Karnin (Usedom)

Karnin (Usedom)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Usedom
Usedom (Stadt)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Usedom hervorgehoben
53.86666666666713.9166666666670Koordinaten: 53° 52′ N, 13° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ostvorpommern
Amt: Usedom-Süd
Höhe: 0 m ü. NN
Fläche: 38,57 km²
Einwohner: 1903 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17406
Vorwahl: 038372
Kfz-Kennzeichen: OVP
Gemeindeschlüssel: 13 0 59 097
Stadtgliederung: 14 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
17406 Usedom
Bürgermeister: Jochen Storrer
Lage der Stadt Usedom im Landkreis Ostvorpommern
Karte

Usedom ist eine Stadt im Landkreis Ostvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Usedom-Süd, dem weitere 14 Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Kleinstadt liegt im südwestlichen Teil der gleichnamigen Insel, im so genannten Achterland, am Nordwestufer des Usedomer Sees, einer Bucht des Stettiner Haffs. Im Westen und Norden wird das Gebiet der Stadt vom Peenestrom begrenzt.

Stadtgliederung

Zur Stadt Usedom gehören die Ortsteile:

  • Gellenthin
  • Gneventhin
  • Karnin
  • Kölpin
  • Mönchow
  • Ostklüne
  • Paske
  • Usedom
  • Vossberg
  • Welzin
  • Westklüne
  • Wilhelmsfelde
  • Wilhelmshof
  • Zecherin

Geschichte

Name

Der Name der Stadt Usedom leitet sich aus dem slawischen „uznam“ ab. „Uznoimia civitas“ wurde um 1125 vom dem hier missionierenden Bischof Otto von Bamberg erstmals für die Kleinstadt im Südwesten der Insel bezeugt. Vielleicht liegt Uznoimia das slawische Wort znoj für Strom oder auch Mündung oder Umströmt zu Grunde. Der Name wandelt sich zu Uznoimi, Uznoim (1175), Uznam, Uznom, Uzdem hin zum Usedum im Jahr 1420 [1] .

Mittelalter

Die Region ist seit der Jungsteinzeit besiedelt und seit dem 8. bis 9. Jahrhundert durch Slawen. Seit dem 10. Jahrhundert stand auf dem heutigen Schlossberg eine slawische Burgsiedlung. Die „Urbs Osna“ wurde um 1115/1119 von den Dänen unter König Niels zerstört.

1128 nahmen auf dem Usedomer Schlossberg die wendischen Fürsten Westpommerns (unter militärischem Druck) das Christentum an. Die Burg Usedom, Zentrum der „terra Wanzlow“, wurde urkundlich erstmals 1140 bei der Bestätigung des Pommerschen Bistums durch den Papst genannt. Eine Burg wurde um 1159 wieder aufgebaut und zugleich entstand eine planmäßige Stadt mit seinem Markt. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war der Ort Usedom eine der Lieblingsresidenzen der Herzöge von Pommern. Danach verlor er diese Bedeutung zugunsten von Wolgast und Stettin. 1155 wurde bei der Stadt das Kloster Grobe errichtet. In den Jahren 1177 und 1178 wurde Usedom erneut von Dänen unter König Waldemar I. erobert und zerstört. [2]

Im 13. Jahrhundert begann im Zuge der Ostkolonisation die deutsche Besiedlung von Usedom. Als vicus - also als Dorf - wurde Usedom 1240 und als oppidum dann 1267 erstmals erwähnt. Am 23. Dezember 1298 erhielt Usedom von Herzog Bogislaw IV. Lübisches Recht.

16. bis 19. Jahrhundert

Ansicht von 1652 nach Merian

Bei Großfeuern 1475 und 1688 brannte die Stadt komplett nieder. Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 wurde Usedom wie ganz Pommern schwedisch, nach 1720 preußisch.

Von 1720 bis 1806 und ab 1815 war die Stadt preußisch. Seit 1876 hat die Stadt einen Eisenbahnanschluss.


Ab dem 20. Jahrhundert

1934 entstand bei Karnin eine Eisenbahnhubbrücke, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort erst zum Land Mecklenburg-Vorpommern und seit 1952 zum Bezirk Rostock.

Seit 1990 ist Usedom wieder Stadt im Land Mecklenburg-Vorpommern. Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert.

Politik

Wappen

Das neu gestaltete Wappen wurde am 24. November 1997 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 145 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber ein rechts gewendeter blauer Spangenhelm mit goldener Helmkrone und einem natürlichen Pfauenfederbusch. Auf dem Schild ein vorwärts gekehrter, gold gekrönter blauer Spangenhelm mit blau-silbernen Decken und einem von zwei blau-silbernen Fähnchen eingeschlossenen natürlichen Pfauenfederbusch.“

Das Wappen wurde 1997 von dem Weimarer Michael Zapfe neu gestaltet.

Flagge

Die Flagge der Stadt Usedom ist quer zur Längsachse des Flaggentuches von Blau, Silber (Weiß) und Blau gestreift. Die blauen Streifen nehmen jeweils ein Fünftel, der silberne (weiße) Streifen nimmt drei Fünftel der Länge des Flaggentuches ein. Auf der Mitte des silbernen (weißen) Streifens liegt das Stadtwappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuches einnimmt. Die Länge der Flagge verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind das Anklamer Tor, die Marienkirche, der Schlossberg mit einem Denkmal, das an die durch Otto von Bamberg durchgeführte Bekehrung zum Christentum 1128 erinnert, und der Rest der Hubbrücke Karnin/Zecherin. Außerdem befindet sich im alten Bahnhof der Stadt das Naturparkzentrum mit sehr interessanten Ausstellungen rund um die Natur der heimischen Areale.

Verkehrsanbindung

Durch die Stadt Usedom führt die Südanbindung der Insel Usedom (B 110). Bis 1945 hatte die Stadt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Ducherow–Swinemünde, der heute das Naturparkzentrum der Insel Usedom beherbergt. Bis spätestens 2015 ist eine Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke bis nach Usedom geplant. Durch diese Verbindung würde sich die Fahrzeit zwischen Berlin und der Insel Usedom auf rund zwei Stunden verkürzen.[3] Usedom hat einen kleinen Hafen am Usedomer See, der eine schmale Verbindung (die „Kehle“) zum Stettiner Haff besitzt.

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 534-538.

Einzelnachweise

  1. Ernst Eichler/Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Koch Verlag, Rostock, 2002, ISBN 3-935319-23-1
  2. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der bei A. Bath, Berlin, aufgelegten Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 535.
  3. Peter Neumann in Berliner Zeitung (14. Mai 2007): Die Bahn will in zwei Stunden nach Usedom

Weblinks



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