Verwalter der Anstaltsbibliothek und konnte in dieser Zeit viel Lesestoff verarbeiten, darunter viel Reiseliteratur. Für seine Schriftstellerkarriere legte er eine Liste mit Titeln und Sujets an (Repertorium C. May), von denen er einige nachweislich umsetzte.

Nach seiner Freilassung scheiterten allerdings erneut alle Versuche Mays, eine bürgerliche Existenz aufzubauen, und er nahm die Betrügereien und Diebstähle wieder auf. Oftmals stand die Beute in keinem Verhältnis zum Aufwand. Nach einer ersten Festnahme im Juli 1869 gelang ihm die Flucht während eines Gefangenentransports. Im Januar 1870 wurde er schließlich im böhmischen Niederalgersdorf wegen Landstreicherei festgenommen und nach einer langwierigen Identitätsfeststellung nach Sachsen überstellt.

Von 1870 bis 1874 saß er im Zuchthaus Waldheim ein. Für seine innere Wandlung, von der May über diese Zeit berichtet, machte er besonders den Anstaltskatecheten Johannes Kochta verantwortlich.[4] Eine schriftstellerische Betätigung war in Waldheim nicht möglich.[5]

Schriftstellerei

Nachdem May 1874 aus dem Zuchthaus entlassen worden war, kehrte er zu seinen Eltern nach Ernstthal zurück und begann zu schreiben. Im November 1874 wurde zum ersten Mal eine Erzählung von May (Die Rose von Ernstthal) veröffentlicht.[6] Dabei kam ihm der Umstand zugute, dass sich in Deutschland die Zeitungslandschaft im Umbruch befand. Die Industrialisierung, die wachsende Alphabetisierung und die Gewerbefreiheit sorgten für zahlreiche Neugründungen im Verlagswesen, besonders im Bereich der Unterhaltungsblätter. Bereits in der Zeit zwischen seinen beiden großen Haftstrafen hatte May Kontakt zu dem Dresdner Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer. Nun stellte dieser ihn als Redakteur in seinem Verlag an, in dem er unter anderem die Zeitschrift Schacht und Hütte herausgab. Damit war Mays Lebensunterhalt erstmals gesichert.

Er betreute verschiedene Unterhaltungsblätter und verfasste oder bearbeitete mit und ohne Namensnennung zahlreiche Beiträge. 1876 kündigte May, da man versuchte, ihn durch Heirat mit Münchmeyers Schwägerin dauerhaft an die Firma zu binden, und der Verlag selbst in schlechtem Ruf stand.[7] Nach einer weiteren Anstellung als Redakteur beim Dresdner Verlag von Bruno Radelli wurde May ab 1878 freier Schriftsteller und zog mit seiner Freundin Emma Pollmer nach Dresden. Allerdings ergaben seine Veröffentlichungen noch kein regelmäßiges Einkommen; aus dieser Zeit sind auch Mietrückstände und andere Schulden Mays belegt.[8]

Fünf Jahre nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus wurde May 1879 in Stollberg wegen Amtsanmaßung zu drei Wochen Arrest verurteilt: Er wollte die Todesumstände des trunksüchtigen Onkels seiner Verlobten Emma Pollmer untersuchen und gab sich als Amtsperson aus. Emma Pollmer heiratete er dennoch im Folgejahr. Später konnte man nachweisen, dass dies ein Fehlurteil gewesen war, weil er keine Amtshandlung vorgenommen hatte.[9]

Karl May als Old Shatterhand

1879 erhielt er vom Deutschen Hausschatz, einer katholischen Wochenzeitung aus Regensburg, das Angebot, alle Erzählungen zuerst dort anzubieten: 1880 begann May mit dem Orientzyklus, den er mit Unterbrechungen bis 1888 fortsetzte. Parallel schrieb er aber auch noch für andere Zeitschriften; er verwendete dabei Pseudonyme und andere Titel, um seine Texte mehrfach honorieren zu lassen. Bis zu seinem Tode wurden über hundert Erzählungen in Fortsetzungen in diversen Zeitschriften veröffentlicht; als für Mays Karriere bedeutendste sind der erwähnte Deutsche Hausschatz (F. Pustet, Regensburg) und Der Gute Kamerad (W. Spemann, Stuttgart bzw. Union Deutsche Verlagsgesellschaft) zu nennen. 1882 kam es zu einem erneuten Kontakt mit H. G. Münchmeyer, und May begann die Arbeit am ersten der fünf großen Kolportageromane für seinen früheren Arbeitgeber. Das Waldröschen wurde bis 1907 hunderttausendfach nachgedruckt. Dass May mit seinem alten Freund Münchmeyer nur einen mündlichen Vertrag schloss, sorgte später für anhaltende Rechtsstreitigkeiten.

Im Oktober 1888 zog May nach Kötzschenbroda und 1891 nach Oberlößnitz in die Villa Agnes. Der entscheidende Durchbruch kam für May mit dem Kontakt zu Friedrich Ernst Fehsenfeld. Der Jungverleger kontaktierte May 1891 und bot ihm an, die Hausschatz-Erzählungen in Buchform herauszubringen. Mit dem Erfolg der 1892 begonnenen Reihe Carl May’s Gesammelte Reiseromane (ab 1896 Karl May’s Gesammelte Reiseerzählungen) erlebte May erstmals finanzielle Sicherheit und Ruhm.

Allerdings wusste er bald nicht mehr zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden und verstieg sich mehr und mehr in die „Old-Shatterhand-Legende“: Er habe die Inhalte der Erzählungen als „Old Shatterhand“ selbst erlebt. Ein Kötzschenbrodaer Büchsenmacher fertigte die legendären Gewehre seiner Romanhelden, zunächst den „Bärentöter“ und die „Silberbüchse“, später auch den „Henrystutzen“, für ihn an. Die Leser, die der Gleichsetzung zwischen Autor und Protagonisten bereitwillig folgten, richteten unzählige Leserbriefe an May.

Reisen

In den nächsten Jahren unternahm er Vortragsreisen durch Deutschland und Österreich, ließ Autogrammkarten drucken und sich mit verkleideten Besuchern fotografieren. Im Dezember 1895 erfolgte der Umzug in die von den Gebrüdern Ziller erworbene Villa Shatterhand in Alt-Radebeul, die heute das Karl-May-Museum beherbergt.

In den Jahren 1899 und 1900 bereiste Karl May erstmals tatsächlich den Orient. Im ersten Teil der Reise war er fast ein dreiviertel Jahr allein unterwegs (nur begleitet von seinem Diener Sejd Hassan) und gelangte bis nach Sumatra. 1900 traf er mit seiner Frau und dem befreundeten Ehepaar Plöhn zusammen. Sie setzten die Reise zu viert fort. Im Juli 1900 kehrten sie zusammen zurück nach Radebeul. Während der fast anderthalbjährigen Reise führte Karl May ein Reisetagebuch, das nur in Bruchstücken und Teilabschriften erhalten ist. Mays zweite Frau Klara überlieferte, dass er während der Reise zweimal einen Nervenzusammenbruch erlitten habe („befürchteten, ihn einer Irrenanstalt zuführen zu müssen.“[10]) Der Zustand soll beide Male etwa eine Woche angehalten haben und war – so vermuten Hans Wollschläger und Ekkehard Bartsch – „dem Einbrechen einer grellen Realität in seine [Mays] Traumwelt“[11] zuzuschreiben. May überwand die Krise ohne die Hilfe eines Arztes.

