Katharina I.

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Katharina I.

Katharina I. Alexejewna (russisch Екатерина I Алексеевна), (* 15. April 1683 oder 1684 in Jakobstadt, Lettland); † 17. Mai 1727 in Sankt Petersburg) war die zweite Frau des Zaren Peter der Große (1672–1725), von 1724 bis zu Peters Tod 1725 dessen Mitregentin (Zaritza) und von 1725 bis zu ihrem Tod Kaiserin des Russischen Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie war die Tochter eines litauischen Bauern, Samuil Skawronski, und wurde als Martha Elena Skawronska geboren. Mit 17 Jahren arbeitete sie als Magd bei dem evangelischen Theologen und Bibelübersetzer Ernst Glück in Marienburg (Livland) und wurde dort mit einem adligen schwedischen Dragoner namens Johan Cruse verheiratet. Aber bereits kurz darauf im Laufe des Großen Nordischen Kriegs mussten sich die Schweden aus Marienburg zurückziehen. Russische Truppen unter Boris Petrowitsch Scheremetew eroberten die Stadt. Marthas Mann fiel und sie selbst wurde gefangen genommen und arbeitete im Haushalt Scheremetews. Später wurde sie Fürst Alexander Menschikow, dem besten Freund von Peter dem Großen, übergeben, ob sie seine Geliebte wurde, ist umstritten. Als Peter 1703 bei seinem Freund Menschikow zu Besuch war, begegnete er Martha und machte sie kurz darauf zu seiner Geliebten.

Familie

Peter der Große hatte sich nach dem zweiten Strelitzenaufstand 1689 von seiner ersten Ehefrau Jewdokija Lopuchina getrennt und sie verbannt.
1705 konvertierte Martha zum orthodoxen Glauben, 1707 heiratete das Paar insgeheim, sie änderte nun ihren Namen in Jekaterina Alexejewna, und fünf Jahre später, im Februar 1712, kam es zur offiziellen Vermählung mit Peter. Sie gebar ihm in den folgenden Jahren sieben Kinder, von denen jedoch nur zwei das Erwachsenenalter erreichten:

Regentschaft und Erbstreit

1724 ernannte Peter der Große seine Ehefrau zur Zarin und Mitregentin. Da Peter der Große keine Vorkehrungen für seine Nachfolge getroffen hatte, trat ein Mitstreiter Katharinas in den Vordergrund, er ließ vor dem Palais die ihr ergebenen Garden Peter des Großen aufmarschieren und ließ Katharina noch am 28. Januar 1725 (dem Todestag Peter I.) als Kaiserin proklamieren. Die neue Herrscherin – und somit erste Zarin und Kaiserin auf dem russischen Thron – hatte zur Thronbesteigung versprechen müssen, als Nachfolger dem Enkel Peter des Großen die Krone zu übertragen. Die wahre Macht aber wurde von Menschikow und vom Obersten Kronrat ausgeübt. 1726 verschärfte sich die Diskussion um die Nachfolge, denn die männliche Thronfolge konnte nicht lange vorenthalten werden. Im Frühjahr 1725 verheiratete Katharina ihre Tochter Anna Petrowna mit dem Herzog Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, deren Sohn einmal als Zar Peter III. in die Geschichte eingehen sollte. Schon zwei Jahre nach ihrem Regierungsantritt starb Katharina. Ihr Nachfolger wurde, wie bei der Thronbesteigung festgelegt, der Enkel Peters des Großen, Peter II., in dessen ebenfalls kurzer Regierungszeit der Hof nach Moskau verlegt wurde.

Zu den wichtigsten politischen Ereignissen ihrer kurzen Regentschaft gehören die Eröffnung der „Petersburger Akademie der Wissenschaften“ sowie die vertraglichen Verbindungen der neuen Großmacht Russland in das europäische Staatensystem.

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