Karl von Hegel

Karl von Hegel
Karl von Hegel

Karl Ritter von Hegel (* 7. Juni 1813 in Nürnberg; † 5. Dezember 1901 in Erlangen) war ein deutscher Historiker.

Friedrich Wilhelm Karl Hegel, Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, studierte in Berlin und Heidelberg, wurde 1837 in Berlin promoviert, hielt sich 1838/39 auf Studienreise in Italien auf und wurde 1841 als Professor der Geschichte nach Rostock berufen, war 1848/49 Chefredakteur der Mecklenburgischen Zeitung und wohnte 1850 als mecklenburgischer Abgeordneter dem Erfurter Parlament bei. Seit 1856 wirkte er als Professor an der Universität zu Erlangen. Sein Hauptwerk ist die Geschichte der Städteverfassung von Italien (Leipzig 1847, 2 Bände).

Als Mitglied der Historischen Kommission in München leitete er seit 1862 die Herausgabe der Chroniken der deutschen Städte, in welchen er selbst die Chroniken von Nürnberg, Straßburg, Köln und Mainz bearbeitete („Städte-Hegel“). 1891 wurde er geadelt.

Separatabdrücke daraus sind:

  • Verfassungsgeschichte von Cöln im Mittelalter (Leipzig 1877) und von Mainz (1882).

Andere Schriften von ihm sind:

  • Geschichte der mecklenburgischen Landstände bis zum Jahr 1555 (Rostock 1856)
  • Die Ordnungen der Gerechtigkeit in der florentinischen Republik (Erlangen 1867)
  • Die Chronik des Dino Compagni. Versuch einer Rettung (Leipzig 1875) und
  • Über den historischen Werth der älteren Dante-Commentare mit e. Anh. zur Dino-Frage (Leipzig 1878).
  • Städte und Gilden der germanischen Völker im Mittelalter (Leipzig 1891, 2 Bände)
  • Die Entstehung des Deutschen Städtewesens (Leipzig 1898)

Im Jahr 1900 veröffentlichte er seine Memoiren unter dem Titel "Leben und Erinnerungen" (Leipzig 1900)

Sein Bruder Thomas Immanuel Christian (1814–1891), seit 1836 im preußischen Staatsdienst in Handels- und Finanzsachen tätig, wurde 1858 Kurator des Staatsschatzes, 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg; er war einer der Hauptführer der orthodoxen Partei.

Er heiratete Susanna Maria von Tucher. Seine Tochter Anna Hegel heiratete 1875 den Mathematiker Felix Klein.

Literatur

  • Niklot Klüßendorf, in: Biographisches Lexikon für Mecklenburg, hrsg. von Sabine Pettke (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Mecklenburg, Reihe A), Bd. 2, Rostock 1999, ISBN 3-7950-3711-5, S. 120–126.
  • Helmut Neuhaus (Hrsg.): Karl Hegel - Historiker im 19. Jahrhundert. Unter Mitarbeit von Katja Dotzler, et al. Palm und Enke, Erlangen und Jena 2001. (= Erlanger Studien zur Geschichte, Band 7). ISBN 3-7896-0660-X.
  • Helmut Neuhaus: Karl Hegel (1813–1901) – Ein (fast) vergessener Historiker des 19. Jahrhunderts. In: Armin Kohnle und Frank Engehausen: Zwischen Wissenschaft und Politik. Studien zur deutschen Universitätsgeschichte. Festschrift für Eike Wolgast zum 65. Geburtstag. Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07546-1, S. 309–328.

Weblinks

 Wikisource: Karl von Hegel – Quellen und Volltexte
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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