May mit seiner zweiten Ehefrau Klara im Jahr 1904

Parallel zu seiner Orientreise begannen ab 1899 heftige Angriffe auf May in der Presse, insbesondere betrieben von Hermann Cardauns und Rudolf Lebius. Sie kritisierten – mit unterschiedlichen Motiven – Mays Selbstreklame und die damit verbundene Old-Shatterhand-Legende. Gleichzeitig wurden ihm religiöse Heuchelei (er schrieb als Protestant Marienkalendergeschichten) und Unsittlichkeit, später auch seine Vorstrafen vorgeworfen. Diese Vorwürfe und diverse Gerichtsverfahren wegen unerlaubter Buchveröffentlichungen begleiteten ihn im 20. Jahrhundert bis zu seinem Tod.

Seine erste Ehe wurde 1903 auf Mays Bestreben hin geschieden. Emma May, die mit H. G. Münchmeyers Witwe Pauline befreundet war, hatte nach Mays Angaben Unterlagen verbrannt, die Mays mündlich mit Münchmeyer geschlossenen Verlagsvertrag hätten belegen können, so dass dieser Rechtsstreit nicht zu seinen Lebzeiten zugunsten Mays entschieden werden konnte. Noch im Jahr seiner Scheidung, am 30. März 1903, heiratete May Klara Plöhn, die inzwischen verwitwet war.

May-Grabmal mit Grabfigur von Selmar Werner

Am 9. Dezember 1902 verlieh die Universitas Germana-Americana in Chicago Karl May ein Ehrendoktorat (Dr. h.c.) für sein Werk Im Reiche des Silbernen Löwen.

1908 unternahm Karl May mit seiner Frau eine sechswöchige Amerikareise. Die Reisenden besuchten unter anderem Albany, Buffalo und die Niagarafälle und Freunde in Lawrence. Diese Reise diente May als Inspiration für sein Buch Winnetou IV.

Letzte Jahre

Nach seiner Orientreise hatte May begonnen, anders zu schreiben. Seine bisherigen Werke nannte er „Vorbereitung“ und begann jetzt komplexe allegorische Texte zu verfassen. Er war der Überzeugung, die „Menschheitsfrage“ lösen oder wenigstens diskutieren zu müssen. Er wandte sich bewusst dem Pazifismus zu und widmete dem Bestreben, Menschen vom „Bösen“ zum „Guten“ zu erheben, mehrere Bücher.

Die Künstlerfreundschaft zu Sascha Schneider führte zu neuen symbolistischen Deckelbildern für die Fehsenfeld-Ausgabe. Jubelnde Anerkennung erlebte er am 22. März 1912, als er auf Einladung des Akademischen Verbands für Literatur und Musik in Wien den Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen hielt. Dabei kam es auch zum Zusammentreffen mit der befreundeten Friedensaktivistin Bertha von Suttner. Karl May starb eine Woche später, am 30. März 1912. Todesursache war laut Bestattungsbuch „Herzparalyse, acute Bronchitis, Asthma.“ Heute wird ein (unerkannter) Lungenkrebs nicht ausgeschlossen. May wurde auf dem Friedhof Radebeul-Ost im sogenannten May-Grabmal beigesetzt.

Künstlerisches Schaffen

Karl May war, insbesondere mit seinen Kolportageromanen, einer der erfolgreichsten Autoren von Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Abenteuerromane und Jugenderzählungen wurden in mehr als 33 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 200 Millionen. Sie schildern Reisen zu exotischen Schauplätzen, wie in den Wilden Westen und den vorderen Orient. Dabei wendet er sich von einem christlichen Standpunkt dem Schicksal der unterdrückten Völker zu.

In den Texten lässt sich eine Entwicklung feststellen, vom namenlosen Ich-Erzähler, der nur Zuschauer und Berichterstatter ist (Der Gitano, 1875) über ein Zunehmen heldischer Fähigkeiten und Ausrüstung bis hin zu den völlig ausgestalteten Ich-Erzähler-Helden Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi. Einige seiner Ich-Erzähler-Helden bleiben ohne Kriegsnamen und werden nur von Freunden und Gefährten (englischer Muttersprache) „Charley“ genannt. Nachdem Ausrüstung und Fähigkeiten (z. B. der Jagdhieb) schon lange für alle Ich-Erzähler-Helden dieselben sind, machte May in Satan und Ischariot (Zeitschriftversion 1893–1896) den Schritt, den Ich-Erzähler im Wilden Westen, im Vorderen Orient und in Deutschland auftreten zu lassen, jeweils unter den an diesen Orten gebräuchlichen (Kriegs-)Namen. So identifizierte er die drei Figuren Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und Charley mit einem gewissen Dr. Karl May in Dresden.

Von hier war es nur ein kleiner Schritt, auf dem Höhepunkt der Bildung der sogenannten Old-Shatterhand-Legende, dass May behauptete, tatsächlich Old Shatterhand zu sein, die Abenteuer mit Winnetou tatsächlich erlebt zu haben. Selten hat ein Autor die von der Literaturtheorie postulierte Distanz zwischen Ich-Erzähler und realem Autoren-Ich mehr verwischt. Karl May wurde in diesem Zusammenhang Hochstapelei und Pseudologie (zwanghaftes Lügen) vorgeworfen. May behauptete später, sowohl die Old-Shatterhand-Legende wie überhaupt alle seine Werke seien symbolisch aufzufassen.

Die erste Winnetou-Darstellung, 1879

Obwohl sich May sehr bewusst von den ethnologischen Vorurteilen seiner Zeit absetzen wollte und auch gegen die öffentliche Meinung anschrieb (Winnetou, Durchs wilde Kurdistan, Und Friede auf Erden!) kommen in seinen Werken auch heute als „rassistisch“ angesehene Formulierungen vor, die den Paradigmen seiner Zeit unterlagen. Beispielsweise gibt es einige pauschal abwertende Aussagen über Iren, Juden, Armenier, Chinesen, Schwarze und Mestizen. Zugleich aber werden Chinesen oder Mestizen in seinen Romanen auch als positive Figuren dargestellt, die zumindest als Ausnahmecharaktere den gängigen Klischees widersprechen. Vom Nationalismus und auch Rassismus, der das wilhelminische Deutschland seiner Zeit prägte, blieb jedoch auch May nicht unbeeinflusst.

Die Bearbeitung seines Nachlasses ab 1930 durch Mitarbeiter des Karl-May-Verlages (KMV) trug allerdings auch zu diesem Urteil bei. Besonders Otto Eicke (* 1889, † 1945), ehemaliger Lektor des Münchmeyer-Verlages und seit 1918 beim KMV tätig, war durch seine parteipolitischen Aktivitäten im Nationalsozialismus beeinflusst. Speziell in den Bänden 33 Winnetous Erben und 65 Der Fremde aus Indien ist in den Ausgaben dieser Zeit seine Handschrift zu erkennen.[12] Im letzten Kapitel des Bandes 65 Der Fremde aus Indien heißt es etwa: „Das alles erfüllte den Fürsten mit tiefem Abscheu gegen den Hebräer und seine Sippe. […] Lena […] bewies durch eine Tat verbrecherisch blinden Hasses, daß sie von Salomon Rosenbaum und seiner Frau mit dem Blut auch alle bösen Eigenschaften dieses Blutes geerbt hatte.“[13]

Buchausgabe von Ardistan und Dschinnistan

Eine von Mays bekanntesten Figuren ist Winnetou, der Häuptling der Mescalero-Apachen. Winnetou verkörpert den „edlen Wilden“, guten Indianer und kämpft mit seiner „Silberbüchse“ auf seinem Pferd Iltschi für Gerechtigkeit und Frieden. Dabei wird er meist von seinem weißen Freund und Blutsbruder Old Shatterhand begleitet, aus dessen Sicht als Erzähler die Geschichten um Winnetou oft verfasst sind.

