Katastrophenvorsorge

Katastrophenvorsorge
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Katastrophenvorsorge umfasst alle Maßnahmen, die vor dem Eintreten einer Katastrophe, mit dem Ziel der Verringerung des Katastrophenrisikos und der Abschwächung von Katastrophenfolgen, eingeleitet werden. Ist die Katastrophe bereits ausgelöst, geht die Katastrophenvorsorge in die Katastrophenbewältigung (Humanitäre Sofort-, Not- und Wiederaufbauhilfe) über. In der Humanitären Sofort-, Rehabilitations- und langfristigen Wiederaufbauhilfe sollten dann wiederum Maßnahmen der Katastrophenvorsorge implementiert werden, um eine Wiederholung der Ereignisse möglichst zu vermeiden.


Inhaltsverzeichnis

Katastrophenvorsorge im Kontext zunehmender Naturkatastrophen

Generell unterscheidet man Katastrophen nach Konflikten, Natur- und technogenen Katastrophen. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich in erster Linie mit der Katastrophenvorsorge im Bereich von Naturkatastrophen, weswegen hier nur diese erklärt werden. Naturkatastrophen setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: extremen Naturereignissen einerseits und erhöhter Anfälligkeit der Bevölkerung gegenüber diesen Naturereignissen andererseits.

Die steigende Zahl von Naturkatastrophen und die durch diese verursachten hohen sozialen, ökologischen und ökonomischen Kosten in den vergangen Jahrzehnten hat eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Konzept der Katastrophenvorsorge auf den Plan gerufen. Verursacht durch Prozesse des globalen Wandels wie Bevölkerungswachstum und zunehmende Verarmung, Abhängigkeit von Infrastrukturnetzen, Ressourcenübernutzung auf der einen und veränderten Umweltbedingungen (bsp.: Klimawandel, Verlust fruchtbarer Böden, Abnahme der biologischen Artenvielfalt) auf der anderen Seite, lässt sich eine steigende Tendenz von Naturkatastrophen verzeichnen. Diesem Phänomen kann nur durch die Entwicklung und konsequente Umsetzung von effektiven Strategien zur Katastrophenvorsorge begegnet werden.


Aktionsfelder der Katastrophenvorsorge

Angesichts der oben skizzierten Ursachen für Katastrophenzunahme, müssen diese Strategien langfristig auf die Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern, den ökologischen Umbau der Industriegesellschaften und die Förderung von demokratischen Strukturen ausgerichtet sein. Konkret definieren sie folgende Aktionsfelder für die Katastrophenvorsorge:

  • Bedrohungsanalyse und Anfälligkeitsanalyse
  • Interdisziplinäre Untersuchungen über Auswirkungen des Globalen Wandels auf die
Katastrophenanfälligkeit
  • Analyse der politisch- institutionellen, ökonomischen und soziokulturellen
Anfälligkeitsfaktoren
Angeblich tsunamisichere Häuser, die in Nagapattinam (Tamil Nadu) nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 gebaut wurden. Im Ernstfall wirklich ein Schutz?
  • Aufklärung der Bevölkerung
  • Aufklärung über Risiken
  • Anregung von Selbsthilfemaßnahmen
  • Planung und Implementierung katastrophenresistenter Bauwerke
  • Siedlungs- und Bebauungspläne
  • Errichtung öffentlicher Schutzbauen

Katastrophenvorsorge im Rahmen sozialer Sicherungsmaßnahmen

  • Einbeziehung von Katastrophenschäden in staatliche und privatwirtschaftliche
Sozialversicherungssysteme
  • Ernährungssichernde Maßnahmen
  • Vorbereitung von Beschäftigungsgruppen für den Katastrophenfall
  • Aufbau von Alarm- und Frühwarnsystemen
  • Schaffung von Hilfsstrukturen für die Überlebenshilfe
  • Nachhaltiges Umwelt-, Ressourcenmanagement
  • Schaffung geeigneter politischer und institutioneller Rahmenbedingungen
  • Sensibilisierung der Bevölkerung
  • Einbindung der Betroffenen in Entscheidungsprozesse
  • Verankerung der Katastrophenvorsorge auf allen politischen Entscheidungsebenen

(Die hier aufgeführten Aktionsfelder beziehen sich in erster Linie auf die Vermeidung und Bewältigung von Naturkatastrophen. Für technogene Katastrophen oder kriegerische Konflikte kommen weitere Aktionsfelder, wie bsp. Früherkennung von Krisen, präventive Diplomatie oder Konfliktschlichtung, hinzu.)

Katastrophenvorsorge als Querschnittsthema

Von wesentlicher Bedeutung in der Katastrophenvorsorge ist die Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten gefährdeter Gebiete. Präventive Maßnahmen müssen sich immer an den geografischen, kulturellen und sozio- ökonomischen Konstellationen vor Ort orientieren. Dieser Anspruch macht deutlich, dass Katastrophenvorsorge sehr vielseitig ist und verschiedene Bereiche integrieren muss. Erst eine fach- und sektorübergreifende Herangehensweise ermöglicht die Einbeziehung und Berücksichtigung aller Facetten einer Katastrophe. Der Katastrophenvorsorge als Querschnitssthema versucht das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. in seiner Funktion als Kompetenzzentrum und Vermittlungsstelle Rechnung zu tragen. Für die Nationale Plattform zur Katastrophenvorsorge in Deutschland steht die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis, die Verbindung nationaler und internationaler Aspekte und Initiativen; sowie die Verknüpfung staatlicher und zivilgesellschaftlicher Strukturen im Vordergrund. Die plurale Zusammensetzung des Komitees, mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Technik, Entwicklungszusammenarbeit, Katastrophenschutz, Wirtschaft, Politik und Medien, ist dabei Voraussetzung für den interessen- und fachübergreifenden Arbeitsansatz.

Insgesamt lässt sich Katastrophenvorsorge als zwingende Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung einer Gesellschaft einordnen. Allein die bestmögliche Absicherung gegenüber Naturgefahren mit ihren verheerenden Auswirkungen kreiirt für eine Gesellschaft das Umfeld, sich nach ihren besten Möglichkeiten und Fähigkeiten zu entfalten.


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