Das erfolgreichste und bekannteste Buch Karl Mays ist Der Schatz im Silbersee, das bereits zweimal verfilmt wurde: Erstmals 1962 als Realfilm unter dem Titel Der Schatz im Silbersee mit Lex Barker als Old Shatterhand und Pierre Brice als Winnetou und 1990 als DEFA-Puppentrickfilm unter dem Titel Die Spur führt zum Silbersee.

In dem erstmals 1890–1891 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift Der gute Kamerad veröffentlichten Jugendroman, dessen erste Buchausgabe 1894 erschien, schildert Karl May die Reise einer Gruppe von Trappern zu dem in den Rocky Mountains gelegenen Silbersee sowie die Verfolgung einer Gruppe Schurken unter ihrem Anführer Brinkley, auch der „rote Cornel“ genannt. Der Roman hat mehrere simultane Handlungsstränge, die sich schließlich am titelgebenden Silbersee verknüpfen und wieder auflösen.

In seinem Spätwerk löste May sich von der Abenteuerschriftstellerei und schrieb symbolische Romane mit weltanschaulich-religiösem Inhalt und pazifistischer Tendenz. Von späteren Lesern wurden diese Romane oder doch einige ihrer dominierenden Stilzüge als dem Surrealismus nahestehend empfunden. Die späten Werke Ardistan und Dschinnistan (1909), Und Friede auf Erden (1904) sowie vor allem Winnetou IV (1910) gelten als seine literarisch belangvollsten Werke, wenngleich es an kritischen Stimmen nicht mangelt, die darin eine Verirrung sehen. Große Bedeutung hatte im Zusammenhang dieser letzten literarischen Entwicklungsstufe die Freundschaft mit dem Jugendstilmaler und Bildhauer Sascha Schneider. Schneider schuf neben einer Serie von Deckelillustrationen für die Bände Karl Mays auch ein großes Wandgemälde (Der Chodem) für den Empfangssalon des Schriftstellers in dessen Villa in Radebeul. May selbst betonte immer wieder die Wichtigkeit seines Spätwerks.

Werke

May schrieb seine Erzählungen und Romane auch unter mehreren Pseudonymen, unter anderem: Capitain Ramon Diaz de la Escosura, M. Gisela, Hobble-Frank, Karl Hohenthal, D. Jam, Prinz Muhamêl Lautréaumont, Ernst von Linden, P. van der Löwen, Emma Pollmer und Richard Plöhn. Die meisten der pseudonym oder anonym erschienenen Texte sind inzwischen eindeutig zugeordnet.

Frühwerk

In seinem Frühwerk hat sich Karl May an verschiedenen Richtungen des Unterhaltungsliteratur versucht bis er seine Profession als Autor von Reiseerzählungen fand. Während seiner beiden Redakteurstätigkeiten hat er viele Beiträge in den von ihm betreuten Blättern untergebracht. Die Zeit des Frühwerks dauerte bis etwa 1880.[14]

Das Buch der Liebe (1875/76, Kompilation)
Geographische Predigten (1875/76)
Der beiden Quitzows letzte Fahrten (1876/77, Ende nicht von Karl May)
Auf hoher See gefangen (1877/78, auch Auf der See gefangen, Teile später in Old Surehand II)
Scepter und Hammer (1879/80)
Im fernen Westen (1879, Überarbeitung von Old Firehand (1875), später bearbeitet für Winnetou II)
Der Waldläufer (1879, Bearbeitung von Gabriel Ferrys Roman Le Coureur de Bois für jugendliche Leser)
Die Juweleninsel (1880–82)

Im fernen Westen und Der Waldläufer sind die ersten belegten Buchausgaben von May-Texten.[15]

Die kürzeren Texte des Frühwerkes lassen sich in verschiedene Kategorien aufteilen: Erzgebirgische Dorfgeschichten (z. B. Die Rose von Ernstthal, 1874), Kriminalnovellen (z. B. Wanda, 1875), Humoresken (z. B. Die Fastnachtsnarren, 1875), historische Erzählungen wie die 9 Erzählungen um den „Alten Dessauer“ Leopold I. (z. B. Ein Stücklein vom alten Dessauer, 1875) und erste Reiseerzählungen. Besonders in den frühen Erzählungen benutze May heimatliche Handlungsorte, aber auch exotische Schauplätze verwendete er. Mays erste außereuropäische Erzählung, Inn-nu-woh, der Indianerhäuptling (1875), enthält bereits eine Vorversion der Winnetou-Figur. Später erschienen einige dieser Erzählungen in Anthologien, z. B. in Der Karawanenwürger und andere Erzählungen (1894), Humoresken und Erzählungen (1902) und Erzgebirgische Dorfgeschichten (1903).

Ebenfalls zum Frühwerk gehören naturphilosophische Betrachtungen und populärwissenschaftliche Texte über Geschichte und Technik (z. B. Schätze und Schatzgräber, 1875), Gedichte (z. B. Meine einstige Grabinschrift, 1872), sowie Leserbriefantworten und Rätsel in den von ihm betreuten Blättern.

Kolportageromane

Buchausgabe des Fischer Verlages von 1902

Fünf mehrere tausend Seiten starke Kolportageromane schrieb May für H.G. Münchmeyer. Diese erschienen - hauptsächlich pseudonym oder anonym - zwischen 1882 und 1888.

Das Waldröschen (1882–84, ein Teil erschien später bearbeitet in Old Surehand II)
Die Liebe des Ulanen (1883–85)
Der verlorne Sohn (1884–86)
Deutsche Herzen – Deutsche Helden (1885–88, auch Deutsche Herzen, deutsche Helden)
Der Weg zum Glück (1886–88)

Von 1900 bis 1906 publizierte Münchmeyers Nachfolger Adalbert Fischer die ersten Buchausgaben, wobei die Romane auf mehrere Bände mit unterschiedlichen Titeln aufgeteilt wurden. (Auch bei späteren Ausgaben sind die einzelnen Titel von Verlag zu Verlag unterschiedlich.[16]) Diese Ausgabe wurde von dritter Hand bearbeitet und erschien nicht unter Pseudonym sondern unter Mays echtem Namen. Sie war nicht von May autorisiert und er wehrte sich nachdrücklich gegen die Veröffentlichung.[17]

Reiseerzählungen

Gesammelte Reiseerzählungen, Band 23 von 1897

Unter dem Titel Carl May’s Gesammelte Reiseromane bzw. später Karl May’s Gesammelte Reiseerzählungen erschienen von 1892 bis 1910 33 Bände im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld. Zu den bekanntesten Titeln dieser Reihe gehören der Orientzyklus (Band 1–6) und die Winnetou-Trilogie (7–9). Die meisten Erzählungen waren vorher im Deutschen Hausschatz oder anderen Zeitschriften erschienen; einige Bände schrieb May direkt für diese Reihe (z. B. Winnetou I, Old Surehand I & III). Eine Lesereihenfolge kann man nicht endgültig festlegen, weil May sich selbst ständig in chronologische Widersprüche verwickelt hat. Großteils sind diese Anachronismen der (schlecht redigierten) Übernahme älterer Texte in die Buchausgaben geschuldet.

  1. Durch Wüste und Harem (1892, ab1895 Durch die Wüste)
  2. Durchs wilde Kurdistan (1892)
  3. Von Bagdad nach Stambul (1892)
  4. In den Schluchten des Balkan (1892)
  5. Durch das Land der Skipetaren (1892)
  6. Der Schut (1892)
  7. Winnetou I (1893, zeitweilig auch Winnetou der Rote Gentleman I)
  8. Winnetou II (1893, zeitweilig auch Winnetou der Rote Gentleman II)
  9. Winnetou III (1893, zeitweilig auch Winnetou der Rote Gentleman III)
10. Orangen und Datteln (1893, Anthologie)
11. Am Stillen Ocean (1894, Anthologie)
12. Am Rio de la Plata (1894)
13. In den Cordilleren (1894)
14. Old Surehand I (1894)
15. Old Surehand II (1895)
16. Im Lande des Mahdi I (1896)
17. Im Lande des Mahdi II (1896)
18. Im Lande des Mahdi III (1896)
19. Old Surehand III (1897)
20. Satan und Ischariot I (1896)
21. Satan und Ischariot II (1897)
22. Satan und Ischariot III (1897)
23. Auf fremden Pfaden (1897, Anthologie)
24. „Weihnacht!“ (1897)
26. Im Reiche des silbernen Löwen I (1898)
27. Im Reiche des silbernen Löwen II (1898)
25. Am Jenseits (1899)
28–33 sind Reiseerzählungen, die zum Spätwerk gehören.

Es gibt noch einige kurze Reiserzählungen, die nicht in dieser Reihe erschienen sind. Auf dieser Edition beruht die Reihe Karl May’s Illustrierte Reiseerzählungen (ab 1907), welche von Karl May selbst nochmals überarbeitet wurde und als „Ausgabe letzter Hand“ gilt. Sie enthält allerdings nur die ersten 30 Bände in teilweise anderer Nummerierung.

Nach der Gründung des Karl-May-Verlages 1913 wurden innerhalb der neuen Reihe „Karl May’s Gesammelte Werke“ viele Bände – teilweise einschneidend – überarbeitet, erhielten neue Titel oder wurden sowohl bearbeitet, als auch mit neuen Titeln versehen. Des Weiteren wurden Werke, die in anderen Verlagen als dem Fehsenfeld-Verlag erschienen waren, nun den Gesammelten Werken angeschlossen (ab Band 35). Für die Bearbeitungen siehe den Artikel Karl-May-Verlag oder – wenn vorhanden – den jeweiligen Artikel zu einem Text.

Jugenderzählungen

Die Jugenderzählungen entstanden in der Zeit von 1887 bis 1897 für die Zeitschrift Der Gute Kamerad. Sie wurden von Karl May eigens für jugendliche Leser geschrieben. Die meisten spielen im Wilden Westen. Old Shatterhand ist hier im Unterschied zu den Reiseerzählungen nicht der Ich-Erzähler. Die berühmteste Erzählung ist Der Schatz im Silbersee. Im weiteren Sinn sind auch die beiden Frühwerke Im fernen Westen und Der Waldläufer zu den Jugenderzählungen zu rechnen.

Der Sohn des Bärenjägers (1887, ab 1890 in Die Helden des Westens)
Der Geist des Llano estakata (1888, ab 1890 korrekt als Der Geist des Llano estakado in Die Helden des Westens)
Kong-Kheou, das Ehrenwort (1888/89, ab 1892 Der blaurote Methusalem)
Die Sklavenkarawane (1889/90)
Der Schatz im Silbersee (1890/91)
Das Vermächtnis des Inka (1891/92)
Der Oelprinz (1893/94, ab 1905 Der Ölprinz)
Der schwarze Mustang (1896/97)

Zwischen 1890 und 1899 erschien bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft eine illustrierte Buchausgabe.

Parallel zu diesen Hauptwerken publizierte May anonym oder unter Pseudonym kürzere Erzählungen im Guten Kameraden von 1887 bis 1891. Die meisten entstanden für vorgegebene Illustrationen. Eines der Pseudonyme lautete „Hobble-Frank“, eine beliebte Figur aus den Wild West-Jugenderzählungen. Auch wurden einige seiner Leserbriefantworten dort veröffentlicht.

Spätwerk

Zum Spätwerk gehören jene Werke, die nach Mays Orientreise ab 1900 erschienen.[14] Viele von ihnen wurden ebenfalls im Verlag von F. E. Fehsenfeld publiziert. Innerhalb der Gesammelten Reiseerzählungen gehören die Bände 28–33 dazu.

Himmelsgedanken (1900, Gedichtsammlung)
28. Im Reiche des silbernen Löwen III (1902)
Erzgebirgische Dorfgeschichten (1903, Anthologie)
29. Im Reiche des silbernen Löwen IV (1903)
30. Und Friede auf Erden! (1904)
Babel und Bibel (1906, Drama)
31. Ardistan und Dschinnistan I (1909)
32. Ardistan und Dschinnistan II (1909)
33. Winnetou IV (1910)
Mein Leben und Streben (1910, Autobiographie)

Weiterhin gehören zum Spätwerk kürzere Erzählungen (z. B. Schamah, 1907), Essays (z. B. Briefe über Kunst, 1906/07) und verschiedene Prozess- und Verteidigungsschriften (z. B. „Karl May als Erzieher“ und „Die Wahrheit über Karl May“ oder Die Gegner Karl Mays in ihrem eigenen Lichte, 1902).

Sonstige Werke

Karl May schrieb auch einige Kompositionen, besonders während seiner Mitgliedschaft im Gesangverein „Lyra“ um 1864. Bekannt ist seine Version von Ave Maria (zusammen mit Vergiss mich nicht in Ernste Klänge, 1899).[18]

In seinen letzten Lebensjahren hielt May folgende Vorträge über seine philosophischen Ideen:

Drei Menschheitsfragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? (Lawrence, 1908)
Sitara, das Land der Menschheitsseele (Augsburg, 1909)
Empor ins Reich der Edelmenschen (Wien, 1912)

Nach Mays Tod erfolgten Veröffentlichungen aus seinem Nachlass: Fragmente von Erzählungen und Dramen, Gedichte (z. B. die Sammlung Eine Pilgerreise in das Morgenland von 1899), Kompositionen, sein Bibliotheksverzeichnis und vor allem Briefe.

Werkausgaben

Der Karl-May-Verlag gibt seit 1913 Karl May’s Gesammelte Reiseerzählungen heraus. Zudem erwarb er die Rechte an andrer Stelle verlegter Werke (u. a. die Jugenderzählungen und Kolportageschriften). Überarbeitungen dieser Texte wurden an die ursprüngliche Reihe angehängt und zu den Gesammelten Werken (und Briefen) ausgebaut, wobei auch die ursprünglichen 33 Bände einschneidende Bearbeitungen erfuhren. Bis 1945 wuchs die Reihe auf 65 Bände an. Der Verlag verlegt bis heute nahezu ausschließlich die Werke Karl Mays sowie Sekundärmaterialien. Neben den Gesammelten Werken (den klassischen „Grünen Bänden“), die auf 91 Bände angewachsen sind, gibt er auch ein umfangreiches Reprintprogramm heraus.

Da die rechtliche Schutzfrist für Mays Werke im Jahr 1963 verfiel, werden sie seither auch von anderen Verlagen veröffentlicht. Der Karl-May-Verlag hat jedoch lange Zeit mit allen juristischen Mitteln versucht, seine dominierende Stellung gegenüber allen Konkurrenten zu bewahren[19]. Zugute kam ihm dabei oftmals, dass zwar die Rechte an den Originaltexten frei wurden, die Bearbeitungen aber noch schutzwürdig waren. Eine Tatsache, die von vielen konkurrierenden Verlagen – oft aus Unkenntnis – nicht beachtet wurde.

Seit 1987 erscheint die auf 120 Bände ausgelegte historisch-kritische Ausgabe Karl Mays Werke,[20] die von Hermann Wiedenroth (bis 1998 gemeinsam mit Hans Wollschläger) herausgegeben wird. Diese philologisch zuverlässige Ausgabe bemüht sich um den Abdruck des authentischen Wortlauts in den Erstausgaben und, wo möglich, auch in den Autorhandschriften und gibt Auskunft über die Textgeschichte. Sie war von – letzten Endes vergeblichen – Bemühungen des Karl-May-Verlages begleitet, den Konkurrenten mit juristischen Mitteln zu behindern und ihm die Kritik an den Gesammelten Werken zu verbieten. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen und mehrmaligen Verlagswechseln erscheint die historisch-kritische Ausgabe seit 2008 im Karl-May-Verlag, wobei die Karl-May-Gesellschaft für die Texterstellung und die Karl-May-Stiftung (mit dem Karl-May-Museum) für den Vertrieb verantwortlich sind.

Der Weltbild-Verlag hat eine illustrierte Ausgabe in 92 Bänden veröffentlicht, die als die beste verfügbare, annähernd vollständige Ausgabe gilt. Weitere umfangreiche Editionen gab es von Bertelsmann (Lesering; 30 Bände, stark bearbeiteter Text; Auswahl), Verlag Manfred Pawlak (74 Bände; unbearbeitet, aber unvollständig) und Verlag Neues Leben (66 Bände; orthographisch modernisierter Originaltext; Edition durch Verlagsinsolvenz abgebrochen). Die Karl-May-Gesellschaft veröffentlicht eine Reprint-Reihe, die vornehmlich Karl Mays Zeitschriften-Veröffentlichungen wieder zugänglich macht.

Rezeption

Breitenwirkung

Indianer im Karl-May-Museum

Karl May zählt seit mehr als 100 Jahren zu den meistgelesenen Schriftstellern der Welt. Sein Werk wurde in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Die Weltauflage liegt bei mehr als 200 Millionen Bänden (davon ca. 100 Millionen in Deutschland). Große Popularität haben seine Bücher noch heute vor allem in Tschechien, Ungarn, Bulgarien, den Niederlanden, Mexiko und sogar Indonesien. In Frankreich, Großbritannien und den USA ist er beinahe unbekannt. Die erste Übersetzung erschien 1881 auf Französisch in Le Monde[21] und die neuesten stammen aus den letzten Jahren (Vietnam). Darunter sind Sprachen wie Esperanto oder Volapük. In den 1960er Jahren stellte die UNESCO fest, May sei der meistübersetzte deutsche Autor.[22]

Ganze Generationen bezogen ihr Bild von den Indianern oder dem Orient aus seinen Werken. Auch einige Sprachbegriffe aus beiden Kulturkreisen, die May (teilweise nicht ganz korrekt) verwendete, fanden Eingang in die Umgangssprache. Die indianische Gruß- oder Bekräftigungsformel Howgh, das Anhobbeln der Pferde, die Verwendung von Manitu als Gottesname und die Anredeform Mesch'schurs sind dem Wilden Westen zuzuordnen; die Rangbezeichungen Efendi, Ağa, Bey, Pascha und Wesir sind durch seine Orientromane Allgemeingut geworden.

Adaptionen

Nachdem Karl May 1896 sein Gedicht Ave Maria veröffentlichte, wurde dieses von wenigstens 19 anderen Personen vertont. Weitere Gedichte, besonders aus den Himmelsgedanken, wurden fremdvertont. Von Carl Ball erhielt May “Harfenklänge” zu seinem Drama Babel und Bibel geschenkt. Der Schweizer Komponist Othmar Schoeck schrieb bereits im Alter von elf Jahren eine Oper zu Der Schatz im Silbersee. Inspiriert durch Mays Werke, insbesondere durch Winnetous Tod, wurde weitere Musik komponiert.[23]

Die erste Bühnenadaption (Winnetou) entstand 1919 von Hermann Dimmler. Überarbeitungen dieses Stückes durch ihn und Ludwig Körner wurden in den Folgejahren aufgeführt. Verschiedene Romanbearbeitungen werden auch auf Freilichtbühnen gespielt. Die ältesten Inszenierungen finden seit 1938 (nach langer Unterbrechung wieder ab 1984) auf der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz statt; die bekanntesten sind die jährlich stattfindenden Karl-May-Spiele Bad Segeberg (seit 1952) sowie die Karl-May-Festspiele in Elspe (seit 1958). Eine Besonderheit bieten die seit 1993 bestehenden Karl-May-Spiele Bischofswerda, bei denen Kinder die Figuren verkörpern. Insgesamt wurden allein 2006 auf 14 Bühnen Stücke nach Karl May aufgeführt. Mays eigenes Drama Babel und Bibel wurde bislang noch auf keiner größeren Bühne gegeben.[24]

Hauptartikel: Karl-May-Filme

Mays Freunde Marie Luise Droop und Adolf Droop gründeten in Kooperation mit dem Karl-May-Verlag die Produktionsfirma “Ustad-Film” (Ustad = Karl May). Nach dem Orientzyklus produzierten sie 1920 drei Stummfilme (Auf den Trümmern des Paradieses, Die Todeskarawane und Die Teufelsanbeter). Auf Grund des geringen Erfolges ging die Firma im Folgejahr in Konkurs.[25] 1936 erschien mit Durch die Wüste der erste Tonfilm und daraufhin folgten mit Die Sklavenkarawane (1958) sowie dessen Fortsetzung Der Löwe von Babylon (1959) die ersten Farbfilme. Einen erneuten Aufschwung erfuhr Karl May im Zuge der Karl-May-Filme der 1960er Jahre, der erfolgreichsten deutschen Kinoserie.[26] Die meisten der 18 Filme sind im Wilden Westen angesiedelt, 1962 beginnend mit Der Schatz im Silbersee. Der Großteil wurde von Horst Wendlandt oder Artur Brauner produziert. Wiederkehrende Hauptdarsteller waren Lex Barker (Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi, Karl Sternau), Pierre Brice (Winnetou), Stewart Granger (Old Surehand), Milan Srdoč (Old Wabble) und Ralf Wolter (Sam Hawkens, Hadschi Halef Omar, André Hasenpfeffer). Die Filmmusik von Martin Böttcher und die Landschaften Jugoslawiens, wo die meisten der Filme gedreht wurde, hatten wesentlichen Anteil am Erfolg der Kinoserie. In den Folgejahren entstanden weitere Filme für das Kino (Die Spur führt zum Silbersee, 1990) oder das Fernsehen (z. B. Das Buschgespenst, 1986) sowie TV-Serien (z. B. Kara Ben Nemsi Effendi, 1973/75). Die meisten Filme haben mit den Büchern fast nichts gemeinsam.[26]

Zu keinem Werk eines anderen deutschen Autors entstanden mehr Hörspielbearbeitungen.[27] Inzwischen liegen über 300 in deutscher Sprache vor; auch dänische und tschechische Hörspiele wurden produziert.[28] Das erste (Der Schatz im Silbersee) schrieb Günther Bibo 1929. Eine größere Hörspiele-Welle erfolgte während der 1960er Jahre;[27] die neuesten Produktionen erscheinen in diesem Jahr.

Im Zuge des Erfolges der Karl-May-Filme entstanden auch einige Comics nach Motiven von Karl May. Eine zweite Comic-Welle folgte in den 1970er Jahren. Der ersten, qualitativ besten und erfolgreichsten Adaptionen, Winnetou (# 1-8) / Karl May (# 9-52) (1963–1965), stammen von Helmut Nickel, die im Walter Lehning Verlag erschienen. Kurios zu nennen ist hier die flämische Comicreihe „Karl May“ (1962-87), die außer den Hauptcharakteren sehr wenig gemeinsam hat mit der Romanvorlage, die aber mit 87 Folgen einigen Erfolg hatte. Diese Reihe erschien bei dem im niederländischsprachigen Raum sehr bekannten Verlag Standaard Uitgeverij beim Studio von Willy Vandersteen. Auch in Dänemark, Frankreich, Mexiko, Schweden, Spanien und der Tschechoslowakei entstanden Comics.[29]

1988 erschien mit Der Schatz im Silbersee das erste Hörbuch gelesen von Gert Westphal. “Wann sehe ich dich wieder, du lieber, lieber Winnetou?“ (1995) ist ein Kompendium von Karl May Texten, die von Hermann Wiedenroth gelesen werden. Seit 1998 erschienen in verschiedenen Verlagen etwa 50 Hörbücher.[28]

Auch Karl May und sein Leben waren Basis für Verfilmungen, so in Freispruch für Old Shatterhand (1965), Karl May (1974, Hans-Jürgen Syberberg) sowie in einer sechsteiligen Fernsehserie Karl May (1992). Es gibt inzwischen auch verschiedene Romane mit oder um Karl May, beispielsweise Swallow, mein wackerer Mustang (1980) von Erich Loest, Vom Wunsch, Indianer zu werden. Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete (1994) von Peter Henisch, Old Shatterhand in Moabit (1994) von Walter Püschel, und Karl May und der Wettermacher (2001) von Jürgen Heinzerling. Eine Bühnenadaption ist Die Taschenuhr des Anderen von Willi Olbrich.

Eine besondere Ehrung wurde Karl May im Jahr 1987 zuteil, als aus Anlass seines 75. Todestages von der Deutschen Bundespost eine Briefmarke mit einer seiner berühmtesten Figuren, Winnetou, erschien. Derzeit gibt es auch von einem weiteren Postdienstleister eine Karl-May-Marke.

Kopien und Parodien

Bereits zu Lebzeiten wurde May parodiert oder unverhohlen kopiert. Während einige Autoren nur ähnliche Wild-West-Erzählungen schrieben, um an Mays literarischem Erfolg teilzuhaben (z. B. Franz Treller), publizierten andere ihre Werke unter Mays Namen.[30] Noch heute erscheinen neue Romane mit seinen Helden. Bekannt wurden die Fortsetzungen von Franz Kandolf, Edmund Theil, Friederike Chudoba, Jörg Kastner, Heinz Grill, Otto Emersleben, Thomas Jeier, Jutta Laroche, Reinhard Marheinecke und Iris Wörner.

Ein MDR-Tatort von 1999 spielt im Karl-May-Museum unter Karl-May-Fans und Hobbyindianern.[31]

Im Jahr 2000 wurde ein bereits 1955 geschriebenes Hörspiel von den damals führenden Comedians, geleitet von Jürgen von der Lippe, unter dem Titel "Ja uff erstmal" neu aufgenommen und in einer langen WDR-Nacht erstmals ausgestrahlt. Nach der positiven Resonanz wurde diese Parodie auch als Hörspiel herausgegeben.

Erwähnenswert ist ferner der 2001 erschienene Kinofilm Der Schuh des Manitu von Michael Herbig alias „Bully“, der als einer der erfolgreichsten deutschen Filme seit dem Zweiten Weltkrieg gilt. Er parodiert allerdings weniger die Bücher als vielmehr die berühmten Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker.

Mutmaßliche Homosexualität

Der Schriftsteller Arno Schmidt vertrat in seinem Werk Sitara und der Weg dorthin 1963 die These, Karl May sei latent homosexuell gewesen. Schmidt griff damit eine von dem aus Österreich in die USA emigrierten Schriftsteller Paul Elbogen erstmals formulierte Vermutung auf. Schmidt verwies auf die penetrante Waffensymbolik, die Vorliebe für sadistische Szenen, auf die erotisch-liebevolle Darstellung der indianischen Edelmenschen, auf die Darstellungsweise der nächtlichen oder gemeinsamen Ritte sowie auf die wiederholt auftretenden Transvestiten (Tante Droll, Hobble Frank oder Langer Davy) in den Romanen von Karl May.[32] Außerdem hob Schmidt die erotischen und phallischen Motive auf den Titelvorlagen Sascha Schneiders hervor, die umso erstaunlicher seien, als Schneider seinen Freund May niemals über seine homosexuelle Orientierung im Unklaren ließ.[33]

Während Schmidts Thesen von der bürgerlichen Karl-May-Forschung in den 1960er und 1970er Jahren relativiert oder ignoriert wurden, hatten sie großen Einfluss auf die filmischen Interpretationen Mays, vor allem durch Hans-Jürgen Syberberg, und auf die Integration der May-Werke in den akademischen Literaturkanon.[33][34] Gleichwohl gilt heute die eher im Untergrund fortwirkende Hauptthese Schmidts über Mays latente Homosexualität in der ernsthaften May-Forschung als widerlegt.[35]

Karl-May-Institutionen

Karl-May-Stiftung

Testamentarisch setzte Karl May seine zweite Ehefrau Klara als Universalerbin mit der Auflage ein, dass bei ihrem Tode sein gesamter Besitz und die weiteren Einkünfte seiner Werke einer Stiftung zufallen, die mittellose begabte Menschen für ihre Ausbildung und unverschuldet in Not geratene Schriftsteller, Journalisten und Redakteure unterstützen solle. Diese Stiftung wurde bereits ein Jahr nach Mays Tod am 5. März 1913 eingerichtet. Zuwendungen erfolgen seit 1917. Durch Erbverträge und Testamente Klara Mays fiel schließlich der gesamte Nachlass von Karl und Klara May an die Karl-May-Stiftung mit der Maßgabe, die Villa „Shatterhand“, die Liegenschaften und Sammlungen zu einem Karl-May-Museum auszubauen (die Gründung erfolgte noch zu Klara Mays Lebzeiten) und das Grabmal zu pflegen.[36][37] 1960 erfolgte die Trennung vom Karl-May-Verlag, an dem die Stiftung zu zwei Dritteln beteiligt war, wobei Teile des Nachlasses an diesen übergingen.[37]

Karl-May-Verlag

Hauptartikel: Karl-May-Verlag

Am 1. Juli 1913 gründeten Klara May, Friedrich Ernst Fehsenfeld (Mays Hausverleger) und der Jurist Euchar Albrecht Schmid den „Stiftungs-Verlag Fehsenfeld & Co.“ in Radebeul, der ab 1915 den Namen „Karl-May-Verlag“ (KMV) trug. Ihnen gelang es, alle Rechtsstreitigkeiten (u. a. wegen der Kolportageromane) beizulegen und die Rechte an in anderen Verlagen erschienen Werken zu erwerben. Die existierende Reihe der Gesammelten Reiseerzählungen wurde um Überarbeitungen dieser Texte erweitert und in Gesammelte Werke umbenannt. Zu den weiteren Zielen des KMV gehörte Mays Rehabilitierung gegenüber Literaturwissenschaft und Kritik sowie die Förderung der Karl-May-Stiftung.

Nach dem vertraglichen Ausscheiden Fehsenfelds 1921 und der Trennung von der Karl-May-Stiftung (als Klara Mays Erbin) 1960 liegt der KMV in den Händen der Familie Schmid. Auf Grund des Verhältnisses der Behörden in der SBZ und der DDR zu Karl May siedelte der KMV 1959 nach Bamberg über, ist aber seit 1996 auch wieder in Radebeul vertreten. Mit Ablauf der urheberrechtlichen Schutzfrist 1963 verlor der KMV seine Monopolstellung. Es folgte eine forcierte Kommerzialisierung Mays. Der Name Karl May ist eingetragenes Warenzeichen der „Karl May Verwaltungs- und Vertriebs-GmbH“ des KMV.[38]

Museen

Radebeul

„Villa Shatterhand“
„Villa Bärenfett“
Hauptartikel: Karl-May-Museum

In Radebeul wurde am 1. Dezember 1928 in der „Villa Bärenfett“ ein Karl-May-Museum eröffnet, seit 1985 wird auch Karl Mays Wohnhaus „Villa Shatterhand“ für das Museum genutzt. Neben Mays erhaltener Bibliothek, die auf Antrag zu Forschungszwecken genutzt werden kann, sind auch original wieder hergerichtete Räume Teil der Ausstellung. Unter anderem sind auch die Nachbauten der Waffen „Henrystutzen“, „Bärentöter“ und „Silberbüchse“, sowie eine Büste von Winnetou ausgestellt.

In der hinten im Garten stehenden „Villa Bärenfett“ von dem Radebeuler Architekten Max Czopka ist heute ein Indianermuseum zur Geschichte und zum Leben der nordamerikanischen Indianer untergebracht. Der Grundstock der Indianer-Sammlung wurde von Karl May selbst gelegt und durch seine Witwe Klara May ergänzt. Der größte und bedeutsamste Teil stammt von Patty Frank (eigentlich Ernst Tobis), der seine vollständige Sammlung zur Verfügung stellte, im Gegenzug Kustos des Museums wurde und in der Villa Bärenfett kostenfrei bis zu seinem Tode wohnen durfte. Das „Kaminzimmer“ der Villa Bärenfett dient auch als Veranstaltungsort.

Hohenstein-Ernstthal

In Hohenstein-Ernstthal befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Karl-May-Haus, in dem Karl May am 25. Februar 1842 geboren wurde. An dem etwa 300 Jahre alten Weberhaus wurde 1929 eine Erinnerungstafel für den berühmtesten Sohn der Stadt angebracht. Im Zuge der May-Renaissance in der DDR wurde es 1985 Gedenkstätte und Museum in Trägerschaft der Stadtverwaltung und wird inzwischen von dem Historiker André Neubert geleitet, dem ein Wissenschaftlicher Beirat unter dem Vorsitz von Christian Heermann beratend zur Seite steht. Neben der Dauerausstellung zu Mays Biografie gibt es ebenfalls wieder hergerichtete Räume, so eine Weberstube, und eine große Sammlung an fremdsprachigen Ausgaben zu sehen.

Zu dem Komplex gehört neben dem eigentlichen Geburtshaus auch eine Begegnungsstätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in der jährlich zwischen dem 25. Februar und dem 30. März eine große Sonderausstellung und über das Jahr verteilt kleinere Ausstellungen gezeigt werden. In der Begegnungsstätte finden regelmäßig öffentliche Vorträge statt und der Wissenschaftliche Beirat des Museums tagt dort. Bestandteil der Ausstellung ist auch das erhaltene Arbeitszimmer von Werner Legère, dessen Nachlass im Karl-May-Haus aufbewahrt wird. Gegenüber dem Karl-May-Haus (und neben der Begegnungsstätte) existiert seit Sommer 2006 ein öffentlich zugängliches Lapidarium.

Am 25. Februar 1992, zum 150. Geburtstag des Dichters, wurde auf dem Neumarkt eine Karl-May-Büste des Berliner Bildhauers Wilfried Fitzenreiter mit einer Feierstunde unter großer öffentlicher Beteiligung eingeweiht.

In Hohenstein-Ernstthal sind alle erhaltenen May-Stätten mit Erinnerungsplaketten versehen. Außerhalb der Stadt liegt die „Karl-May-Höhle“, in der Karl May während seiner wilden Jahre zeitweise Unterschlupf fand.

Das im Jahr 2007 umbenannte Grundschulzentrum der Stadt Hohenstein-Ernstthal trägt den Namen Karl-May-Grundschule. Sie ist damit deutschlandweit die einzige Schule mit Karl May als Namenspatron.

Vereine

Bereits zu Mays Lebzeiten bildeten sich erste Vereinigungen, so in den 1890er Jahren die „Karl-May-Clubs“.[39] Auch heute noch gibt es verschiedene Arbeits- oder Freundeskreise, die sich mit Karl May befassen und oft öffentlich mit Veranstaltungsreihen auftreten. Während die früheren Vereinigungen der May-Verehrung oder zur Abwehr von Angriffen auf May dienten, haben die späteren auch Forschungsabsichten.[40] Vereine gibt es im Umfeld der beiden Museen (Förderverein Karl-May-Museum Radebeul; Förderverein Karl-May-Haus) und – ohne konkreten Bezugspunkt – in Wien, Cottbus, Leipzig, Stuttgart und Berlin. Auch im nichtdeutschsprachigen Raum sind Vereinigungen angesiedelt wie in den Niederlanden, in Australien und Indonesien.

Während viele dieser Vereine eigene Publikationen herausgeben (Der Beobachter an der Elbe, Karl-May-Haus Information, Wiener Karl-May-Brief, Karl May in Leipzig), besteht das Magazin Karl May & Co. unabhängig davon.

Der größte Verein ist die Karl-May-Gesellschaft mit knapp 1800 Mitgliedern. Dieser wurde am 22. März 1969 gegründet. Seine Ziele bestehen darin, Mays Leben und Schaffen samt der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte zu erforschen. Zudem sollen May und sein Werk einen angemessenen Platz in der Literaturgeschichte erhalten und in der Öffentlichkeit lebendig bleiben.[41] Zu den verschiedenen Publikationen gehören das Jahrbuch, die Mitteilungen und Sonderhefte der Karl-May-Gesellschaft, die KMG-Nachrichten sowie ein umfangreiches Reprintprogramm.

Siehe auch

Literatur

  • Claus Roxin et al. (Hrsg.): Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. Husum seit 1970. (Volltextausgabe bis Jahrgang 2003 im Internet).
  • Claus Roxin: Karl May, das Strafrecht und die Literatur. Essays (= Promenade. Band 8). Klöpfer, Meyer & Co., Tübingen 1997, ISBN 3-931402-10-x.
  • Christian Heermann: Winnetous Blutsbruder. Karl-May-Biografie. Karl-May-Verlag, Bamberg 2002, ISBN 3-7802-0161-5.
  • Dieter Sudhoff und Hans-Dieter Steinmetz (Hrsg.): Karl-May-Chronik. (5 Bände + Begleitbuch). Karl-May-Verlag, Bamberg 2005-2006, ISBN 3-7802-0170-4.
  • Helmut Schmiedt: Karl May. Leben, Werk und Wirkung. Athenäums Programm. 3. Auflage, Hain, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-445-04774-X.
  • Helmut Schmiedt: Der Schriftsteller Karl May. Beiträge zu Werk und Wirkung. Hrsg. von Helga Arend. Hansa, Husum 2000, ISBN 3-920421-79-5.
  • Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. 2. erweiterte und bearbeitete Auflage. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-1813-3.
  • Herbert Wagner (Hrsg.): Traumreisen im Kopf. Über geographische Schauplätze bei imaginären Reisen in der Abenteuerliteratur Karl Mays. urbs et regio - Kasseler Schriften zur Geographie und Planung Bd. 66, Universität Kassel. Kassel 1997. ISBN 3-88122-906-X.
  • Hermann Wohlgschaft: Große Karl May Biographie. Igel Verlag, Paderborn 1994. ISBN 3-927104-61-2. Online-Version
  • Hermann Wohlgschaft: Karl May – Leben und Werk. 3 Bände. Bücherhaus, Bargfeld 2005. ISBN 3-930713-93-4
  • Pete Wolf: Karl May in „Ost" und „West". Zur May-Rezeption in CSSR, Ungarn, Polen und anderen Ländern. Aus dem Englischen und mit Anmerkungen und Anhang von Hanswilhelm Haefs. Karl-May-Gesellschaft. Berlin 1988 (Ohne ISBN: Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 77).
  • Hans Wollschläger: Karl May: Grundriß eines gebrochenen Lebens. Diogenes, Zürich 1965 (2. Auflage 1976, ISBN 3-257-20253-9), 3. Auflage Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-740-3.
  • Lothar und Bernhard Schmid: Der geschliffene Diamant. Karl-May-Verlag, Bamberg 2003. ISBN 3-7802-0160-7
  • Helmut Schmiedt: Karl May: oder Die Macht der Phantasie. C.H. Beck Verlag, München, 2011 ISBN 978-3406621161

Weblinks

 Commons: Karl May – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Karl May – Quellen und Volltexte
 Wikiquote: Karl May – Zitate

Zum literarischen Werk

Institutionen

Adaptionen

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Die Schreibweise des Vornamens mit C oder K erklärt sich durch die erst im Laufe von Mays Leben festgelegten verbindlichen Regeln für Orthographie und Namensgebung (Einführung des Personenstandswesens 1875). Die Ursache der allgemeinen Änderung des C in ein K ist eventuell zusätzlich politischer Natur. May wurde jedenfalls als Carl Friedrich May geboren, in den letzten zwanzig Jahren seines Lebens unterzeichnete er stets mit Karl (Friedrich) May.
  2. Karl May: Mein Leben und Streben. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg im Breisgau 1910, S. 16.
  3. Karl May: Mein Leben und Streben. Olms, Hildesheim 1975, ISBN 3-487-08084-2 (Faksimile-Nachdruck der Ausgabe Freiburg 1910).
  4. Karl May: Mein Leben und Streben. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg im Breisgau 1910, S. 172f., 176f.
  5. Hainer Plaul: Resozialisierung durch „progressiven Strafvollzug“. Über Karl Mays Aufenthalt im Zuchthaus zu Waldheim von Mai 1870 bis Mai 1874. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1976, S. 156.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 187.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 221f.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 232 passim.
  9. Erich Schwinge: Karl Mays Bestrafung wegen Amtsanmaßung (Fall Stollberg). In: Fritz Maschke: Karl May und Emma Pollmer. Die Geschichte einer Ehe. Bamberg 1973, S. 130–136.
  10. Zettelnotiz; zitiert nach In fernen Zonen. Karl-May-Verlag, 1999, S. 42.
  11. Bartsch/Wollschläger: Karl Mays Orientreise 1899/1900. In: Karl May: In fernen Zonen. Karl-May-Verlag, 1999, S. 42.
  12. Siegfried Augustin: Die frühen Mitarbeiter des Karl-May-Verlages. In: Lothar Schmid, Bernhard Schmid: Der geschliffene Diamant. Karl-May-Verlag, Bamberg 2003, ISBN 3-7802-0160-7, S. 332.
  13. Karl May: Der Fremde aus Indien. Karl-May-Verlag Fehsenfeld & Co., Radebeul bei Dresden 1939, S. 464f.
  14. a b Euchar Albrecht Schmid: Gestalt und Idee. In: Karl May. „ICH“ (39th Edition). Karl-May-Verlag, Bamberg, 1995, S. 367-420.
  15. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 246 und S. 256.
  16. Eine vergleichende Übersicht über Karl-May-Ausgaben ist Konkordanzliste zu den verschiedenen (aktuellen) Editionen. In: karl-may-leipzig.de, abgerufen am 6. September 2010.
  17. Jürgen Wehnert: Der Text. In: Ueding: Karl-May-Handbuch. S. 116-130.
  18. Hartmut Kühne & Christoph F. Lorenz: Karl May und die Musik. Karl-May-Verlag, Bamberg und Radebeul, 1999.
  19. Wie ein Terrier. Der Karl-May-Verlag kämpft um seinen einzigen Autor. DER SPIEGEL, 1. Mai 1995
  20. Vgl. den Eintrag Karl Mays Werke (HKA) im Karl-May-Wiki
  21. Ulrich von Thüna: Übersetzungen. In Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 519-522.
  22. Petzel/Wehnert: Lexikon, S. 448f.
  23. Hartmut Kühne: Vertonungen. In: Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 532-535.
  24. Hansotto Hatzig: Dramatisierungen. In: Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 523-526.
  25. Petzel/Wehnert: Lexikon, S. 456.
  26. a b Hansotto Hatzig: Verfilmungen. In: Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 527-531.
  27. a b Petzel/Wehnert: Lexikon, S. 185f.
  28. a b http://www.karl-may-hoerspiele.info/
  29. Michael Petzel: Comics und Bildergeschichten. In: Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 539-545.
  30. Jürgen Wehnert: Fortsetzungen, Ergänzungen und Bearbeitungen. In: Ueding: Karl-May-Handbuch, S. 509-511.
  31. Auf dem Kriegspfad. In: DasErste.de.
  32. Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann, S. 495f.
  33. a b Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann, S. 497f.
  34. Harald Eggebrecht: Karl May, der sächsische Phantast, Studien zu Leben und Werk. Frankfurt 1987.
  35. Im Grunde seit Heinz Stolte und Gerhard Klußmeier: Arno Schmidt & Karl May. Eine notwendige Klarstellung. Hamburg 1973.
  36. Euchar Albrecht Schmid: Karl Mays Tod und Nachlaß. S. 352ff., 362ff. In: Karl May. „ICH“ (39. Aufl.). Bamberg: Karl-May-Verlag, 1995. S. 327-365.
  37. a b René Wagner: Karl-May-Stiftung (Radebeul). In: Ueding: Karl-May-Handbuch S. 549ff.
  38. Jürgen Wehnert: Der Karl-May-Verlag. In: Ueding: Karl-May-Handbuch S. 554ff.
  39. Wohlgschaft: Karl May – Leben und Werk. S. 1029
  40. Erich Heinemann: Organe und Perspektiven der Karl-May-Forschung. In: Ueding: Karl-May-Handbuch S. 559-564
  41. Satzung der Karl-May-Gesellschaft e.V. 2. März 2010.

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